Paderborn. Jubel bei Arminia Bielefeld, Tristesse beim SC Paderborn: Gegen die tabellarischen Vorzeichen feierte der Tabellenletzte einen souveränen 2:0 (2:0)-Auswärtssieg – maßgeblich beeinflusst von einer ganz frühen Roten Karte gegen die Hausherren.
SCP-Trainer Lukas Kwasniok hatte auf die 0:3-Niederlage in Heidenheim mit gleich fünf Veränderungen reagiert: Torwart Jannik Huth, Jasper van der Werff, Maxi Rohr, Florent Muslija und Dennis Srbeny ersetzten Leo Zingerle, Uwe Hünemeier, Jannis Heuer, Julian Justvan und Felix Platte. Arminias Gegenüber Daniel Scherning brachte Ivan Lepinjica und Sebastian Vasiliadis für den gesperrten Bryan Lasme sowie Manuel Prietl.
Böser Fauxpas des SCP-Torhüters
Vasiliadis war es auch, der das flotte OWL-Duell mit einer Großchance einläutete, auf Zuspiel von Robin Hack aber per Außenrist links vorbei zielte (2.). Dann leistete sich Paderborns just nach Infekt zurückgekehrter Torhüter Huth einen bösen Fauxpas, fing einen langen Ball des anfangs aktiveren DSC deutlich vor dem Strafraum ab. Nach Videobeweis zückte Schiedsrichter Martin Thomsen die Rote Karte (8.), Bielefeld sah sich fast einem ganzen Spiel in Überzahl gegenüber. Den fälligen Freistoß an der Sechzehnmeterlinie schlenzte Robin Hack auf die Oberkante der Latte (12.), der eingewechselte Ersatzkeeper Zingerle wäre wohl ohne Chance gewesen.
Nun war die Spielrichtung vorgegeben: Arminia übernahm die Kontrolle und ließ den Ball gut zirkulieren, der SCP lauerte auf Nadelstiche. Und fand in die vertrackte Situation hinein: Florent Muslija prüfte Martin Fraisl zweimal (24./29.), während der DSC gute Ansätze zunächst zu kompliziert ausspielte. Dann wurden die Gäste gefährlicher: Bielefelds Auffälligster, Robin Hack, schlenzte noch rechts vorbei (32.), gegen den von Masaya Okugawa in Szene gesetzten Janni Serra waren die Paderborner aber überfragt.
Der erste Sieg nahm Konturen an
Das verdiente 1:0 für die Gäste (40.) war aber noch nicht der Schlusspunkt, weil Paderborn nun immer fahriger wurde. Vasiliadis nutzte ein unsicheres Manöver von Jasper van der Werff und legte auf Zuspiel von Bastian Oczipka das 2:0 nach (45.+2). Der erste DSC-Auswärtssieg seit fast zehn Monaten nahm Konturen an, die dritte Paderborner Niederlage in Folge auch.
Der SCP versuchte viel, der schier unlösbaren Ausgangslage beizukommen, agierte aber fahrig. So versäumte Arminia früh im zweiten Durchgang mehrfach, das Ergebnis in für den Sportclub schmerzhafte Höhen zu schrauben. Das Nervenkostüm der Hausherren wackelte so oder so: Co-Trainer Frank Kaspari sah infolge einer kleinen Rudelbildung die Rote Karte (55.).
Alles sprach für den DSC, ehe sich dieser in einer undurchsichtigen Szene selbst schwächte: Der schon verwarnte Lukas Klünter sah nach einer Verzögerung beim Einwurf die Gelb-Rote Karte (70.). Nun war das Stadion nochmals wach, die Kwasniok-Elf stürmte wild an und brachte Bielefelds Defensivabteilung nach langer Zeit wieder auf Temperatur, die Chance aufs dritte Tor hatte aber Arminia – Hack scheiterte an Zingerle (76.).
Die Schlussphase ging an den SC Paderborn, der sich mit müden Beinen nach vorne und Fraisl nach 84 Minuten zur ersten Parade zwang. In Gleichzahl wackelte Arminia, ein Anschlusstor hätte die Endphase würzen können. Doch mehr als ein Abseitstor von Sirlord Conteh (90. +5) gelang den zu spät aufgewachten Gastgebern nicht mehr.
Das Spiel im Liveticker zum Nachlesen: