So sieht der Sparkurs von Arminia Bielefeld in der Geschäftsstelle aus

Bielefeld. Rund um Arminia Bielefeld vollzieht sich dieser Tage ein Umbruch, wie es ihn seit vielen Jahren nicht gab. Mit Ausnahme von Athletiktrainer Niklas Klasen, der nach jüngstem Stand wohl doch beim DSC verbleiben wird, wird sich das Trainerteam völlig verändern, ebenso das Betreuer- und Scoutingteam. Einzig Zeugwart Rainer Schonz verbleibt neben Rekordtorjäger Fabian Klos als unerschütterliche Konstante inmitten eines heftigen personellen Erdrutsches nach dem Abstieg in die 3. Liga. Und auch auf der Geschäftsstelle wird sich einiges verändern - und das über den Abbau von befristeten Stellen hinaus. Denn von insgesamt etwa 70 Mitarbeitern, so äußert sich Geschäftsführer Christoph Wortmann, wird knapp ein Drittel den Klub verlassen müssen. "Wir wollten dabei keine Entlassungen vornehmen", sagt Wortmann. "Es handelt sich ausschließlich um befristete Verträge, die zum Saisonende ausgelaufen sind." Aus wenig mehr machen, generalistischer zu denken und "Effizienzmeister" zu werden - das stehe nun im Vordergrund. Arminia habe diese Pläne, als die Ligazugehörigkeit unklar war, allen Betroffenen frühzeitig mitgeteilt. Nach Informationen dieser Redaktion wurde den verbleibenden Mitarbeitern vom Geschäftsführer-Duo Wortmann und Michael Mutzel ein Plan vorgestellt, der für die Beschäftigten einen gestaffelten Gehaltsverzicht vorsieht. Es handelt sich dabei um eine freiwillige Maßnahme, der DSC hofft auf Zusammenhalt und Solidarität in der Belegschaft. Doch spart Arminia nicht auf diesem Weg, sind betriebsbedingte Kündigungen in Zukunft nicht auszuschließen - der Etat für das kommende Jahr ist auf Kante genäht. Und deutlich unter die Marke von gut sechs Millionen Euro fürs kickende Personal, "damit liegen wir in der oberen Tabellenhälfte, vielleicht in der unteren Hälfte des oberen Drittels", sagt Wortmann, wollte der DSC nicht gehen. Schließlich sind es allein die Fußballer, die Arminia aus dem wirtschaftlich prekären Drittliga-Alltag wieder herausbefördern können. Auch wenn über die wagemutige Perspektive Wiederaufstieg dieser Tage mit einem halb zusammengestellten Kader noch niemand sprechen mag. Arminias Abfindungen werden Thema Andere Kostenfaktoren bleiben da in Erinnerung. So schuf der DSC im Frühjahr frühzeitig Fakten, erzielte sowohl mit Uli Forte als auch mit Daniel Scherning und Co-Trainer Michael Henke Auflösungsverträge und zahlte entsprechende Abfindungen. Eine grundsätzlich positive Nachricht - hätte Arminia, damals auf Platz 14 gelegen, die Klasse gehalten. Wie so oft, ist man im Nachhinein schlauer: Da alle drei ursprünglich bis 2024 laufenden Trainerverträge mit dem Absturz in die 3. Liga ohnehin ihre Gültigkeit verloren hätten, zahlte der DSC nun drauf. Im Raum steht eine mittlere sechsstellige Summe - kein Kleckerbetrag unter den neuen Umständen seit Abstieg. Aber nun ist es nicht mehr zu ändern. >>> Arminia Bielefeld startet mit neuem Trainerteam in die Saison Unterdessen setzt Wortmann künftig auf das Arminia-Publikum, das zum wesentlichen Einnahmefaktor wird. Eine genaue Anzahl der schon verkauften Dauerkarten will Wortmann nicht benennen, Arminia kalkuliere aber mit 15.000 Zuschauern im Schnitt und habe schon "einige Tausend" dieser Tickets abgesetzt. "Wir verstehen völlig, dass viele erst einmal schauen wollen, wie es sich bei Arminia entwickelt, wie der Kader aussehen wird. Dafür ist der Verkaufsstart völlig in Ordnung verlaufen." Dass die Jahresabo-Preise in der Saison 2023/24 gleich bleiben, kommentiert der 46-Jährige so: &bdquo;Wir hatten bei Arminia immer sehr faire Eintrittspreise. Teurer zu werden, war überhaupt keine Option.“ Er hebt den Rabatt von zwei zusätzlichen Heimspielen, künftig empfängt der DSC 19 statt 17 Gegner, hervor, &bdquo;obwohl uns diese Spiele auch zusätzliche Kosten verursachen“.

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