Arminias Mittelfeld - eine Dauerbaustelle mit wechselndem Personal

Bielefeld. Das Mittelfeld - Schaltzentrale des Teams oder nur Überbrückungsstation für das Spiel nach vorne? Die Beantwortung dieser Frage hängt zweifellos auch vom Auftreten des Gegners ab. Wie viel Raum überlässt er im zentralen Abschnitt des Feldes? Und natürlich ist die eigene Aufstellung dafür entscheidend, wie präsent ein Team dort auftreten kann. In der offensiven Spielphilosophie von DSC-Trainer Mitch Kniat ist das Mittelfeld nicht üppig besetzt. Das 4:3:3-System erfordert viel Übersicht und gutes Antizipieren der eingesetzten Akteure. Die Außenverteidiger, zwei Achter und zwei Außenstürmer bilden ein personelles Übergewicht auf den Flügeln, während ein Sechser zentral vor der Abwehrkette für Spielaufbau und zusätzliche Absicherung zuständig ist. Die Rolle des Letzteren fiel zu Beginn der Saison Sam Schreck zu. Er und Nassim Boujellab waren in den ersten Spielen gesetzt. Kaito Mizuta hatte sich gleich in der Auftaktpartie gegen Dresden (1:3) mit einer Roten Karte verabschiedet. Für ihn rückte Merveille Biankadi in die Formation. Gegen Dresden nur noch mit zwei echten Mittelfeldspielern Eine echte erste Besetzung fand der Coach nie. Der junge Marius Wörl machte schnell auf sich aufmerksam und rückte auf die Sechser-Position. In immer wieder wechselnden Zusammenstellungen ließ Kniat auflaufen. Beim 2:6 gegen Saarbrücken standen Wörl, Mizuta und Schreck auf dem Platz, eine Woche später, beim 1:3 gegen Verl, gelang Schreck, Mizuta und Boujellab keine Trendwende. Als Kniat im letzten Spiel des Jahres 2023 gegen Dresden auf eine Fünferkette umstellte, standen mit Schreck und Biankadi nur noch zwei nominelle Mittelfeldspieler auf dem Platz. Die Winterpause brachte mit dem Transfer von Mael Corboz, der vom SC Verl kam, eine neue Alternative, in die große Hoffnung gesetzt wurde. Doch damit war auch einer der wenigen Plätze in der Zentrale vergeben. Der auffällige Wörl oder der junge Sam Schreck mussten um Einsatzzeit kämpfen. Abgesehen von Corboz, der sich als Sechser womöglich defensiver verhielt, als es die Fans erwartet hatten, herrschte im Mittelfeld weiter eine hohe Fluktuation. Gegen Ulm Ende Januar waren es vier (Biankadi, Mizuta, Wörl und Schreck - Corboz war gesperrt), eine Woche später in Regensburg wieder drei Mittelfeldspieler (Corboz, Wörl, Boujellab). Wieder eine Woche später gegen Viktoria Köln spielte Binakadi vorne und Mizuta neben Corboz und Boujellab im Mittelfeld. Nur zwei Niederlagen in den letzten zwölf Ligaspielen &bdquo;Das ist leider das Muster: Einer spielt richtig gut. Dann in der nächsten Woche muss man ihn relativ früh auswechseln. Leider haben wir als Team keine Phase gehabt, in der wir konstant mal drei, vier fünf Spiele hintereinander eine gute Leistung erzielt haben. Und wenn, dann immer nur für eine Halbzeit oder 20 Minuten, was nicht reicht für einen Sieg“, klagte Kniat nach der 1:2-Heimniederlage gegen Unterhaching. Die Aussage bezog sich eher auf den Sturm. Im Haching-Spiel, das auf den wichtigen 3:0-Erfolg gegen den SC Freiburg II gefolgt war, hatte Kniat längst wieder das System zum 4:3:3 verändert. Als erfolgversprechend stellte sich dann aber die Anpassung in ein 4:2:3:1-System heraus. Corboz und Wörl oder Schreck sicherten hinten mit ab, während aus den übrigen Mittelfeldspielern und den Außenstürmern die Offensivabteilung zusammengestellt wurde. Auch dank dieser Anpassung kassierte der DSC in den zwölf letzten Ligaspielen der Saison nur noch zwei Niederlagen. Wörl, Schreck und Biankadi erhielten neben Corboz viel Einsatzzeit. Nassim Boujellab schien am Ende der Saison etwas abgehängt. Und auch Mizuta kam häufig nur noch als Einwechselspieler für die Offensive zum Zug.

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