Arminia Bielefeld macht Gewinn, musste für die Lizenz jedoch kämpfen

Bielefeld. &bdquo;Wir blicken auf eines der schwierigsten Jahre für Arminia Bielefeld in der jüngeren Vergangenheit“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Christoph Wortmann zum abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 der ausgegliederten Profi-Abteilung der Arminia auf der Jahreshauptversammlung am Montagabend. Eine achtstellige finanzielle Lücke musste aufgrund der sportlichen Talfahrt und des damit einhergehenden Rückgangs der Einnahmen, vor allem beim TV-Geld von 21,2 Millionen auf 1,3 Millionen Euro, geschlossen werden. Der Kampf um die Drittligalizenz gestaltete sich als &bdquo;Herkulesaufgabe“. Als Maßnahmen wurden etwa Spieler verkauft. Für Robin Hack und Andrés Andrade erlöste der DSC nach Informationen unserer Redaktion etwa zwei Millionen Euro. Zudem wurden Sponsoring-Erlöse vorgezogen und Kosten in allen Bereichen massiv reduziert. Es blieb noch ein geringer siebenstelliger Betrag, der durch Unterstützung der regionalen Wirtschaft gestemmt wurde. &bdquo;Die Latte hat extrem gewackelt, ist aber liegen geblieben“, sagte Wortmann. Die Lizenz erhielt der DSC am 8. Juni. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022/2023 verbuchte Arminia trotz allem einen minimalen Gewinn von 63.000 Euro. Im Vorjahr 2021/2022 lag dieser noch bei 2,9 Millionen Euro. &bdquo;Das ist ein gutes Ergebnis – trotz des Abstiegs. Die Herausforderungen bis dorthin waren allerdings riesig“, befand Wortmann. Das Eigenkapital konnte von 100.000 Euro sogar auf 166.000 Euro gesteigert werden. In der vergangenen Zweitliga-Saison setzte der DSC im Profi-Spielbetrieb 52,07 Millionen Euro um (Vorsaison: 60,2). Der Löwenanteil der Einnahmen resultierte aus den Fernsehgeldern, die sich auf 21,2 Millionen Euro beliefen. In der 1. Bundesliga gab es noch 35,5 Millionen Euro. Rekorderlös bei Dauer- und Eintrittskarten Bei den Dauer- und Eintrittskarten erlöste der DSC ein Rekordergebnis von 6,2 Millionen Euro (Vorsaison: 6,1 Millionen). Im Schnitt verfolgten 21.738 Zuschauer die Heimspiele des DSC. Und auch im laufenden Jahr kann sich der DSC auf seine Fans verlassen und erzielte in der 3. Liga ebenfalls einen Rekordverkauf. Die Prognose für den Zuschauerschnitt wurde von ursprünglich 16.000 auf 16.825 nach oben geschraubt. Die Gesamtaufwände sanken von 57,3 Millionen Euro auf 52,01 Millionen. Kleiner wurden etwa die Personalkosten von 24,5 Millionen auf 21,6 Millionen Euro. Allerdings belasten die Bilanz noch alte Transferverbindlichkeiten in Höhe von 3,6 Millionen Euro. &bdquo;Für das aktuelle Geschäftsjahr gibt es Verbindlichkeiten von 1,8 Millionen Euro für Spieler, die nicht bei Arminia, sondern einem anderen Verein unter Vertrag stehen.“ Gleiches gilt auch für das Jahr 2024/25. Kreditverbindlichkeiten konnten hingegen von 2,5 Millionen Euro komplett auf null abgebaut werden. Als mittelfristiges Ziel habe man sich den Wiederaufstieg in die 2. Bundesliga gesetzt. &bdquo;Die 3. Liga ist nicht dazu gemacht, Gewinne zu erzielen. Wenn wir mit einer Schwarzen Null rausgehen, haben wir viel erreicht.“ Verein erzielt positives Ergebnis Wie die KGaA konnte auch der eingetragene Verein ein positives Ergebnis erzielen. So entwickelten sich die Mitgliederzahlen des Vereins trotz des sportlichen Abstiegs in die 3. Liga leicht positiv. Lagen diese im November 2022 noch bei 14.846 Mitgliedern, stiegen diese nun bis November dieses Jahres auf 15.147 – also ein Plus von 301 DSC-Anhängern. In der 3. Liga belegt die Arminia damit im Vergleich den dritten Platz nach 1860 München und Dynamo Dresden, die jeweils mehr als 25.000 Mitglieder haben. &bdquo;Das zeigt, dass die Fans, die Mitglieder Arminia auch in schweren Zeiten die Treue halten“, sagte Vize-Präsident und Schatzmeister Maurice Eschweiler. Die Mitgliedsbeiträge stiegen von 1,16 auf 1,17 Millionen Euro. Der Umsatz des Vereins wuchs auf 3,56 Millionen Euro (Vorsaison: 3,2 Millionen). Unter dem Strich erzielte der eingetragene Verein einen Überschuss von rund 771.000 Euro (Vorjahr: 841.000 Euro). Der Rückgang ist etwa auf geringere Lizenzerlöse für die Marke Arminia zurückzuführen. Doch Eschweiler blickte voraus: &bdquo;Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, wird der eingetragene Verein auch in der laufenden Saison ein positives Ergebnis erzielen.“

Meistgelesen