„Immer einer von euch“: Arminia-Ikone Fabian Klos verabschiedet sich unter Tränen

Bielefeld. Ein letztes Mal hatte er auf der Alm alles gegeben. In der 94. Minute schleppte sich DSC-Legende Fabian Klos in seinem 461. Arminia-Pflichtspiel unter dem tosenden Beifall der 23.500 Bielefelder Fans völlig entkräftet vom Feld. Wenige Augenblicke später stand fest, dass sich die Bielefelder mit einem 0:0 gegen Halle zum Klassenerhalt zitterten. Nun konnte die Abschiedsparty für den 36-jährigen Angreifer steigen – inklusive eines historischen Moments. Lesen Sie auch: Großes Video: Diese Promis wünschen Arminias Fabian Klos alles Gute Durch ein Spalier aus aktuellen und ehemaligen Teamkollegen, Freunden und Familie schritt Klos ein letztes Mal unter donnerndem Applaus auf die Südtribüne zu. Mit Sohn Marlo auf dem Arm und Frau Nadine an seiner Seite nahm er die Laudatio entgegen, die von 11-Freunde-Chefredakteur und DSC-Edelfan Philipp Köster gehalten wurde. &bdquo;Du hast seit dem ersten Spiel hier gezeigt, dass du begriffen hast, worauf es bei Arminia ankommt – Fußball zu leben und zu kämpfen“, sagte der 52-Jährige. &bdquo;Wir verabschieden den größten Arminen in der Geschichte dieses Vereins.“ Schon vor der Partie war der Stürmer mit einer beeindruckenden Choreografie und &bdquo;Fabi, Fabi“-Rufen vom Anhang gefeiert worden. Und auch Vorstand und Geschäftsführung hatten sich für den Abschied der Klub-Ikone etwas einfallen lassen. Auf dem Feld wurde Klos von Stadionsprecher Sebastian Wiese eine symbolische Dauerkarte überreicht. Und dann wurde es historisch. Der Angreifer, der beim DSC Rekordspieler und Rekordtorschütze ist, wurde zum ersten Ehrenspielführer der Vereinsgeschichte ernannt. Zudem soll Klos in der kommenden Saison ein Abschiedsspiel in der Schüco-Arena erhalten. Lesen Sie auch: Video: Tausende Fans von Arminia Bielefeld beim Busempfang vor dem Halle-Spiel Klos’ Befehl: &bdquo;Nehmt die Stadt auseinander“ Als die Zeit für Klos gekommen war, selbst an das Mikrofon zu treten, wirkte der Stürmer, der sonst für seine Emotionalität bekannt ist, erstaunlich gefasst. &bdquo;Wahrscheinlich, weil ich mit der Situation komplett überfordert bin“, scherzte er. &bdquo;Ich habe nichts vorbereitet, weil ich dachte, es bringt Pech.“ Da der Schuss des Hallensers Henry Crosthwaite in der Nachspielzeit an den Pfosten rollte, hatte er damit wohl alles richtig gemacht. In seiner Rede dankte Klos seinen Freunden und insbesondere seiner Familie. &bdquo;Mein Papa hat 13 Jahre mit mir gelitten und meine Frau musste aufgrund des Drucks und der Scheiße, die wir in den vergangenen Jahren gefressen haben, einiges an schlechter Laune ertragen.“ Bei diesen Worten wurde Klos dann doch von seinen Gefühlen übermannt und vergoss die ein oder andere Träne. Als diese getrocknet waren, wandte sich der &bdquo;Fußballgott“ an seine Fans. &bdquo;Ich danke jedem einzelnen Arminia-Fan. Alles, was ich gemacht habe, habe ich für die Fans gemacht. Wir sind zusammen durch die richtig schweren Momente gegangen. Ich werde immer einer von euch sein.“ Und Klos hatte auch noch eine klare Ansage für den Anhang parat. &bdquo;Alles, was wir beim Aufstieg wegen Corona verpasst haben, holen wir heute nach. Das ist keine Bitte, sondern ein Befehl. Also nehmt die Stadt auseinander.“ Lesen Sie auch: Arminia Bielefeld zittert sich zum Klassenerhalt Dann ging es unter dem Jubel der Menschen, von denen kaum einer seinen Platz vorzeitig verlassen hatte, auf eine sehr emotionale Ehrenrunde und anschließend auf den Zaun vor der Südtribüne. Den Ort, wo Klos und die Fans so oft gefeiert hatten. Gemeinsam brachten die Arminen die Alm noch einmal zum Beben. Mit dem Klang der Arminia-Hymne endete die Ära Fabian Klos auf der Bielefelder Alm – zumindest vorerst. Köster sprach aus, was wohl viele Fans dachten. &bdquo;Wir vermissen dich schon jetzt. Vielleicht ist das letzte Kapitel zwischen dir und Arminia noch nicht geschrieben.“

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