1. Bundesliga

Schöpf fliegt vom Platz: Arminia zittert sich zum 1:1-Remis in Fürth

Beim Aufsteiger zeigte Arminia über weite Strecken keine gute Leistung, schwächt sich dazu ohne große Not selbst. Nur mit dem Ergebnis konnte der DSC gut leben, die Leistung sollte in dieser Saison eine Ausnahme bleiben.

Schiedsrichter Daniel Schlager schickt Arminias Alessandro Schöpf vom Platz. | © imago images/ActionPictures

21.08.2021 | 21.08.2021, 20:05

Fürth. Wieder ein Punkt - das war noch das Beste, das Arminia Bielefeld vom Auswärtsspiel bei Greuther Fürth mitnehmen konnte. Im erwartet schweren Spiel beim unbequemen Liganeuling markierte Fabian Klos (45.) die schmeichelhafte Arminia-Führung nach einer von beiden Seiten sehr mäßigen ersten Hälfte. In der zweiten Halbzeit traf erst Branimir Hrgota per Elfmeter (49.), dann erlebten 5.890 Zuschauer am Fürther Ronhof insbesondere nach der Gelb-Roten Karte für Alessandro Schöpf (68.) einen Sturmlauf der Fürther. Doch Arminia brachte das Remis über die Zeit und bleibt nach zwei Spielen ungeschlagen.

Trainer Frank Kramer vertraute wie erwartet der gleichen Mannschaft, die zum Auftakt mit dem SC Freiburg die Punkte teilte. Sein Gegenüber Stefan Leitl sah sich schon vor Anpfiff Problemen gegenüber: Innenverteidiger Gideon Jung verletzte sich beim Aufwärmen schwerer, humpelte in die Kabine und musste kurzfristig durch Justin Hoogma ersetzt werden.

Viel Leerlauf in der ersten Halbzeit

Vor dem durchaus aktiven Fürther Publikum ging es in den ersten fünf Minuten hoch her: Gegen Dickson Abiama musste Stefan Ortega Moreno schon nach wenigen Augenblicken parieren (2.), auf der Gegenseite näherte sich Fabian Kunze mit einem Distanzschuss eher zaghaft an (4.). Glück hatte Arminia, dass ein Ballverlust von Amos Pieper im eigenen Strafraum nicht bestraft wurde: Hrgota legte den Ball zwar zu Abiama durch, der aber kam nicht zum Abschluss.

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Doch so feurig und vielversprechend der Auftakt war, so schnell kühlte das Geschehen auf dem Rasen auch wieder ab. Die Bielefelder überließen dem Aufsteiger immer wieder Ballbesitz und Spielaufbau, störten aber auch nicht entschlossen genug, als dass ihnen Ballgewinne in gefährlichen Zonen gelangen. Die wenigen Gegenstöße, mitunter bedingt von technischen Fehlern der Fürther, unterband der Gastgeber mit Fouls und holte sich früh zwei Gelbe Karten ab. Schiedsrichter Daniel Schlager hatte einiges zu tun in einem Spiel auf sportlich bescheidenem Niveau.

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Arminia Bielefeld gegen Greuther Fürth

Klos aus dem Nichts, Fürth kontert nach dem Seitenwechsel

Das änderte sich erst kurz vor der Pause - und wie: Hrgota luchste Joakim Nilsson den Ball ab und schickte Abiama auf die Reise. Der stürmte frei auf Ortega Moreno zu, entschloss sich aber für einen unorthodoxen Gewaltschuss und verfehlte das linke Eck klar (43.). Augenblicke später der Jubelschrei im Gästeblock: Cédric Brunner brachte eine Halbfeldflanke maßgenau auf den Kopf von Fabian Klos, dessen Abschluss Fürths Keeper Sascha Burchert durch die Hände gleiten ließ (45.). Weil Ortega Moreno auf der Gegenseite gegen Nielsen deutlich souveräner aussah (45.+1), brachte der DSC eine schmeichelhafte Führung in die Halbzeitpause.

Die Spieler schienen Gefallen an der flotten Gangart gefunden zu haben - und gerade Fürth war um die Antwort bemüht. Auf Vorlage von Julian Green traf Abiama zunächst nur den Innenpfosten (48.), in der gleichen Aktion spielte Arminias Kapitän Manuel Prietl den Ball nach Abiamas zweitem Anlauf mit der Hand. Schlager schaute sich die Szene nochmals per Video-Assistent an, entschied auf Hand-Elfmeter - und Hrgota verwandelte unten links, obwohl Ortega Moreno die Ecke ahnte (49.).

Schöpf schwächt Arminia, Fürth vergibt Chancen

Es ging kurzweilig weiter: Hrgotas Abschluss aus der Distanz hielt Ortega Moreno (52.), der bis dato unauffällige Bryan Lasme traf nach gutem Umschaltmoment der Gäste und dank der Fingerspitzen von Keeper Burchert nur die Latte (57.). Zehn Minuten darauf schwächte sich Arminia unnötig selbst: Alessandro Schöpf, der einzig verwarnte DSC-Profi, griff zum taktischen Foul (68.) und verschwand mit der Gelb-Roten Karte in der Kabine.

Fürth drängte nun in Überzahl, Arminia versuchte mit Janni Serra und Florian Krüger über frische Stürmer für Entlastung zu sorgen. Das gelang aber abseits einer Krüger-Chance (90.+2) überhaupt nicht mehr, Greuther schnürte die Blauen in der Schlussviertelstunde mehr und mehr in der eigenen Hälfte ein. Mehrfach schwammen die Arminen: Eine Topchance der Hausherren durch Hrgota wusste Jacob Laursen mit einer starken Rettungstat zu entschärfen (83.), per Ecke köpfte Verteidiger Maximilian Bauer knapp links vorbei (87.). Hrgota (89.) und Marco Meyerhöfer (90. +3) brachten den Ball ebenfalls nicht über die Linie.

Nach einer schieren Ewigkeit war der Sturmlauf aus Arminia-Sicht überstanden, das 1:1 gerettet. Immerhin stimmte das Ergebnis - die Leistung aber über weite Strecken nicht.

Das Spiel zum Nachlesen im Liveticker: