Arminia Bielefelds Trumpf: Biankadi spielt in bestechender Form

Bielefeld. Nein, Merveille Biankadi wird nicht der neue Fabian Klos. Sportlich hätte der Stürmer sicher das Zeug dazu. Und mit neun Treffern netzte er in der Vorsaison genauso oft ein wie die Vereinslegende des DSC Arminia Bielefeld. Aber &bdquo;Merv“, der mit 29 Jahren neben Kapitän Mael Corboz der Älteste im Team ist und damit durchaus Anspruch auf eine Leader-Position erheben könnte, bleibt lieber der ruhige Vertreter, der eine Führungsrolle anderen überlassen möchte. Biankadi konzentriert sich lieber auf sein fußballerisches Können und da, so scheint es, befindet er sich auf dem besten Weg. Die Eindrücke aus den Testspielen – bestechend. Entsprechend lobte Coach Mitch Kniat auch: &bdquo;Man sieht immer nur seine Torchancen, aber super ist auch das Arbeiten gegen den Ball. Dass er torgefährlich ist, haben wir immer gesehen. Jetzt hat er noch mal zehn oder 20 Prozent gegen den Ball draufgelegt. Er gefällt mir in der Verfassung, in der er sich befindet, sehr gut.“ Lesen Sie auch: Arminia bezwingt den niederländischen Zweitligisten FC Emmen mit 1:0 Der gebürtige Münchner ist bester Kandidat für einen Stammplatz. Er selbst kommentiert es ganz bescheiden: &bdquo;Es wird von Spiel zu Spiel besser. Ein paar Themen habe ich für mich noch, aber bislang passt es.“ Aus dem körperlichen und mentalen Loch gekämpft Viel gespielt hat Biankadi in der vergangenen Saison auch, aber die Formkurve schwankte: &bdquo;Nachdem ich vor meinem Wechsel nach Bielefeld ein Jahr gar nicht gespielt hatte, war uns allen klar, dass es nicht sofort konstant sein wird. Ich hatte ein körperliches, aber auch ein mentales Loch. Die Rückrunde war für mich okay. Da hatten wir dann andere Themen als Mannschaft, die wir zum Glück überstanden haben“, erinnert er sich. Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds Biankadi fliegt langsam aus dem Radarschatten Jetzt geht es darum, konstant auf gutem Niveau zu spielen und das umzusetzen, was Kniat ausgetüftelt hat. Biankadi betont: &bdquo;Ich war nie der Faulste gegen den Ball. Unser Trainer verlangt ein bisschen was anderes als die Trainer, die ich davor hatte. Er will nicht nur, dass wir die Gegner zwingen, lange Bälle zu spielen, sondern auch, dass wir die Zweikämpfe aktiv führen. Das kannte ich so bislang nicht. Aber es hilft, schon ein Jahr mit dem Trainer zusammengearbeitet zu haben. Man weiß, welche Situationen er wie gelöst haben will. Deswegen war es klar, dass ich da auch Fortschritte machen werde.“ Biankadi, der Arbeiter. Er unterstreicht: &bdquo;Ich war nie der, der sich vorne ausruht oder passiv ist, wenn die anderen gegen den Ball arbeiten. Ich war immer fleißig.“ Und Biankadi der Allrounder: &bdquo;Ich habe von der Sechs bis zum Außenstürmer schon alles gespielt. Ich hoffe für mich, dass es da eine Konstante gibt, weil eine feste Position auch für mich einfacher ist“, sagte er. Besondere Vorfreude auf Hansa Rostock Klos, das war sein Nebenmann, ein anderer Typ, einer, den man nicht eins zu eins ersetzen kann. Das weiß auch Biankadi: &bdquo;Mit Fabi zusammenzuspielen, hatte mehr Vor- als Nachteile. Ich hatte das vor ein paar Jahren schon mit Sascha Mölders als klassische Neun bei 1860 München. Man muss lernen, wie man am besten drumherum spielt. Das hat Spaß gemacht. Dieses Jahr wird Fabis Rolle auf mehrere Schultern verteilt.“ Auf das Wiedersehen mit einem seiner Ex-Klubs freut sich Biankadi besonders: &bdquo;Rostock war der erste Verein, bei dem ich mich komplett wohlgefühlt habe. Da hat der Abschied auch sehr weh getan. Ich freue mich drauf, auch wenn ich beim letzten Spiel da ausgepfiffen wurde. Für das Auswärtsspiel in Rostock habe ich als erstes nachgeguckt, wann wir da spielen.“ Und dann ist da noch das leidige Elfmeterthema. &bdquo;Merv“ war Schütze Nummer eins, doch er verschoss zweimal: &bdquo;Mich hat es geärgert, dass ich die zwei letzten Elfmeter nicht getroffen habe, aber ich hänge das auch nicht zu hoch. In der Vorbereitung hätte ich den ersten Elfer genommen, aber Kaito Mizuta wollte schießen, also habe ich den Ball in dem Testspiel abgegeben. Wenn ich Verantwortung übernehmen kann, dann tue ich das und versuche, den Nächsten reinzumachen.“ Ein bisschen Führungsanspruch hat Merveille Biankadi also doch.

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