Rechtsverteidiger Lannert ist Arminias Dauerbrenner als Dauer-Renner

Bielefeld. Am Montag nach dem 2:0-Sieg gegen Dortmund II schlenderte Christopher Lannert gemeinsam mit dem ebenfalls im Schongang befindlichen Leon Schneider im dicken Daunenmantel um den Trainingsplatz. Es gehe nur um die Belastungssteuerung, beruhigt der Vize-Kapitän des DSC Arminia Bielefeld, der später noch ein Krafttraining absolvierte. Die kleine Pause hat sich Lannert verdient. Mit unübertroffenen 2.807 Einsatzminuten in der Liga und den Pokalwettbewerben ist er unter den Feldspielern des DSC der Dauerbrenner in dieser Saison. Dadurch kann der 25-Jährige die Leistung des Teams beurteilen. Und er stellt sich immer wieder - auch in schwierigen Phasen - den Fans und der Presse. Das 3:0 bei Schlusslicht Freiburg II war bis zum vergangenen Samstag der einzige Erfolg in diesem Jahr. Ein Pflichtsieg? Nicht unbedingt, findet Lannert: &bdquo;Freiburg hat auch ein paar Siege eingefahren, mit denen nicht so viele gerechnet haben. Ich finde nicht, dass es ein Standardsieg war. Da hat unsere Leistung auch gepasst.“ Die Achse Corboz-Lannert funktioniert Der Sieg beim drittbesten Rückrundenteam BVB II könnte trotzdem eine höhere Wertigkeit haben - oder zumindest für einen größeren Motivationsschub sorgen. Er habe gutgetan, eine andere Quintessenz müsse man daraus aber nicht ziehen, meint Lannert: &bdquo;Natürlich ist Dortmund in der Tabelle ein anderes Kaliber. Das Spiel hat wieder deutlich gemacht, was wir brauchen, um zu gewinnen. So müssen wir die Partien angehen.“ Das zweite Spiel in Folge ohne Gegentor. Lannert kennt die Statistiken und erklärt: &bdquo;Wir haben in der Rückrunde bei den Chancen, die wir zulassen, einen deutlich besseren Wert als in der Hinrunde. Wir haben sehr wenig zugelassen, dafür aber im Schnitt zu viele Tore kassiert. Der Gegner hat immer ziemlich viel aus ziemlich wenig gemacht.“ Das schient inzwischen anders zu sein, auch weil die Achse Corboz-Lannert gegen Dortmund prächtig funktionierte. Zwei ehemalige Verler: &bdquo;Es ist noch etwas einfacher, mit jemandem zusammenzuspielen, den man schon länger kennt. Aber in der Mannschaft kennen wir uns ja auch inzwischen seit Sommer. Wir verstehen uns auf dem Platz alle gut, wir verstehen uns auch außerhalb vom Platz gut. Man weiß, wenn der eine den Laufweg macht, welchen Weg der andere machen soll“, beschreibt Lannert. Gegen Dortmund bildete sich mit Wörl und Schreck fast schon ein magisches Viereck. Das sei eine gute Sache, weil man dann schwer zu greifen sei. Ein eigener Treffer wäre ein Bonus Hinten für Stabilität sorgen, das ist Lannerts vorrangige Aufgabe: &bdquo;Wir wollen grundsätzlich in 90 Minuten wenig zulassen. Das gelingt uns in der ganzen Rückrunde schon besser. Wir hatten die Phase, wo wir vermeidbare Standard-Gegentore bekommen haben. Das haben wir klar angesprochen und gut umgesetzt. Der Trend geht bei uns in die richtige Richtung. In den vergangenen fünf Spielen haben wir nur einmal verloren und auswärts in drei Spielen zuletzt sieben Punkte geholt.“ Brennt hinten nichts an, kann der gebürtige Münchner seine Offensivqualitäten ausspielen. &bdquo;Es ist immer besser, wenn man weiß, dass man noch einen Anker, also eine defensive Absicherung, hat. Das kann Mael Corboz sein, aber je nach Situation auch Marius Wörl oder Sam Schreck.“ Gegen Dortmund kam Lannert über das gute Kombinationsspiel mit seinen Nebenleuten nach vorne, lieferte wertvolle Vorlagen. Nur mit einem eigenen Treffer klappte es in dieser Saison noch nicht. Es wäre ein Bonus, den der Abwehrspieler nicht erzwingen muss: &bdquo;Ich war ein, zwei Mal schon ziemlich nah dran. Ich würde mich nicht dagegen wehren, wenn es demnächst klappt.“ Das Team ist gefestigter, da ist sich Lannert sicher Nach einem Gegentor, das hatte Lannert beim Fanabend gesagt, sei das Team vielleicht noch nicht gefestigt genug. Das war Anfang Februar. Und jetzt? &bdquo;Es kann früher oder später auch mal wieder zu einem Gegentor kommen. Dann wird es wichtig sein, nicht unsere Linie zu verlieren, sondern das beizubehalten, was wir uns fürs Spiel vorgenommen haben.“ Der Vize-Kapitän ist sicher, dass sich das Team stabilisiert habe. Mit Mannheim, Duisburg, Lübeck und Halle spielt der DSC noch gegen vier direkte Kontrahenten. Erfolge gegen diese Gegner erscheinen als der vermeintlich leichteste Weg zum Klassenerhalt. Lannert warnt: &bdquo;In der Liga ist kein Spiel leicht. Für mich ist in jedem Spiel gleich viel drin. Freiburg II hat das mit seinen drei Siegen zuletzt bewiesen. Wenn wir so auftreten wie gegen Dortmund, werden wir immer eine gute Chance haben, auch das Spiel zu gewinnen.“

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