Jahreshauptversammlung

Arminia-Sportchef Arabi: "Die jungen Spieler brauchen Zeit"

Der 42-Jährige schwört die DSC-Mitglieder auf den Abstiegskampf ein. Auf der ansonsten ruhigen Veranstaltung gibt es einzig bei den Anträgen Redebedarf.

Arminias-Sportchef Samir Arabi (r.) gab sich während seiner Rede zuversichtlich mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf. | © Joerg Dieckmann - www.dieckmann-fotodesign.de

30.11.2021 | 30.11.2021, 14:39

Bielefeld. Auf dem Platz war Arminia Bielefeld den Bayern am Wochenende noch unterlegen, in Sachen Mitgliederversammlung hatte der DSC aber eindeutig die Nase vorn. Die erste Jahreshauptversammlung unter Leitung von Neu-Präsident Rainer Schütte am Montagabend verlief - anders als die des Konkurrenten aus München - in geordneten Bahnen ab. Im Fokus standen die Berichte von Sportgeschäftsführer Samir Arabi und von Vizepräsident Maurice Eschweiler zu den Finanzen. Emotionaler Höhepunkt war die Wahl von Hans-Jürgen Laufer zum ersten Ehrenpräsidenten in der Geschichte des Vereins, ehe es bei den Anträgen der Mitglieder zu einer längeren Debatte kam.

Arabi zeigt sich zuversichtlich

Sportchef Arabi zog in seiner Rede ein durchaus positives Fazit für das das schwierige Jahr 2021. Es brauche im weiteren Verlauf drei wichtige Faktoren, um in der Bundesliga bestehen zu können. So nannte er als ersten Aspekt die Spielweise der Mannschaft: "Die Basis unseres Spiels ist immer die maximale Intensität. Wir haben ein gutes Gefühl, dass die Mannschaft mit dem Trainerteam auf dem richtigem Weg ist." Das hätten unter anderem die vergangenen drei Partien gegen Stuttgart, Wolfsburg und Bayern München gezeigt.

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Außerdem bezog er sich auf die Verjüngung der Mannschaft in der Sommerpause und bittet daher das Umfeld um Geduld. "Wir müssen den jungen Spielern zugestehen, sich an die neue Liga zu gewöhnen und in Bielefeld zu akklimatisieren", betonte Arabi. "Auch gestandene Akteure wie Fabian Klos, Manuel Prietl oder auch Jacob Laursen haben Zeit gebraucht. Der Kader hat die Qualität und das Potenzial, auch das dritte Bundesligajahr in Folge für Arminia zu realisieren." Als dritten Baustein stellte Arabi den Zusammenhalt im Verein besonders heraus. Die Mannschaft brauche den Rückhalt der Fans im Stadion. "Die Spieler lechzen nach der Unterstützung, wir müssen eine Einheit sein. Denn Arminia ist in der Bundesliga keine Selbstverständlichkeit."

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Mehr Mitbestimmung für Mitglieder

Im Anschluss war es an Vizepräsident Maurice Eschweiler die wichtigsten Geschäftszahlen zu präsentieren. Der Corona-Schaden belaufe sich mittlerweile auf 17 Millionen Euro, erklärte Eschweiler. Wesentlich erfreulicher wurde es für alle Anwesenden wenig später bei der Wahl des Ehrenpräsidenten. Hans-Jürgen Laufer wurde mit überwältigender Mehrheit als erster in der Historie des Klubs in das Amt gewählt."Ich kann euch versichern, dass ich das Amt so ausfüllen werde, wie ihr es gewohnt seid: stur, hartnäckig und kämpferisch", betonte Laufer voller Emotionen.

Diskussionsbedarf gab es dann bei den Anträgen. Mitglied Timo Tarrach forderte beim Verkauf von Anteilen etwa der ausgegliederten Profiabteilung mehr Mitbestimmungsrecht für die Anhänger. Laut Antrag sollen zukünftig dreiviertel der Stimmberechtigten einem Verkauf zustimmen müssen, anstatt der bisher erforderlichen einfachen Mehrheit. "Die Veräußerung von Anteilen verändert den Charakter unseres DSC Arminia Bielefeld nachhaltig und ist in der Regel unumkehrbar", heißt es in der Begründung. Tarrach, der viel Applaus der Anwesenden erhielt, stellte in seiner Rede klar, dass der Antrag keinesfalls als Misstrauensvotum gegen das Präsidium zu verstehen sei. Nach ausführlicher und sachlicher Diskussion über das Für und Wider wurde der Antrag schließlich mit einer klaren Mehrheit von 81,46 Prozent angenommen. Ein DSC-Mitglied frohlockte im Anschluss: "Wie man Jahreshauptversammlungen macht, haben wir den Bayern gezeigt."