Nachwuchsarbeit beim DSC DSC-Präsident räumt Missverständnis bei Begriff "Ausbildungsverein" ein

Bielefeld. Der Abstieg aus der Bundesliga schmerzt bei einigen Anhängern der Arminia noch immer. Sie kritisieren die fehlende Erfahrung der Akteure, 15 der 25 DSC-Profis sind jünger als 25 Jahre, für einen Großteil war es die erste Saison im Oberhaus. Die von Arminia gewählte Strategie als &bdquo;Ausbildungsverein“ geht aus Sicht der Fans nicht auf: Einzig Patrick Wimmer wurde für 5 Millionen Euro an den VfL Wolfsburg verkauft. Zudem gibt es seit 2018 keine zweite Mannschaft mehr, ihre Rückkehr ist mindestens auf 2023/2024 verschoben. Die A-Junioren stiegen aus der Bundesliga West in die Westfalenliga ab. DSC-Präsident Rainer Schütte sagte dazu nw.de gegenüber, dass man das Thema "Ausbildungsverein" relativieren müsse. "Es war damit nicht alles von der U 10 bis zum Profibereich gemeint, sondern die Aussage bezog sich zunächst ausschließlich auf den Profibereich", erklärte der 65-Jährige. Auch aufgrund der Diskussionen um den Begriff hätte man im Nachhinein wohl "das falsche Wort" gewählt. "Besser hätte man gesagt: Wir sind im Profikader ein Verein, der Spieler entwickeln muss, weil wir keine teuren Spieler kaufen können, die in jeder Hinsicht fertig sind", meinte Schütte, der seit Ende Juni 2021 im Amt ist. Wegen der Finanzlage sei Arminia darauf angewiesen, Spieler mit Entwicklungspotenzial zu verpflichten. "Das muss unser Weg sein", stellte der Präsident heraus. Dass eine U23 bei Arminia fehlt, bewertete Schütte als nicht so schlimm. "Das ist nicht dafür verantwortlich, dass wir Spieler nicht halten oder entwickeln können", meinte er. Schaue man sich bei anderen Vereinen um, stelle man fest, dass die wenigsten Spieler aus den zweiten Mannschaften den Durchbruch im eigenen Verein schafften. "Amos Pieper ist dafür ein Beispiel." Der Verteidiger, der zur neuen Saison für Erstliga-Aufsteiger Werder Bremen spielen wird, kam von der zweiten Mannschaft von Borussia Dortmund zur Arminia. Er entwickelte sich in Bielefeld zum Bundesliga-Spieler. Änderungen im Nachwuchsbereich geplant Aber auch beim DSC-Nachwuchs gebe es große Herausforderungen: einerseits in der Infrastruktur, andererseits in der Professionalisierung der Jugendmannschaften. Dass die U 19 abgestiegen ist, schmerze und sei nicht gut für die Beurteilung des Vereins durch junge Spieler und deren Betreuer. So sind etwa die A-Junioren von Drittligist SC Verl aufgestiegen, auch die Nachwuchsmannschaften von Regionalligisten wie Wuppertal oder Oberhausen spielen im Oberhaus. "Wir müssen und werden etwas verändern", kündigte Schütte an. Erste Neuerungen im Trainerteam habe es bereits gegeben. Man wolle an dem eigenen Konzept weiterarbeiten. Schütte: "Es ist ein Marsch, der einige Jahre dauert."

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