Arminia Bielefeld wirft Bochum nach Elferkrimi aus dem DFB-Pokal

Bielefeld. War das der Auftakt zur nächsten Pokalreise des DSC? Drittligist Arminia Bielefeld hat am Samstagabend den Bundesligisten VfL Bochum mit 6:3 nach Elfmeterschießen (2:1, 2:2, 2:2) in der ersten Runde aus dem DFB-Pokal geworfen. Für die Arminen trafen in der mit 21.452 Zuschauern gut gefüllten und stimmungsvollen Schüco-Arena Nicklas Shipnoski (25.) und Merveille Biankadi (29.). Takuma Asano und Simon Zoller erzielten die Treffer für Bochum – jeweils in der Nachspielzeit. Zusammen mit den lautstarken Anfeuerungen von den Rängen hielten die Bielefelder im zweiten Durchgang den Bochumer Angriffen stand. Doch Zoller unterband die vorzeitige Pokalparty. Erst der Shootout brachte die Entscheidung. Dann war nur noch Jubel. Im Vergleich zur 1:3-Niederlage beim Drittliga-Auftakt in Dresden hatte DSC-Trainer Mitch Kniat nur einen Wechsel vorgenommen. In der Angriffsmitte gab der Coach Manuel Wintzheimer den Vorzug vor Vereinslegende Fabian Klos. Der 35-jährige Rekordspieler musste zunächst auf der Bank Platz nehmen. Shipnoski lässt Alm beben Auf der Bielefelder Alm war alles für einen Pokal-Fight bereitet. Zunächst zündeten einige der rund 4.000 Bochumer Fans kurz vor Anpfiff ihre blau-weißen Rauchbomben, dann öffnete der Himmel über dem Stadion seine Schleusen. In der Anfangsviertelstunde war es eine Partie auf Augenhöhe, der Unterschied von zwei Spielklassen nicht zu sehen. Arminia wirke nicht wie ein Drittligist, hatte Bochums Trainer Thomas Letsch vor der Partie gesagt. Für Kniat spielte der VfL seinerseits nicht wie ein Bundesligist. Beide Teams erarbeiteten sich zunächst nur Halbchancen. Bei Arminia verpassten Wintzheimer und Biankadi ihre Möglichkeiten, beim VfL waren Asano und Philipp Hofmann ohne Fortune, einmal parierte Jonas Kersken im DSC-Tor (19.). Dann bebte in der 25. Minute die Alm. Kaito Mizuta hatte rechts zu Wintzheimer rausgespielt. Der flankte punktgenau in den Strafraum, in den Nicklas Shipnoski von links eingelaufen war und in die rechte Torecke schoss – 1:0 für Arminia. Biankadi erhöht für Arminia Der Torjubel war noch nicht ganz verklungen, als schon zum zweiten Mal der &bdquo;Can-Can" durch die Schüco-Arena hallte. Nach einer Ecke gewann Biankadi das Kopfballduell gegen Lukas Daschner und versenkte den Ball flach links zum 2:0 (29.). Zwei Schüsse, zwei Treffer – der DSC war bis dahin sehr effektiv. Begeistert von den Darbietungen der Arminen auf dem Rasen feierten die DSC-Fans auf den Rängen nicht nur die Toraktionen frenetisch, sondern auch jeden gewonnenen Zweikampf, jedes Kopfballduell und jede Grätsche der Bielefelder. Doch in der Nachspielzeit der ersten Hälfte verkürzte Bochum noch nach einer schnellen Ballstafette durch Asano (45.+2). Mit der knappen 2:1-Führung ging es für Arminia in die Pause. Bochum drängt auf den Ausgleich Direkt nach dem Seitenwechsel hatte Aygün Yildirim mit dem dritten Bielefelder Torschuss den dritten Arminia-Treffer auf dem Fuß. Der 28-Jährige verzog aber leicht (46.). Die Bochumer ihrerseits drängten auf den Ausgleich. Doch die Arminen verteidigten leidenschaftlich. Nach einer Stunde erhoben sich die DSC-Fans anerkennend und anfeuernd von den Sitzplätzen. In der 64. Spielminute verpasste Erhan Masovic den möglichen Ausgleich für den VfL. Der aufgerückte Verteidiger wuchtete den Ball nach einem Steckpass von Matus Bero aus dem Fünfmeterraum zwei Meter über das DSC-Tor. Zoller unterbindet Arminias Pokalparty - vorerst Die Arminen kamen immer seltener zu Entlastungsangriffen. Doch der Abwehrverbund hielt – bis zur sechsminütigen Nachspielzeit. Diese war gerade erst verkündet worden, als Simon Zoller den Ball völlig freistehend im Strafraum zum 2:2-Ausgleich in die Maschen schweißte (90.+1). Kurz darauf pfiff der Unparteiische Sven Jablonski ab. Es ging in die Verlängerung. Verlängerung bringt keinen Sieger In den ersten 15 Minuten Extrazeit übernahmen die Arminen die Spielkontrolle und belagerten den Bochumer Strafraum. Doch der inzwischen eingewechselte Klos hatte nach Mizutas Flanke beim Kopfball zu viel Rücklage und setzte den Ball neben das Tor (95.). Auch im zweiten Abschnitt bestimmten die Bielefelder zunächst. Bochum wartete tief in der eigenen Hälfte auf eine Lücke in der DSC-Abwehr. Moritz Broschinski wurde links steil geschickt, er schloss im Fallen am linken Strafraumeck ab. Der Ball ging einen Meter rechts am Tor vorbei (112.). Auch nach 120 Minuten gab es keinen Sieger – Elfmeterschießen. Elfmeterschießen für den DSC Das Elfmeterschießen ging auf die Südtribüne. Klos - ohne Maske - brachte den DSC in Führung. Und direkt darauf verschoss Hofmann. Gerrit Gohlke erhöhte für Arminia. Und dann parierte auch noch Kersken den schwachen Versuch von Stöger mit dem Bein. Wintzheimer schoss kompromisslos in die Mitte – Riemann sprang nach rechts und trat anschließend wütend an den Pfosten. Und schließlich war es Mizuta, der den DSC ins Reich der Träume und die nächste Runde des DFB-Pokals schoss. 6:3 nach Elfmeterschießen lautete das Endergebnis nach 120 plus X Minuten. Der nächste Gegner wird erst im Anfang Oktober ausgelost. Der Spielticker zum Nachlesen: Die Lage vor dem Spiel:

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