Arminia-Trainer Kniat verteidigt Personalauswahl: „Würde wieder genauso aufstellen“

Bielefeld. Neue Saison, altes Leid: Arminia Bielefeld ist auch in der 3. Liga im Abstiegskampf angekommen. Durch die 0:2-Niederlage gegen den SSV Ulm rangiert der DSC nur noch vier Zähler über dem Strich. Dass in Bielefeld die Alarmglocken schrillen, räumten auch Sportchef Michael Mutzel und Trainer Mitch Kniat ein. Nach der enttäuschenden Vorstellung musste sich vor allem der Coach kritische Fragen zu seiner Personalauswahl gefallen lassen - und verteidigte diese vehement. Gegen den Aufsteiger hatte Kniat seine Mannschaft im Vergleich zum Münster-Derby gleich auf fünf Positionen verändert, unter anderem Leandro Putaro für Fabian Klos in der Sturmspitze aufgeboten. Und auch das System änderte der Cheftrainer. Von der Dreier- ging es wieder zur Viererabwehrkette. Mit dieser Vielzahl von Änderungen waren die Arminen in der ersten Hälfte aber offenbar überfordert, von außen betrachtet wirkte die Leistung seltsam blutleer und einfallslos. &bdquo;Es war keine gute Halbzeit, aber meiner Meinung nach nicht die schlechteste“, lautete Kniats Einschätzung. Nach dem Führungstreffer, bei dem der DSC ebenfalls nicht auf der Höhe war, hatten die cleveren Ulmer jedoch leichtes Spiel, die ohne erkennbare Idee agierende Arminia-Offensive in Schach zu halten. Sturmspitze Putaro blieb blass und konnte wie der Rest des Teams keine Torgefahr heraufbeschwören. Arminia steigert sich nach der Pause Trotzdem verteidigte Kniat seine Aufstellung. &bdquo;Die Tiefenläufe, die wir von Leo erwartet haben, hat er so umgesetzt“, sagte er und unterstrich: &bdquo;Ich würde wieder genauso aufstellen.“ Seine Maßnahmen begründete der Trainer mit der Belastungssteuerung innerhalb der englischen Woche. War das im immens wichtigen Heimspiel gegen den Tabellendritten zu hoch gepokert? &bdquo;Ich würde es nicht als verzockt betiteln. Das Personal war bewusst so gewählt. Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen aufgestellt.“ Sportchef Mutzel sprang seinem Trainer bei: &bdquo;Ich mache das nicht am Personal fest.“ Dennoch wurde das Spiel erst mit den Hereinnahmen von Klos und Nassim Boujellab besser. Man merkte, Arminia wollte, konnte aus dem großen Plus an Ballbesitz allerdings weiter kaum Ertrag schlagen. Es dauerte bis in die Schlussphase, ehe Leon Schneider und Boujellab zu gefährlichen Abschlüssen kamen. Für Kniat zeigte die zweite Halbzeit gleichwohl, &bdquo;welchen Charakter die Mannschaft hat. Das hat von der ersten bis zur letzten Minute gepasst“. Über die gesamte Spielzeit habe man sich zudem &bdquo;extrem viel mehr Torchancen als der Gegner herausgespielt“. Und Mutzel stellte heraus: &bdquo;Das Bemühen war da und mit der veränderten Taktik war es in der zweiten Halbzeit besser.“ Mutzel will nicht &bdquo;alles in Schutt und Asche reden“ Unter dem Strich stand indes die dritte Niederlage in Folge. 25 Punkte aus 22 Ligaspielen sind eine ernüchternde Bilanz, der Abstand auf die Abstiegsränge schrumpft zusehends. Die leidgeprüften Arminia-Fans sind deshalb in Habachtstellung. Zu groß ist die Furcht vor dem dritten Abstieg in Folge. Gegen Ulm verließen viele vorzeitig das Stadion. Der Rest bedachte die Mannschaft mit einem ordentlichen Pfeifkonzert. Dass die Lage bedrohlich ist, wollten die DSC-Verantwortlichen gar nicht in Abrede stellen. Kniat wollte &bdquo;nichts schönreden“ und auch Mutzel machte klar: &bdquo;Wir wissen, wo wir stehen. Uns fehlen Punkte. Um das zu erkennen, muss man kein Mathematiker sein“, sagte er. &bdquo;Aber ich bin auch nicht bereit, alles in Schutt und Asche zu reden.“ Der 44-Jährige gestand ein, dass Arminia zu schnell zu viele Gegentore kassiert und selbst zu fahrlässig mit eigenen Gelegenheiten umgeht. &bdquo;Wir haben momentan kein Match-Glück und nutzen unsere Chancen nicht - deshalb punkten wir nicht.“ Die Hoffnung verlieren wollte Mutzel aber nicht. Der Sportvorstand ist überzeugt davon, dass das Team wieder die notwendigen Ergebnisse erzielt. &bdquo;Wir kontrollieren das Spiel, die Jungs geben Gas und versuchen, nach vorne zu spielen. Ich habe absolute Zuversicht, dass das besser wird.“ Und auch Mitch Kniat sagte vor der schweren Aufgabe bei Jahn Regensburg (Samstag, 14 Uhr): &bdquo;Ich bin sehr optimistisch, dass wir dort etwas mitnehmen und eine kleine Serie starten.“

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