"Es ist noch vieles möglich": Kapitän Klos schwört Arminia Bielefeld ein

Kaiserslautern/Bielefeld. Nach dem Spiel gegen Greuther Fürth hatte Fabian Klos noch Tränen vergossen, am vergangenen Samstag hatte Arminia Bielefelds Kapitän bereits wieder allen Grund zum Lächeln. Durch einen wichtigen 2:1-Sieg gegen den 1. FC Kaiserslautern schöpften die Bielefelder im Kampf um den Klassenerhalt neue Hoffnung. Nicht ohne ein für Arminia typisches Drama. "Es war körperlich und nervlich sehr anstrengend", sagte Klos im Anschluss an die Begegnung. Der Verlauf der Partie sei sinnbildlich für die vergangenen Wochen gewesen. "Wir machen vor allem in den ersten 30 Minuten ein gutes Spiel, verpassen aber das zweite Tor, ähnlich wie in Karlsruhe." So wurde es gegen immer stärker aufkommende Lauterer zusehends enger. "Dann ist es der Betze, dann wird es schwierig, dann kommen enge Entscheidungen. Wir kamen nicht mehr richtig hinten raus." Entscheidend sei, dass sich das Team dennoch gewehrt habe. Das unterstrich Klos mit Nachdruck. "Eine Mannschaft, die nicht an sich glaubt, geht nach dem 1:1 nicht mehr als Sieger vom Feld. Was wir heute beeinflussen konnten, war Moral. Und die war groß." Klos beißt sich nach Fußprellung durch Für Klos selbst war die Partie nach knapp 80 Minuten beendet. "Er war komplett am Ende seiner Kräfte in einem Spiel, in dem er sehr viel arbeiten musste", erklärte Uwe Koschinat die Auswechslung. Dass es für den Routinier überhaupt zu derartigen Spielanteilen reichte, hatte nach dem Fürth-Spiel noch in den Sternen gestanden. Nach einem harten Zweikampf hatte Klos sich eine schwere Fußprellung zugezogen, bei seiner Auswechslung an der Schulter von Koschinat geweint. "Es ist bei den Arminia-Fans kein Geheimnis, dass ich ein emotionaler Typ bin. Manchmal übermannen mich dann meine Emotionen", sagte Klos. In dem Moment habe der Fuß "sehr, sehr weh getan" und sei auch Tage danach noch stark geschwollen gewesen. Doch der Stürmer biss auf die Zähne und meldete sich rechtzeitig fit. "Im Abstiegskampf musst du auch manchmal gegen dich selbst kämpfen." Wie wichtig Klos für die Arminia im Saisonendspurt ist, stellte er in Kaiserslautern bereits nach einer Viertelstunde unter Beweis. Per Kopfballablage legte er Jomaine Consbruchs sehenswerten Treffer zum 1:0 auf. "Jomaine ist ein Spieler, der hier mit vollem Herzen dabei ist", lobte Klos. Noch bei seinen Fehlschüssen in Karlsruhe hätte der 21-Jährige die Bälle deutlich sauberer getroffen als bei seinem Tor auf dem Betzenberg. Dafür aber mit weniger Überzeugung. "Das habe ich ihm gesagt: Mach die Dinge, die du machst, mit Überzeugung. Das tut ihm gut, das tut uns gut." Klos versucht, Rechenspiele zu vermeiden Nicht nur mit dem Eigengewächs hatte Führungsspieler Klos zuletzt das Gespräch gesucht. Auch Sturmkonkurrent Janni Serra erhielt den Zuspruch des Kapitäns. "Ich habe letzte Woche vor dem Spiel intensiv mit Janni gesprochen." Mannschaften, die ihre Ziele erreichen wollten, gelänge dies nicht nur mit der ersten Elf. Es gäbe immer auch Spiele, die von der Bank entschieden würden, gab Klos seinem Kollegen mit auf den Weg. "Er hat es geil angenommen und umgesetzt. Darüber freue ich mich einfach." Dass sich auch die Chancen auf den direkten Klassenerhalt durch Serras späten Treffer wieder deutlich gesteigert haben, ist natürlich auch Klos nicht entgangen. "Ich bin auch nur ein Mensch. Klar gibt es Rechenspiele in meinem Kopf, Aber ich versuche, das wegzuschieben", sagte er und ergänzte mit Blick auf die Konkurrenz: "Die anderen haben gesehen, dass wir leben." Ein weiteres starkes Lebenszeichen wäre ein Arminia-Sieg im OWL-Duell am kommenden Samstag (13 Uhr). Für Fabian Klos ist die Ausgangslage einfach: "Wir wollen und sollten gegen Paderborn gewinnen. Die anderen Ergebnisse können wir nicht beeinflussen. Es sind noch zwei Spiele und es ist vieles möglich."

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