
Bielefeld. Arminia Bielefeld hat dem 2:1-Auftakterfolg beim FC Energie Cottbus daheim gegen Borussia Dortmund II einen weiteren Dreier folgen lassen. Der DSC besiegte am Samstagnachmittag vor 19.914 Zuschauern die BVB-Reserve glücklich mit 1:0 (0:0). Arminia bot über weite Strecken Magerkost. Doch der eingewechselte Kaito Mizuta erlöste den Gastgeber mit einem späten Kopfballtor (88. Minute).
Coach Mitch Kniat schenkte exakt jener Startelf das Vertrauen, die er auch schon eine Woche zuvor in Cottbus aufgeboten hatte. Das bedeutete, dass Neuzugang Mika Schroers in vorderster Reihe erneut den Vorzug gegenüber Mizuta erhielt. Eine überraschende Entscheidung des 38 Jahre alten Trainers, hatte Mizuta der Partie beim FC Energie als Joker doch entscheidende Impulse verliehen.
Im Sturmzentrum durfte erneut André Becker ran, der erst am vergangenen Montag verpflichtete Julian Kania (1. FC Nürnberg) nahm zunächst auf der Bank Platz. Das galt auch für Noah Sarenren Bazee. Zum ersten Mal seit seinem im Herbst 2023 erlittenen Kreuzbandriss zählte der bundesligaerfahrene Offensivmann wieder zum Aufgebot.
Erster Arminia-Torschuss in der 26. Minute
Stichwort Offensive: 26 Minuten lang bekamen die Bielefelder im Angriff rein gar nichts auf die Kette. Dann gab Merveille Biankadi, der auffälligste der drei Angreifer, immerhin mal einen Distanzschuss ab, mit dem Dortmunds Keeper Silas Ostrzinski jedoch keinerlei Mühe hatte.
Die BVB-Bubis waren, angetrieben von knapp 2000 Gästefans (für Borussias Bundesligamannschaft beginnt die Saison erst in zwei Wochen), die zielstrebigere und leichtfüßigere Mannschaft. Wirklich gefährlich tauchten die Spieler von Trainer Jan Zimmermann vor dem gegnerischen Gehäuse allerdings auch nicht auf. Die beste Gelegenheit im ersten Durchgang vergab Antonio Foti, der nach starkem Sprint und feiner Finte an DSC-Keeper Jonas Kersken scheiterte (35. Minute).
Beim Gastgeber hingen sowohl Stürmer Becker als auch die beiden Flügelstürmer Schroers und Biankadi komplett in der Luft. Erst in der Nachspielzeit schnupperte die Heimelf an der Führung, doch sowohl Becker als auch Lukas Kunze verpassten die Hereingabe von Christopher Lannert (45.+1).
Mizuta ersetzt zur Halbzeit den unauffälligen Schroers
Wie schon in Cottbus fehlte es Arminias Spiel an Tempo und Tiefe. Der Unterhaltungswert vor den insgesamt 19.914 Zuschauern in der gut gefüllten Schüco-Arena war praktisch gleich null. Folgerichtig brachte Kniat zur zweiten Hälfte Mizuta für den erneut blassen Schroers.
Eine spürbare Veränderung stellte sich, anders als in der Lausitz, zunächst allerdings nicht ein. Mizuta war zwar bemüht, dem Gastgeber mangelte es insgesamt aber sowohl an zündenden Ideen als auch am Mut zu mehr Risiko.
Die Dortmunder, die ihr Auftaktspiel mit 3:0 daheim gegen die SpVgg Unterhaching gewonnen hatten, hatten wenig bis keine Mühe, die Arminen vom eigenen Tor fernzuhalten und ihrerseits immer wieder gefährliche Gegenangriffe zu initiieren, die allerdings nicht gut genug zu Ende gespielt wurden.
Wörl trifft nur den Pfosten
Bis zur 75. Minute musste sich das Publikum gedulden, ehe es endlich zum ersten Mal wirklich gefährlich vor dem BVB-Tor wurde. Der eingewechselte Marius Wörl tankte sich durch den Strafraum, sein leicht abgefälschter Schuss klatschte an den Pfosten.
Kniat brachte nun Kania für den wirkungslosen Becker und Nassim Boujellab für Biankadi – der DSC blies zur Schlussoffensive. Doch zunächst prüfte Babis Charalampos Drakas Arminia-Schlussmann Kersken mit einem Schuss aus der Distanz (80.).
Bielefeld war nun aber endlich aktiver und kam tatsächlich noch zum Siegtor. Eine Flanke von Lannert drückte Mizuta aus kurzer Distanz ins Netz (88.). BVB-Torwart Ostrzinski machte bei dem Treffer keine glückliche Figur. In der Nachspielzeit fischte Kersken noch einen Kopfball von Paul-Philipp Besong heraus – Glanzparade!
Sekunden vor dem Ende holte Baran Mogultay Boujellab von den Beinen. Eine Notbremse, Schiri Cristian Ballweg zeigte dem Borussen die Rote Karte. Es war die Schlusspointe einer ganz heißen Endphase.