„Kann mit Druck umgehen“: Arminia-Trainer Kniat geht in seine Schicksalswoche

Bielefeld. Am Montag war bei Arminia Bielefeld eigentlich alles wie immer. So, als sei nichts gewesen. Um kurz nach 11 Uhr betraten die Profis im Anschluss an die Videoanalyse der Reihe nach den Trainingsplatz. Als einer der Letzten kam dann auch Trainer Mitch Kniat aus der Kabine, um mit der Vorbereitung auf das enorm wichtige Auswärtsspiel in Freiburg (Samstag, 16.30 Uhr) zu beginnen. Ein Umstand, mit dem nach der fünften Niederlage in Folge und der ausgebliebenen Rückendeckung durch Sportchef Michael Mutzel am Samstag nicht viele gerechnet hatten – ehe sich am Sonntagabend ein Verbleib Kniats herauskristallisierte. Der 38-Jährige bekommt noch eine Bewährungschance in der Partie beim abgeschlagenen Tabellenletzten. &bdquo;Wir sind überzeugt, dass wir am Samstag in dieser Konstellation eine Chance haben, das Spiel zu gewinnen“, sagte Mutzel. Der 44-Jährige hatte im Anschluss an das 0:2 gegen Viktoria Köln angekündigt, gemeinsam mit dem Trainerteam eine &bdquo;Analyse ohne Emotionen“ vorzunehmen. &bdquo;Nüchtern betrachtet war es ein gutes Spiel mit einem katastrophalen Ergebnis“, erklärte er. &bdquo;Trotzdem gab es viele Anzeichen, die dafür sorgen, dass wir glauben, am Samstag gewinnen zu können.“ Insbesondere in der ersten Hälfte gegen die Rheinländer seien &bdquo;viele gute Sachen“ dabei gewesen. Klos stützt den Trainer Auch das Verhältnis zwischen Kniat, der die Situation &bdquo;total gut und klar analysiert“ habe, und seinem Team sei trotz der Negativserie nach wie vor intakt. &bdquo;Es gibt keine Risse zwischen Mannschaft und Trainer.“ Bereits nach der Partie gegen Köln hatte sich Mael Corboz stellvertretend für die Mannschaft hinter Kniat gestellt. Am Montag sprach sich auch Kapitän Fabian Klos für den Coach aus. &bdquo;Wir sind uns einig, dass der Trainer zu 100 Prozent unsere Rückendeckung hat.“ Allerdings ist auch Klos bewusst, dass dem Cheftrainer derzeit nur Siege weiterhelfen. &bdquo;Das eine ist die Unterstützung der Mannschaft – die hat der Trainer. Das andere ist, dass wir als Mannschaft, mich eingeschlossen, liefern müssen“, sagte der 36-Jährige. &bdquo;Wir wissen, dass wir in einem Ergebnissport unterwegs sind.“ Kniat zweifelte nicht an Verbleib Ein Ergebnis, und zwar ein positives, brauchen Arminia und Kniat im Breisgau dringend. Es ist die Schicksalswoche für den Coach, auch wenn Mutzel das Wort &bdquo;Endspiel“ vermied. &bdquo;Wir absolvieren jetzt erst mal das Spiel, und danach bewerten wir noch mal“, sagte der Sport-Geschäftsführer. Und auch Kniat wollte von besonderem Druck vor der Partie beim Tabellenletzten nichts wissen. &bdquo;Die Pflicht, zu gewinnen, war vorher auch da. Wir mussten im vergangenen Spiel gewinnen und müssen jetzt wieder gewinnen. Das sind alles Endspiele, die wir vor der Brust haben. Es gibt nichts mehr zu verschenken.“ Trotz der Debatten um seine Person will sich Kniat in der Arbeit mit seiner Mannschaft nicht ablenken lassen. &bdquo;Es geht für mich ganz normal weiter. Wir werden uns genauso vorbereiten wie sonst auch“, sagte er und unterstrich: &bdquo;Meine Überzeugung ist nach wie vor vorhanden.“ Dass seine Zukunft beim DSC intern zumindest auf den Prüfstand gestellt wurde und Teile der Fans rundheraus seine Entlassung gefordert hatten, nahm der DSC-Coach gefasst zur Kenntnis. Mit der Kritik und dem Druck von außen komme er klar. &bdquo;Um mich muss sich keiner sorgen. Ich kann das ab und mache den Job nicht erst seit gestern, sondern im elften Jahr. Ich kann mit Druck umgehen“, sagte er. Auf die Frage, ob er selbst daran gezweifelt habe, noch einmal ein Arminia-Training zu leiten, hatte Kniat eine klare Antwort. &bdquo;Nein, habe ich nicht.“

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