Bielefeld. In der Region ist Sven Köhler zuletzt mehrfach gewesen, er feuerte etwa seinen älteren Bruder Nils auf dem Weg zum Regionalliga-Aufstieg des FC Gütersloh an. Doch ob der Mittelfeld-Allrounder vom VfL Osnabrück wirklich den Weg zu Arminia Bielefeld antreten wird, ist aus mehrerlei Hinsicht noch offen. Und das, obwohl der Handschlag mit dem DSC schon viele Monate zurückliegt.
Informationen, über die am Donnerstag zunächst "Sky" berichtete, decken sich mit denen dieser Redaktion: Demnach soll der zum Saisonende auslaufende Vertrag Köhlers beim Drittligisten mit einer automatischen Verlängerungsklausel im Aufstiegsfall versehen sein. Absehbar war dies im Winter noch nicht. Als Köhler vom ehemaligen Sport-Geschäftsführer Samir Arabi und als Wunschspieler von Ex-Trainer Daniel Scherning, der ihn schon in Osnabrück betreut hatte, vom Arminia-Wechsel überzeugt wurde, stand der VfL noch im Mittelfeld der 3. Liga.
Erst eine überragende Rückserie beförderte den VfL mitten ins Aufstiegsrennen. Aktuell wären die Lila-Weißen zwar noch der undankbare Fünfte (Freiburg II darf nicht aufsteigen), doch steht der Klub punktgleich mit einem direkten Aufstiegsplatz als auch dem Relegationsrang. Kein anderes Team ist formstärker. Köhler hat daran gewaltigen Anteil, das Osnabrücker Mittelfeld ist das Prunkstück der Mannschaft.
Arminia-Relegation gegen Osnabrück würde Brisanz mit sich bringen
Als Arminia vor Rückrundenbeginn mit Köhler verhandelte, herrschte beim DSC Zuversicht, den Ligaverbleib noch frühzeitig unter Dach und Fach zu bringen. Nun droht der Vertrag ungültig zu werden, denn Köhler soll nur für den Fall 2. Liga unterschrieben haben. Bleibt Osnabrück dann Drittligist, wäre Köhler erstmal vertragslos. Und steigt der VfL auf und hält Arminia die Klasse? Dann wäre Köhler erst einmal an seinen bisherigen Arbeitgeber gebunden, mit dem sich Arminia einigen müsste.
Es muss nicht weiter ausgeführt werden, warum ein (durchaus denkbares) Relegationsduell zwischen Arminia Bielefeld und dem VfL Osnabrück unter diesen Umständen besonders pikant würde. Neben Köhler soll Arminia Bielefeld auch einen Transfer eines weiteren Drittliga-Kickers, Innenverteidiger Gerrit Gohlke von Waldhof Mannheim, forcieren. Das berichtete der "Mannheimer Morgen" vor einigen Wochen.