"Will mit Kämpferherz vorangehen": Wörl überzeugt im Arminia-Mittelfeld

Bielefeld. Eine knappe halbe Stunde verstrich die Partie zwischen Arminia Bielefeld und der Zweitvertretung von Borussia Dortmund (2:2) relativ ereignislos. Die Hausherren waren zunächst auf Sicherheit bedacht und die Gäste fanden dagegen kein probates Mittel. Mit der Ruhe war es nach 27 Minuten allerdings vorbei, als sich Marius Wörl nach einem kurz ausgeführten Freistoß von Christopher Lannert ein Herz fasste und den Ball aus rund 30 Metern sehenswert zur 1:0-Führung im Tor versenkte. "Ich habe mir einfach mal das Leder genommen und geschossen", schilderte der Torschütze im Nachgang der Begegnung und ergänzte bescheiden: "Ich hatte natürlich auch ein bisschen Glück mit dem Wind." Für den 19-Jährigen war es nicht nur das Debüttor im Arminia-Trikot, sondern auch der erste Drittligatreffer seiner noch jungen Profikarriere. "Für das erste Drittligator war es ein sehr, sehr schönes. Es war ein unbeschreibliches Gefühl." Der Treffer war die Krönung einer auch sonst starken Vorstellung des U20-Nationalspielers. Wörl versuchte sich, die Mannschaft und vor allem das Publikum mit gelungenen Rettungsaktionen zu pushen. "Trotz meiner 19 Jahre will ich mit Kämpferherz vorangehen." Und tatsächlich arbeitete und kämpfte Wörl im Mittelfeldzentrum unermüdlich. Er wusste diesen Einsatz allerdings auch mit Ball und Passsicherheit sowie Ruhe und Übersicht zu kombinieren. So war er - wie schon bei vergangenen Spielen - ein wichtiger Faktor im Spiel des DSC. Wörl ärgert sich über verpassten Sieg Herausheben wollte Arminia-Trainer Mitch Kniat die Leistung seines Schützlings gegen die Borussia allerdings nicht. "Ich habe das ganze Mittelfeld extrem gut gesehen. Wir waren sehr kompakt und hatten immer wieder gute Umschaltaktionen", lobte er auch Wörls Nebenleute Sam Schreck und Nassim Boujellab. Doch bereits vor dem Spiel gegen den 1. FC Saarbrücken hatte der Coach durchblicken lassen, dass er große Stücke auf sein Mittelfeld-Talent hält. "Ich habe nie ein schlechtes Spiel von ihm gesehen. Wir wussten, welche Qualitäten er hat. Deshalb haben wir ihn ausgeliehen." Die Leihgabe von Hannover 96 wollte nach der Partie gegen den BVB ohnehin nicht zu viele Worte über die eigene Leistung verlieren. Dass es nicht zu einem Sieg gereicht hatte, wurmte Wörl. "Es sind ein bisschen gemischte Gefühle. Klar, wir wollten gewinnen, wussten aber auch, dass Dortmund ein sehr starker Gegner ist, der nicht ohne Grund vorne in der Tabelle steht. Mit ein bisschen Spielglück gewinnen wir das Ding", lautete seine Analyse mit Blick auf die Aluminium-Treffer von Manuel Wintzheimer und Tom Geerkens. Auch das Gegentor unmittelbar vor der Halbzeit ärgerte ihn. "Es ist bitter und darf uns so nicht passieren." Arminia gegen Westenholz gefordert Mit der grundsätzlichen Leistung des Arminia-Teams war Wörl jedoch einverstanden. "Wir waren die bessere Mannschaft, haben gekämpft und uns an den Matchplan gehalten. Den Willen und die Moral hat man auf jeden Fall gesehen." Die Partie sei ein guter Anfang gewesen, auf dem die Mannschaft nun aufbauen müsse. "Jeder hat verstanden, um was es geht." Das können die Arminen bereits am Dienstag (19 Uhr) unter Beweis stellen. Dann steht im Westfalenpokal das Duell mit SuS Westenholz. "Unser Jahrhundertspiel", wie der Landesligist das Achtelfinale gegen Arminia in den sozialen Medien bezeichnet, ist für den SuS das erste Pflichtspiel gegen einen Drittligisten in knapp 77 Jahren Vereinsgeschichte. Für den DSC wird es vor allem darum gehen, seiner Favoritenrolle gerecht zu werden und in die nächste Runde einzuziehen. Gegen Herringhausen-Eickum (2:0) und Victoria Clarholz (2:1) hatten die Arminen in den ersten beiden Runden jeweils ihre liebe Mühe mit einem unterklassigen Gegner.

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