3. Liga

0:2 gegen Aufsteiger Ulm: Arminia Bielefeld präsentiert sich desolat

Durch die dritte Ligapleite muss sich der Blick der Arminen mehr denn je nach unten richten. Die Startelf von DSC-Trainer Mitch Kniat erweist sich als Flop.

Kaito Mizuta passte sich beim 0:2 gegen Ulm dem schwachen Niveau seiner Mitspieler von Arminia Bielefeld an.
| © Oliver Krato

Benedikt Riemer
24.01.2024 | 24.01.2024, 22:39

Bielefeld. "Das wirft uns nicht um." Nach dem verpatzten Pflichtspielstart gegen Preußen Münster hatte Arminia-Trainer Mitch Kniat noch Zuversicht versprüht, den Glauben an den eigenen Plan beschworen. Im Heimspiel gegen den SSV Ulm sollte vieles besser werden. Doch das Gegenteil war der Fall. Der DSC leistete bei der hochverdienten 0:2 (0:1)- Niederlage insbesondere in der ersten Halbzeit einen fußballerischen Offenbarungseid. Der desolate Auftritt brachte auch die treuen Fans auf die Palme.

Gegenüber der ernüchternden Derby-Niederlage stellte Kniat gegen die Ulmer nicht nur in der Abwehr auf Viererkette um, sondern tauschte auch sein Personal auf gleich fünf Positionen. Unter anderem musste Fabian Klos im ersten Heimspiel nach seinem für den Sommer angekündigten Karriereende im Sturmzentrum überraschend Leandro Putaro den Vortritt lassen.

Die Umstellung des Coaches liefen allerdings komplett ins Leere. Vor 13.710 Zuschauern – Minuskulisse in der laufenden Saison – bekam Arminia schon in der zehnten Minute die kalte Dusche. Die Gäste führten einen Eckball kurz aus. Der unbedrängte Johannes Reichert fand mit seiner flachen Hereingabe von der rechten Seite den ebenfalls ungedeckten Tom Gaal, der den Ball per Hackentrick auf das DSC-Tor brachte. Den Abschluss aus kurzer Distanz konnte Jonas Kersken nur nach vorne abwehren und Gaal vollendete im zweiten Versuch – 1:0. Es war der einzige (!) nennenswerte Torabschluss in der ersten halben Stunde.

Arminia verunsichert und harmlos

Die Ulmer investierten angesichts der Führung wenig in das eigene Offensivspiel. Und Arminia? Der DSC agierte vollkommen verunsichert, war im letzten Angriffsdrittel zudem durchweg harmlos und musste von Glück sagen, nicht auch noch das 0:2 kassiert zu haben. In der 33. Minute durfte Romario Rösch von der linken Seite unbehelligt flanken und Thomas Kastanaras setzte den Kopfball ebenfalls ohne Gegnerdruck am rechten Pfosten vorbei (33.). Teile des Publikums hatten genug gesehen. Die Unruhe auf den Rängen wurde größer, erste Pfiffe waren deutlich vernehmbar und potenzierten sich bis zur Halbzeit. Mit einem gellenden Pfeifkonzert wurden die Arminen in die Kabine geschickt.

Trotz der unterirdischen Leistung ließ der knappe Pausenrückstand den Bielefelder noch alle Möglichkeiten. Kniat korrigierte seine Personalentscheidungen und brachte Klos und Boujellab für Putaro und Schreck. Und tatsächlich zeigten die Hausherren mit dem Seitenwechsel ein anderes, lebendigeres Gesicht. Die Abschlüsse von Christopher Lannert (49.) und Klos wenige Augenblicke später wurden jeweils geblockt.

Doch die abgeklärten "Ulmer Spatzen" ließen sich von diesem Strohfeuer nicht aus der Ruhe bringen. Denn das Arminia-Spiel blieb weiter limitiert. Zwar war den Ostwestfalen das Engagement nicht abzusprechen, doch klare Chancen waren weiter Mangelware. Erst in der 83. Minute war der Ulmer Schlussmann Christian Ortag gefordert. Den Abschluss von Verteidiger Schneider aus etwa zehn Metern parierte der 29-Jährige mit dem Fuß. Drei Minuten später war der Keeper auch beim Abschluss von Boujellab zur Stelle. Kurze Zeit später traf wiederum Boujellab nur das Außennetz (87.). Eine Schlussoffensive, die zu spät kommen sollte. Schlimmer noch: In der Nachspielzeit erhöhte der Aufsteiger durch Moritz Hannemann auf 2:0. Die bedienten Fans verließen in Scharen vorzeitig die Schüco-Arena. Die, die blieben, machten ihrem Unmut deutlich Luft.

Durch die dritte Ligapleite in Folge, nur noch vier Zählern Vorsprung auf einen Abstiegsplatz und dem anstehenden Spiel beim Spitzenteam aus Regensburg (Samstag, 14 Uhr) muss sich der Blick der Arminen mehr denn je nach unten richten.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker: