"Die Jungs ziehen durch" - So bewertet DSC-Trainer Kniat den Testspiel-Doppelpack

Venlo/Bielefeld. Auf die harte Arbeit folgt das Vergnügen: Nach dem erfolgreichen Testspieldoppel gegen den FC Gütersloh (2:1) und die VVV Venlo (3:1) hat das Trainerteam von Arminia Bielefeld den DSC-Spielern zwei freie Tage eingeräumt. Erst am Dienstag bittet Cheftrainer Mitch Kniat seine Mannen wieder auf den Trainingsplatz an der Friedrich-Hagemann-Straße, um sich auf die Generalprobe am Samstag gegen den TSV Steinbach Haiger (14 Uhr) vorzubereiten. Im Anschluss an das Spiel gegen den niederländischen Zweitligisten Venlo am Samstag zog der Coach im Gespräch eine durchweg positive Bilanz zu den beiden Auftritten seines Teams. Der 37-Jährige räumte aber auch ein, dass es bis zum Saisonstart gegen Dynamo Dresden am 5. August (16.15 Uhr/ARD) noch einige Dinge zu verbessern gebe. "Das Ergebnis passt, die Art und Weise passt. Deshalb bin ich mit dem ganzen Wochenende sehr zufrieden", stellte Kniat heraus. Gegen Venlo dominierte der DSC die Anfangsphase, spielte sich gute Chancen durch Aygün Yildirim, Merveille Biankadi und Leon Schneider heraus. Doch nach einer halben Stunde gingen die Niederländer in Führung. Nach einer Balleroberung auf Höhe des Mittelkreises wurde Soulyman Allouch steil geschickt. Der ließ Linksverteidiger Can Özkan stehen und vollendete zum 1:0 für Venlo. Zwei Stationen, ein Gegentreffer - zu einfach aus Sicht von Kniat: "Beim Gegentor haben wir uns ein bisschen naiv angestellt." Aber dafür habe die Mannschaft nun noch zwei Wochen Zeit, um auch diese Fehler abzustellen. "Ansonsten hatten wir vorher wieder unsere Torchancen. Wenn wir diese konsequenter nutzen, dann wären wir zu diesem Zeitpunkt schon in Führung gewesen. Dann könnte man sich so einen Fehler auch einmal erlauben", sagte der Trainer. Kniat: "Die Jungs akzeptieren keine Niederlage" Positiv hob Kniat hervor: "Was meine Mannschaft auch in den Testspielen schon zeigt ist, dass sie keine Niederlage akzeptiert. Sie gehen weiter drauf, sie ziehen bis zum Ende durch. Das spricht für den Charakter des Teams." Das 3:1 durch den aufgerückten Verteidiger Semi Belkahia verdeutliche dies - ein Tor, obwohl die Partie zu diesem Zeitpunkt, in der 77. Spielminute bereits entschieden war. Auch sehe er, dass sein Team das Einstudierte in den Spielen direkt umsetze. "Wir haben den langen Einwurf trainiert. Gegen Venlo haben wir so ein Tor erzielt. Da sieht man auch die nächsten Schritte, die wir gemacht haben. Wenn dann dabei ein Tor rausspringt - umso besser." Nutznießer dieser Variante war Biankadi zur 2:1-Führung in der 57. Minute. "Bei den Standards haben wir noch ein paar Abläufe hinzubekommen. Wir haben einen Plan und das tut den Jungs auch echt gut", befand Kniat. Bei den Aufstellungen tauschte das Trainerteam am Samstag im Vergleich zum Vortag gegen Gütersloh auf neun Positionen durch. Zu viel Bedeutung wollte Kniat dieser Wahl noch nicht beimessen. "Es ist noch zu weit weg. Nächste Woche kann man dann aus der Aufstellung schon ein bisschen mehr ablesen." Es sei vielmehr darum gegangen, in den beiden Tests allen Akteuren 90 Minuten Spielzeit zu ermöglichen. Einzig Gerrit Gohlke (Nase), Tom Geerkens (Oberschenkel) und Nassim Boujellab (muskuläre Probleme) verpassten dies. Sie werden aber in der Woche wieder ins Teamtraining einsteigen. "Wir wollten bei Nassim kein Risiko angehen." Der 24-Jährige hatte gegen Gütersloh noch gespielt und wurde gegen Venlo geschont. "Wir brauchen einen Plan für den zweiten Ball" Trotz des für Kniat zufriedenstellenden Testdoppelpacks gab es einige Punkte, die in der anstehenden Trainingswoche angegangen werden sollen. "Wir sehen in den Testspiel ein paar Dinge, die wir analysieren und dann angehen. Wir hätten die Gegner hintenheraus noch mehr bespielen können, noch weiter anlaufen. Das hat man gegen Venlo auch gesehen, dass wir, wenn wir stark angelaufen werden, den langen Ball spielen. Da müssen wir auch einen Plan für den zweiten Ball haben. Das wird in der kommenden Woche Thema sein. Zudem bereiten wir uns dann gegnerspezifisch auf die Generalprobe gegen Steinbach vor. In der Woche darauf dann natürlich auf Dresden." Aus der Aufstellung gegen Steinbach am kommenden Samstag werde man dann auch schon viele Hinweise für die Startelf gegen Dynamo ablesen können. "Vielleicht noch nicht zu 100 Prozent, aber zu einem Großteil", meinte Kniat mit einem Lächeln. Aus den Testspielen nehme er folgende Erkenntnisse mit: "Die Jungs versuchen das, was wir von ihnen verlangen, sofort umzusetzen. Natürlich klappt nicht alles sofort. Aber das spricht in meinen Augen für den Charakter der Mannschaft: Wir analysieren etwas und dann dauert es eine Trainingseinheit und sie wollen es sofort umsetzen. Das gefällt mir gerade extrem gut an der ganzen Mannschaft. Wir sehen auch, dass alle Spieler durchziehen. Sie bekommen lieber einen Krampf, bevor sie freiwillig vom Spielfeld gehen. Sie quälen sich durch die Vorbereitung. Und das erwarte ich auch von ihnen."

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