Warum Nicklas Shipnoski für Arminia Bielefeld andere Angebote ausschlug

Kiens/Bielefeld. Fußballerkarrieren verlaufen selten stringent und geradlinig. Häufig sind sie neben Höhen auch von Rückschlägen gekennzeichnet. Dieses Auf und Ab, das auch Arminia Bielefeld als Verein auszeichnet, kennt Nicklas Shipnoski nur zu gut. Der Flügelspieler wechselte vor der Saison von Fortuna Düsseldorf nach Ostwestfalen und könnte für den DSC ein Unterschiedsspieler in der 3. Liga sein. "Wir sind davon überzeugt, dass er sehr schnell ein wichtiger Baustein in unserem Team werden kann", sagte etwa Sportchef Michael Mutzel im Zuge von Shipnoskis Verpflichtung. Bei Arminia hoffen die Verantwortlichen, dass der 25-Jährige an seine starken Drittligajahre bei Wehen Wiesbaden und dem 1. FC Saarbrücken anknüpfen kann. "In den letzten beiden Spielzeiten in der 3. Liga habe ich meine Fußstapfen hinterlassen", meint auch Shipnoski. Aber der Reihe nach. Die Karriere des gebürtigen Wormsers beginnt beim 1. FC Kaiserslautern. Bei den "Roten Teufeln" durchläuft er, der sich selbst als "Lauterer Junge" bezeichnet, sämtliche Nachwuchsmannschaften und schafft den Sprung zu den Profis. Doch das Kapitel in der Pfalz nimmt für den damals 20-Jährigen ein bitteres Ende. 2018 steigt der FCK in die 3. Liga ab. Shipnoski bekommt von Trainer Michael Frontzeck, der auch vielen Arminia-Fans noch ein Begriff sein dürfte, zu allem Überfluss mitgeteilt, dass nicht mehr mit ihm geplant würde. "Es war in dem Moment sehr hart für mich, weil es mein Heimatverein war und ich dachte, dass in der 3. Liga auf junge Spieler gebaut wird." Sensationelle Saison in Saarbrücken Der Enttäuschung zum Trotz fängt sich der Offensivspieler schnell und wechselt zu Konkurrent Wehen Wiesbaden, wo ihm der Durchbruch gelingt. Mit zwölf Scorerpunkten hat er maßgeblichen Anteil am Aufstieg des SVWW, während Lautern auf Rang neun einläuft. Auf das Hoch folgt jedoch das nächste Tief. In der 2. Bundesliga läuft es für Shipnoski weit weniger gut und er wechselt nach Saarbrücken. Unter seinem damaligen Trainer Lukas Kwasniok, der inzwischen den SC Paderborn coacht, spielt er im Saarland eine sensationelle Saison, sammelt 25 Torbeteiligungen in 33 Spielen. Erneut wagt Shipnoski den Sprung in die 2. Bundesliga, kann sich aber weder bei Fortuna Düsseldorf noch während seiner Leihe bei Jahn Regensburg nachhaltig durchsetzen. "Lukas Kwasniok hat zu tausend Prozent auf mich gebaut. Auch nach einem schlechten Spiel wusste ich, er wird mich nicht rausholen. Das war in der 2. Liga nicht so der Fall", sagt er rückblickend. Shipnoski strotzt vor Selbstvertrauen Kwasniok und Armina-Cheftrainer Mitch Kniat bescheinigt Shipnoski, dass "sie sich vom Coaching relativ ähnlich sind. Sie kennen sich gut und haben sich auch über mich ausgetauscht". Auch ein Grund dafür, zum DSC zu wechseln. Alternativen hätte es zahlreich gegeben. "Ich hatte mehrere Anfragen. Es ist kein Geheimnis, dass ich bei gefühlt jedem Drittligisten, der aufsteigen will, auf dem Zettel stand." Auch ein Verbleib in der 2. Bundesliga wäre denkbar gewesen, war für ihn letztlich aber keine Option. "Man muss da realistisch sein. Ich bin mit Regensburg abgestiegen, habe dort am Ende nicht mehr viel gespielt. Von daher wäre es bei einem Zweitligisten eher eine Reservistenrolle gewesen. Ich wollte wieder spielen und Spaß haben." Schlussendlich fiel die Wahl auf Arminia. Seine persönlichen Ambitionen für die kommende Saison hält Shipnoski nicht groß hinter dem Berg zurück. "Ich will ganz klar Stammspieler sein. Ich will Führungsspieler in der Mannschaft sein. Dafür haben mich die Verantwortlichen auch geholt", sagt er selbstbewusst. Mit den angepeilten Toren und Vorlagen würde er nicht nur dafür sorgen, dass die eigene Karriere wieder bergauf geht. Auch Arminia würde von einem Shipnoski in alter Stärke massiv profitieren. Der Offensivspieler selbst ist zuversichtlich. "Bei Arminia ist mit den Fans, den Verantwortlichen und dem ganzen Drumherum sehr, sehr viel möglich. Ich bin optimistisch, dass es für mich eine gute Zeit beim DSC wird."

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