Wie Samir Arabi und Fabian Klos den finanziellen Spielraum von Arminia Bielefeld vergrößern

Bielefeld. Arminia Bielefelds Etat für die neue Saison in der 3. Liga hat sich gegenüber der vorherigen erhöht. Das hat Sport-Geschäftsführer Michael Mutzel geäußert. Die Gründe dafür sind vielschichtig: Pokal Mit dem Einzug in die erste DFB-Pokal-Hauptrunde hat Arminia eine außerplanmäßige Einnahme generiert. Für den Erstrundeneinzug erhält der DSC vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine Prämie in Höhe von 209.453 Euro. Hinzu kommen die Zuschauer- und sonstige Einnahmen. Schon bevor Finanzgeschäftsführer Christoph Wortmann den Erstrundengegner kannte, hatte der 47-Jährige die zu erwartende Gesamt-Einnahme auf rund 500.000 Euro beziffert. Nachdem den Bielefeldern inzwischen der Zweitligist Hannover 96 zugelost wurde, dürften sich Wortmanns Erwartungen definitiv erfüllen. Beim Spiel am Samstag, 17. August (18 Uhr), ist mit einer vollen Schüco-Arena zu rechnen. Sollte Arminia die Niedersachsen rauswerfen, kämen vom DFB für das Erreichen der zweiten Runde weitere 418.906 Euro Prämie hinzu. In der Vorsaison hatte der DSC zunächst den Bundesligisten VfL Bochum besiegt, scheiterte dann aber in der 2. Runde im Elfmeterschießen am Hamburger SV. Prämien Weil die DSC-Profis in der vergangenen Saison deutlich hinter den Erwartungen zurückblieben, konnte der Klub etliche Euro sparen. Da nach Informationen dieser Redaktion viele Verträge stark leistungsbezogen waren und sind, musste Arminia weit weniger Punktprämien zahlen, als ursprünglich eingeplant. Samir Arabi Bereits am 6. März 2023 gab der DSC die Trennung von seinem langjährigen Sportchef bekannt. Doch erst am 30. Juni 2024 verabschiedet sich der 45-Jährige von der Gehaltsliste des Klubs. Arabis Bezüge waren zwar an die jeweilige Spielklasse angepasst. Doch jedes nicht zu zahlende Gehalt entlastet den Etat. Allerdings ist das Kapitel Arabi damit noch nicht gänzlich beendet. Denn er und Arminia streiten sich vor Gericht. Lesen Sie auch: Armina präsentiert das neue Trikot Der Ex-Manager klagt ausstehende Punktprämien ein, die sich aus den verbleibenden Spielen der Zweitligasaison 2022/23 nach der Trennung auf 42.900 Euro summierten. Arminia weigerte sich, das Geld zu bezahlen. Doch das Gericht urteilte, dass Arabi die Summe zusteht. Der DSC legte daraufhin Widerspruch ein. Die Auseinandersetzung geht damit in die nächste Runde. Sollte Arabi Recht behalten, kämen ausstehende Prämien für die abgelaufene Drittligasaison wohl noch obendrauf. Fabian Klos So schmerzhaft die Trennung von Arminias &bdquo;Fußballgott“ auch ist, so sehr ermöglicht das Karriereende von Fabian Klos in diesem Sommer dem DSC auch neuen finanziellen Spielraum. Klos, Kapitän und Klublegende, verabschiedet sich genau wie Arabi am 30. Juni von der Gehaltsliste. Der 36-Jährige dürfte zu den Topverdienern im Kader gezählt haben. Lesen Sie auch: Arminen-Legende Fabian Klos ist zum zweiten Mal Vater geworden Manuel Wintzheimer Sportlich blieb der Stürmer (ein Tor, zwei Torvorlagen) weit hinter den Erwartungen zurück. Kostspielig war die Zusammenarbeit für Arminia dennoch. Denn auch der Leihspieler vom 1. FC Nürnberg mit der Erfahrung von 112 Zweitligapartien dürfte in der abgelaufenen Serie weit oben in der Gehaltstabelle zu finden gewesen sein. Am 30. Juni endet das Leihgeschäft. Ablösen Arminia hat sich in diesem Sommer bereits von mehreren Spielern getrennt. Darunter auch von solchen, die noch über einen gültigen Vertrag verfügten. Das bedeutet, dass der DSC für Nicklas Shipnoski (zu Waldhof Mannheim, Vertrag bei Arminia bis Juni 2026), Can Özkan (zu Erzgebirge Aue, Vertrag bis Juni 2025) und Christopher Schepp (zum SV Meppen, Vertrag bis Juni 2025) jeweils eine Ablöse kassiert hat. Bei Shipnoski kommt hinzu, dass auch er zu den Besserverdienern gehörte. Wertschöpfung All dem gegenüber stehen auch Ausgaben. Schließlich haben die Arminen für die neue Spielzeit bisher längst nicht nur ablösefreie Profis verpflichtet. Für Torwart Jonas Kersken (Borussia Mönchengladbach), Reservekeeper Leo Oppermann (Hamburger SV) und Mittelfeldspieler Stefano Russo (Viktoria Köln) wurden Ablösezahlungen fällig. In Joel Felix vom dänischen Erstligisten Silkeborg IF verpflichteten die Bielefelder zudem einen Profi, den allein die Aussicht auf den Teutoburger Wald kaum von einem Wechsel in die dritte deutsche Liga überzeugt haben dürfte. Lesen Sie auch: Transferticker Arminia Bielefeld: Kandidat stellt sich im Probetraining vor &bdquo;Wir haben nicht nur Ablöse bezahlt, sondern auch eingenommen“, betont Sportchef Mutzel und ergänzt: &bdquo;Die Ablösesummen bewegen sich alle im Rahmen.“ Noch ist der Kader nicht komplett. Doch auch für künftige Transfers gilt: &bdquo;Wir werden keine wirtschaftlich unvernünftigen Dinge machen.“ Die Arminen hoffen, dass ihre Investitionen, zu denen neben Ablösen auch die mit vorzeitigen Vertragsverlängerungen mutmaßlich einhergehenden Gehaltserhöhungen gehören, Werte schaffen. Die Abwehrspieler Leon Schneider und Maximilian Großer beispielsweise verlängerten ihr ursprünglich bis Juni 2025 gültiges Arbeitspapier in diesem Sommer jeweils langfristig. Sollte mindestens einer dieser beiden eines Tages eine Ablöse einbringen und/oder Arminia in die 2. Liga verhelfen, wäre der Plan des Klubs voll aufgegangen. Lesen Sie auch: Erstrunden-Gegner für Arminia im Westfalenpokal steht fest Festzuhalten ist, dass sich Arminia laut Mutzel in der Etat-Tabelle der 3. Liga &bdquo;ein bisschen nach oben gearbeitet“ habe. &bdquo;Der finanzielle Rahmen“, erklärte er in dieser Woche, &bdquo;ist ein kleines bisschen größer als im Vorjahr.“ Luftschlösser zu bauen, sei dennoch unangemessen, denn: &bdquo;Es werden weiterhin Teams in der Etat-Tabelle vor uns stehen.“ Welcher Profi-Etat konkret zur Verfügung steht, verriet Mutzel nicht. Aber die knapp sieben Millionen Euro aus dem Vorjahr dienen zumindest als Orientierungshilfe. Mit der Erhöhung dürfte der DSC sich nun mindestens im erweiterten Spitzenbereich der 3. Liga bewegen. Alles rund um Arminia: Das lesen Sie hier!

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