
Bielefeld. Für Reinhold Yabo ist Schluss mit dem Profifußball: Der 29-Jährige beendet aufgrund anhaltender Verletzungsprobleme mit sofortiger Wirkung seine Karriere, wie Arminia Bielefeld und der Spieler am Donnerstag in einer gemeinsamen Mitteilung erklärten. Der noch bis 2022 gültige Vertrag wird auf Wunsch Yabos aufgelöst.
"Für mich ist es nun leider an der Zeit, aus unserem Schlauchboot auszusteigen und mein Paddel zu übergeben. Früher als anfänglich gedacht. Diese Entscheidung ist mir wahrlich nicht leicht gefallen", erklärt Reinhold Yabo: „Mein Körper, vor allem mein Knie, macht die Belastungen nicht mehr mit. Das ist sehr bitter und stimmt mich traurig. Deshalb werde ich meine Karriere schweren Herzens mit 29 Jahren beenden."
Arabi traurig über "viel zu frühes" Karriereende
DSC-Sportgeschäftsführer Samir Arabi verabschiedet Yabo mit einfühlsamen Worten: „Unser großer Respekt gilt Ray nicht nur für seine Leistungen und seine Leidenschaft im Arminia-Trikot, sondern auch für diese persönliche und schwere Entscheidung. Wir sind sehr traurig, dass er seine Karriere viel zu früh beenden muss. Für Arminia hat Ray auf und außerhalb des Platzes immer alles gegeben. Er wird immer ein gern gesehener Gast sein."
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Yabo hatte als Leihgabe von RB Salzburg in der Rückrunde der Saison 2016/17 erstmals Eindruck hinterlassen und maßgeblich zu Arminias Klassenerhalt in der 2. Bundesliga beigetragen. Die feste Verpflichtung des zentralen Mittelfeldspielers, der auch auf den linken Flügel ausweichen konnte, gelang im Winter 2019 und wurde von den Fans bejubelt, zumal der DSC nur eine geringe Ablösesumme - dem Vernehmen nach 250.000 Euro - an Salzburg überweisen musste.
Yabo kämpfte mit der Gesundheit - erzielte aber wichtige Tore
Doch Yabo knüpfte nicht an das frühere Niveau an, kämpfte immer wieder mit Blessuren und krankheitsbedingten Ausfällen. Dennoch gelangen ihm die 1:0-Siegtreffer über Hannover 96 (Februar 2020) sowie gegen Hertha BSC (Januar 2021), die wichtigen Schritten auf dem Weg zum Aufstieg 2020 sowie dem diesjährigen Klassenerhalt gleichkamen.
Insgesamt absolvierte der gebürtige Rheinländer 67 Pflichtspiele für Arminia, in denen ihm elf Tore und vier Vorlagen gelangen. In der abgelaufenen Bundesliga-Saison stand er in 13 Spielen auf dem Rasen, zuletzt bei der 1:3-Niederlage in Köln. Unter Trainer Frank Kramer wurde er nach dessen Debüt gegen Union Berlin nicht mehr für den Kader nominiert.

Für die Zeit nach dem Fußball hat sich Yabo unterdessen in den vergangenen Jahren schon vorbereitet und sich als Start-up-Gründer einen Namen gemacht. So ist "Ray", wie sie ihn beim DSC nennen, schon seit längerer Zeit als Geschäftsführer seiner Bielefelder Onlinemarketing-Agentur Prayce tätig. Auch seine Frau Anita führt ein eigenes Unternehmen, das sich Kosmetikprodukten widmet.