"Okay minus": Arminia-Trainer Mitch Kniat zieht Zwischenfazit

Bielefeld. Fünf Spiele, fünf Punkte, Platz 14: Die Bilanz nach dem Saisonstart von Arminia Bielefeld in der 3. Liga lässt noch ordentlich Luft nach oben. Trotz des Komplettumbruchs im Sommer ist auch Mitch Kniat nicht vollends zufrieden mit der bisherigen Ausbeute. Der DSC-Trainer zog vor der anstehenden Länderspielpause ein Zwischenfazit. "Okay ist der richtige Ausdruck", sagte der 37-Jährige am Dienstag angesprochen auf den Saisonstart, "aber es ist eher okay minus als okay plus." Auf den ordentlichen Auftakt beim Aufstiegsfavoriten Dynamo Dresden (1:3) folgten für die Bielefelder das bisherige Highlight im Derby gegen Preußen Münster (4:0) und der Tiefpunkt in Ulm (0:1). Zuletzt mühte sich das Team gegen Mitabsteiger Regensburg und in Köln jeweils zu einem 1:1-Unentschieden. Ein spielerischer Fortschritt war kaum erkennbar. Für Kniat fällt die Bewertung der beiden vergangenen Partien unterschiedlich aus. "Nach dem Regensburg-Spiel war ich richtig unzufrieden, gegen Viktoria war es anders." In der Begegnung mit den Kölnern habe man gesehen, dass der Gegner eines der besten Teams in der Liga sei. "Ich war mit dem Spiel relativ zufrieden." Vor allem im zuvor noch arg wackeligen Spielaufbau habe sich die Mannschaft gesteigert. "Das hat mir gegen Viktoria viel, viel besser gefallen." Arminia müht sich im Westfalenpokal Dass dennoch viel Arbeit vor ihm liegt, ist auch Kniat klar. Das zeigte die Westfalenpokalpartie am Mittwochabend gegen Victoria Clarholz. Gegen den Oberligisten verstand es Arminia trotz des Traumstarts durch den frühen Treffer von Noah Sarenren Bazee nicht, das Spiel vorzeitig zu den eigenen Gunsten zu entscheiden. "Die erste Halbzeit war extrem gut von uns. Die Chancenverwertung ist das Einzige, was ich bemängeln muss. Wenn wir die Gelegenheiten nutzen, sieht das Spiel anders aus", sagte der Arminia-Trainer. Spätestens mit dem Ausgleich von Kapitän Oliver Cylkowski witterte die euphorisierte Victoria dann ihre Chance. "Wenn du dem Gegner den Strohhalm hinhältst, packt er ihn auch", erklärte Kniat. Die erneute Führung durch Nassim Boujellab nach der Pause brachte ebenfalls keine Entspannung – im Gegenteil. Es war kaum ein Klassenunterschied zu erkennen, auch körperlich wirkten die Arminen nicht frischer als die Clarholzer, die den DSC in der Endphase tief in die eigene Hälfte drückten. Mit Ach und Krach überstand der Drittligist die Schlussoffensive und zog in die nächste Runde ein. "Es war ein schweres Spiel, ein typisches Pokalspiel. Ich habe auf jeden Fall gezittert. Da muss ich nicht auf cool machen", sagte Kniat. Arminen bekommen eine Pause Die Spielpause will er dafür nun nutzen, weiter an den Abläufen zu arbeiten. "Jetzt gilt es andere Baustellen zu bearbeiten. Wir werden gegen Freiburg einen guten Schritt nach vorne machen." Das Heimspiel gegen das Tabellenschlusslicht ist für den 16. September (14 Uhr) terminiert. Bevor es an die Arbeit geht, gönnt der DSC-Trainer seinen Spielern allerdings eine Verschnaufpause. Erst am kommenden Montag bittet Kniat die Mannschaft wieder auf den Trainingsplatz. Das knackige Auftaktprogramm mit acht Pflichtspielen seit August hat Kraft gekostet. Bereits Anfang Oktober steht die nächste Englische Woche an. Deshalb habe man die Zeit jetzt nutzen wollen, um ein paar Tage freizugeben. "Die Jungs brauchen die Pause. Denen tut das gut." Die letzten Neuzugänge werden ebenso wie die Akteure, die bisher sportlich nur eine kleine Rolle spielten, nach einem eigenen Plan weiterarbeiten. Auf zwei Profis wird Kniat allerdings verzichten müssen. Eigengewächs Henrik Koch wird in den kommenden Tagen mit der U18-Nationalmannschaft unter Trainer Hanno Balitsch einen Lehrgang am DFB-Campus in Frankfurt absolvieren. Neuzugang Marius Wörl trifft mit der U20 von Trainer Hannes Wolf am Donnerstag in Berlin auf die Auswahlmannschaft von Italien. Am kommenden Montag geht es dann gegen das polnische Team.

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