Noten für Arminia: Torhüter und Innenverteidiger verhindern in Ulm Schlimmeres

Ulm/Bielefeld. Zweites Auswärtsspiel, zweite Niederlage: Arminia Bielefeld hat den Schwung aus den beiden Derbysiegen gegen den VfL Bochum im Pokal und über Preußen Münster in der Liga nicht in das Ulmer Donaustadion transportieren können. Der DSC wurde nach einer guten Anfangsphase immer lethargischer und verlor verdientermaßen mit 0:1 beim SSV Ulm. Einzig Schlussmann Jonas Kersken sowie die beiden Innenverteidiger Semi Belkahia und Leon Schneider verhindern Schlimmeres. Die DSC-Akteure in der Einzelkritik. Jonas Kersken: Der Schlussmann knüpfte an seine solide Form aus der Vorwoche an. Er zeigte nach einer halben Stunde eine starke Parade beim Schuss von Nicolas Jann. Den Ball von Philipp Maier vor dem 0:1 sah er zu spät. Kersken hatte zwar die Ecke, war aber letztlich ohne Abwehrchance. Danach agierte der 22-Jährige sicher und verhinderte einen höheren Rückstand. Note: 3 Can Özkan: Der Rechtsverteidiger hatte auf seiner Seite arge Probleme mit dem schnellen Jann. Er wurde ein ums andere Mal stehen gelassen oder überspielt. Bei Allgeiers Flanke in der 21. Minute rettete er im Zentrum in höchster Not. Es war Cans beste Szene. Im Vergleich zum Münster-Spiel kam nach vorne wenig bis gar nichts von ihm. Note: 5 Semi Belkahia: Der Innenverteidiger zeigte sich in der elften Minute von seiner ruppigen Seite, als er Ulms Röser umcheckte. Dieser prallte dann mit Boujellab auf Höhe des Mittelkreiseszusammen. Mit seinem Kopfball nach einer Ecke von Lannert leitete er die Großchance für Yildirim nach einer halben Stunde ein. Im Zusammenspiel mit Partner Schneider behielt er bei Ulms Flanken in den Strafraum die Ruhe und bügelte die Situationen aus. Note: 3,5 Leon Schneider: Schneider ersetzte den leicht erkälteten Gerrit Gohlke im Abwehrzentrum. Einmal mit Temponachteilen gegen den flinken Röser. Ansonsten zeigte er an der Seite von Belkahia eine achtbare Partie und klärte, was es zu klären war. Note: 3,5 Christopher Lannert: Der Linksverteidiger führte die Arminen wieder als Kapitän auf das Feld. Doch es war ein schwacher Auftritt. Vor dem 0:1 agierte er viel zu passiv gegen Jann, sodass dieser unbedrängt auf Röser passen konnte. Und auch in der Folge war es ein zumeist lethargischer Auftritt des 25-Jährigen. Note: 5 Sam Schreck: Der 24-Jährige agierte wieder als zentrale Anspielstation im Mittelfeld. Aber im Vergleich zu den vorherigen Partien war Schreck bei Weitem nicht so sicher. Es unterliefen ihm einige leichte Fehler im Passspiel, sodass ein geregelter Spielaufbau nach einer guten Anfangsphase Fehlanzeige war. Note: 4,5 Merveille Biankadi: Beim soliden Start der Bielefelder in die Partie war Biankadi wieder einer der Aktivposten der Arminia-Offensive. Er gab eine Vorlage für Shipnoski und prüfte Ulms Keeper Ortag mit einem Flachschuss aus 18 Metern. Allerdings kam er vor dem 0:1 zu spät zum Ball, Nutznießer aus dem Rückraum war Torschütze Maier. Note: 4 Nassim Boujellab: Der 24-Jährige ersetzte wie schon gegen Münster den gesperrten Kaito Mizuta in der ersten Elf. Sinnbildlich für den gesamten Bielefelder Auftritt sein Abflug mit harter Landung, nachdem er von Röser im Mittelfeld abgeräumt wurde. Hinten kam Boujellab gegen Allgeier nicht hinterher und vorne setzte er keine entscheidenden Akzente. Note: 4,5 Aygün Yildirim: Der Offensivspieler musste in einer zerfahrenen Partie einige Fouls der Ulmer einstecken. Nach einer Ecke von Lannert und der Kopfballvorarbeit von Belkahia hatte der 28-Jährige nach 30 Minuten die große Chance zur Führung. Doch er scheiterte an Ortags Fuß. Note: 4,5 Manuel Wintzheimer: Der Angreifer hatte einen schweren Stand. Einzige Torannäherung: Sein Schuss in der 18. Minute - geblockt. Wintzheimer agierte in der zweiten Hälfte mit Klos als Doppelspitze. Doch an der Offensivarmut des DSC änderte dies nichts. Note: 5 Nicklas Shipnoski: Der Derbyheld konnte wie der Rest des Teams nicht an seine Leistung gegen Münster anknüpfen. Eine erste Torannäherung per Kopfball ging hoch über den Ulmer Kasten. Danach fiel Shipnoski nur noch durch ein Trikotziehen auf - dafür gab es die Gelbe Karte. Note: 4,5 Fabian Klos: Der Rekordspieler kam nach der Pause für Boujellab in die Partie. Zunächst blieb der 35-Jährige blass und setzte einen Kopfball weit über das Tor. Deutlich knapper wurde es kurz vor Spielende. Doch Ortag wischte den scharfen Kopfball über die Latte. Note: 4,5 Louis Oppie: Der nominelle Außenverteidiger ersetzte nach einer Stunde Yildirim und rückte ins linke Mittelfeld. Dort setzte der 21-Jährige allerdings keine Akzente. Note: 5 Tom Geerkens: Auch Geerkens kam nach 60 Minuten in die Partie, er wurde für Shipnoski eingewechselt. Und hatte nur vier Minuten später nach einem schnell ausgeführten Freistoß direkt die Chance auf den Ausgleich. Doch sein Ball aus 14 Metern ging knapp links vorbei. Er spielte etwas stabiler als die meisten seiner Teamkollegen. Note: 4 Eingewechselt wurden zudem Henrik Koch (für Wintzheimer, 79.) und Gerrit Gohlke (für Biankadi, 83.). Für den jüngsten Torschützen der Arminia war es ein wirklich gebrauchter Auftritt. In der 82. Minute sah er Gelb für ein Foul an Higl. Und zehn Minuten später zückte Referee Patrick Alt für einen nicht überharten Check die zweite Gelbe Karte - Platzverweis für den 17-Jährigen. Der erkältete Gohlke setzte kurz vor Schluss einen Ball per Scherenschlag neben das Tor.

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