So eröffnet Arminia Bielefeld sein Trainingslager in Südtirol

Kiens. &bdquo;Wir sind schon auf dem Brenner, wir brennen schon darauf. Wir sind schon auf dem Brenner, ja, da kommt Freude auf!“ Das trällerte die deutsche Fußball-Nationalmannschaft gemeinsam mit Kult-Barde Udo Jürgens im Jahr 1990 auf einer Langspielplatte, als sie sich aufmachte, die WM in Italien zu gewinnen. Singen werden die Fußballer des DSC Arminia Bielefeld eher nicht. Und als Tonträger ist die Langspiel- längst von der Festplatte abgelöst. Aber über den Brenner, und zwar auf der Straße, musste der Arminen-Tross auf seiner Anreise ins Trainingslager nach Kiens diesmal auch. Anders als im vergangenen Jahr, als das Team von Düsseldorf nach Bozen geflogen war, konnten die Kicker Anno 2024 nicht die spektakuläre Aussicht aus einigen tausend Metern auf die Alpen genießen. Sie landeten nördlich des Gebirges. Per Jet ging es von Paderborn nach München. Dort hieß es umsteigen in den Bus, um noch rund drei Stunden über den legendären Pass zu kutschieren. Bestens gelaunt trafen Trainer Mitch Kniat und seine Schützlinge im Hotel Leitgam ein, wo die fleißigen Helfer des Stabes bereist seit Anfang des Wochenendes alles vorbereitet hatten. Einer fehlte allerdings: Gerrit Gohlke war kurzfristig erkrankt und musste zu Hause bleiben. Dafür freute sich U-19-Talent Henry Obermeyer, der als Nachrücker noch an Bord gesprungen war. Beim EM-Finale droht die Spaltung der Mannschaft Trainingslager, das ist nicht nur der Feinschliff an der Form, sondern auch immer intensives Teambuilding. &bdquo;Die Stimmung ist echt gut. Wir verstehen uns alle richtig gut. Das kann uns in der Saison nur zugutekommen“, hatte Innenverteidiger Maximilian Großer nach dem letzten Testspiel gegen Victoria Clarholz (1:0) festgestellt. Auch Kniat war bis dahin sehr zufrieden. Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld gewinnt Testspiel gegen Victoria Clarholz 1:0 Nur am Sonntagabend droht – augenzwinkernd – eine Spaltung der Mannschaft, wenn das Team im Hotel das EM-Endspiel schaut. Torwart Jonas Kersken, der auch einen englischen Pass besitzt, dürfte zu den Briten halten, während Co-Trainer Daniel Jara, ein Spanier, zweifellos mit den Iberern mitfiebern wird. &bdquo;Ich tippe 2:0 für Spanien“, sagte Zugang Mika Schroers am Sonntagnachmittag. Der neue Mittelstürmer André Becker meinte, dass es &bdquo;England wohl machen“ werde. Nach Beziehen der Zimmer und einem ersten Essen bat Coach Kniat mit etwas Verspätung zu einer Trainingseinheit. Vor den neugierigen Augen etlicher Fans, die dem Team nachgereist waren, wurde Fußballtennis aufgebaut. Mit zwei Runden lockerem Laufen und Stabi-Übungen wurden die Muskeln nach der Reise wieder aktiviert. Danach gab es ausführliche Passübungen auf dem bestens präparierten Trainingsplatz im benachbarten St. Sigmund. &bdquo;Morgen geht es dann richtig los. Zum Reinkommen war das heute genau richtig“, meinte der Trainer. Die Bedingungen seien noch besser als im vergangenen Jahr. Die Defensive funktioniert schon gut Woran zu arbeiten ist, das hat womöglich der letzte Test aufgedeckt. &bdquo;Wir haben viel zu wenig Tore gemacht“, hatte Kniat nach dem knappen Erfolg gegen den Oberligisten den Finger in die Wunde gelegt. &bdquo;Das wird öfter auf dem Programm stehen, dass wir an den Abschlüssen arbeiten“, versprach er in Kiens. Der Bielefelder Trainer lobte aber auch: &bdquo;Wir haben kaum etwas zugelassen. In den ganzen drei Testspielen haben wir nur ein Tor kassiert. Damit bin ich sehr zufrieden.“ Da drängt sich nahezu eine Strophe aus dem eingangs erwähnten Schlager auf: &bdquo;Wir sind enorm motiviert und in Form und die Freundschaft gewinnt. Versiegelt das Tor, schiebt elf Riegel davor, denn wir kommen bestimmt.“

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