Bundesliga

0:1-Niederlage: Gladbach ist eine Nummer zu groß für Arminia

Vor allem zu Spielbeginn dominiert der Gast Bielefeld nach Belieben, erzielt aber kein Tor. Arminia vergibt ihre große Chance und wird dann in der besseren Halbzeit kalt erwischt.

02.01.2021 | 03.01.2021, 13:00

Bielefeld. Eine Halbzeit lang war Arminia Bielefeld gegen Borussia Mönchengladbach klar unterlegen, kämpfte sich dann ins Spiel und zog doch den Kürzeren: Die 0:1 (0:0)-Niederlage gegen den Achtelfinalisten in der Champions League war verdient, auch wenn sich der Aufsteiger nach verschlafenem Start kontinuierlich gesteigert hatte.

Für Uwe Neuhaus gab es keinen Anlass, im Vergleich zum 1:0 bei Schalke 04 vor zwei Wochen die Startformation zu verändern. Somit bildeten Fabian Klos und Sergio Cordova erneut die Doppelspitze, Christian Gebauer erarbeitete sich die nächste Nominierung auf dem linken Flügel. Jacob Laursen und Joan Simun Edmundsson schafften es nicht in den Spieltagskader.

Bielefelds Torwart Stefan Ortega (l.) im Kampf um den Ball mit Breel Embolo (r.). | © picture alliance/dpa
Bielefelds Torwart Stefan Ortega (l.) im Kampf um den Ball mit Breel Embolo (r.). | © picture alliance/dpa

Gegen von Beginn an kombinationsfreudige Gladbacher sah Arminia zunächst kaum Land: Lars Stindl feuerte eine misslungene Kopfball-Abwehr von Mike van der Hoorn links vorbei (2.), eine Minute darauf traf Patrick Herrmann aus Abseitsposition (3.). Der DSC schaffte es nicht, die Stafetten zu unterbinden, leistete sich zudem Fehler und hatte großes Glück, als Breel Embolo frei vor Torhüter Stefan Ortega Moreno nur den linken Innenpfosten traf (6.) und den Nachschuss verstolperte.

Arabi: "Waren noch im Winterurlaub"

Zuvor hatte sich Amos Pieper böse verschätzt, und auch danach wackelte der Junioren-Nationalspieler, merzte aber einen Stellungsfehler gegen Embolo in höchster Not noch aus (9.). Die Gäste drückten weiter, Arminia lief nur hinterher – schaffte es aber auch dank eines aufmerksamen Ortega Moreno, der Herrmann einen Ball vom Fuß stibitzte (12.), irgendwie ohne Gegentor zu bleiben.

Szenen von den Gastgebern blieben lange Mangelware, und doch hätte Arminia seinem Gegner fast ein Lehrstück über gute Chancenverwertung präsentiert: Fabian Klos fand in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit Sergio Cordova, dessen Direktabnahme um Zentimeter eine höchst schmeichelhafte Halbzeitführung verpasste (45. +1). DSC-Sportchef Samir Arabi zog dennoch ein kritisches Fazit. „Wir waren die ersten 15 Minuten noch im Winterurlaub. Wenn man die Spieler jetzt in der Kabine anspricht, wäre wohl jeder enttäuscht über die bisherige Leistung", sagte der 41-Jährige.

Embolo läuft allen davon

Kurz nach der Pause verabschiedete sich zunächst Sergio Cordova, der Schmerzen im Beckenbereich signalisierte. Dies nutzte Neuhaus für den Wechsel zum 4:1:4:1-System und stärkte mit der Hereinnahme von Fabian Kunze, etwas offensiver ausgerichtet als sonst, zugleich das Mittelfeldzentrum. Bielefeld schaffte es, den gegnerischen Druck zu reduzieren – und wurde dann selbst ausgekontert: Jonas Hofmann fand in der Gegenbewegung nach einem DSC-Angriff mit einem präzisen hohen Ball Embolo, der Pieper abschüttelte und seine dritte gute Chance zum 1:0 nutzte (58.). Natürlich ging das in Ordnung, aber ein bisschen ärgern musste sich Arminia, fiel das Gegentor doch in einer der besseren Phasen des eigenen Spiels.

Das Bemühen war dem Tabellensechzehnten auch in der Folge nicht abzusprechen, gleichwohl zeigte Gladbach dem Aufsteiger seine Grenzen auf. Dazu gesellten sich unnötige Fehler: Cédric Brunners Rückpass wurde zur Steilvorlage für Hofmann, den Pieper so gerade noch mit fairen Mitteln stoppte (73.), zuvor hatte Herrmann das 2:0 vor Ortega Moreno verpasst (68.).

Der DSC gab sich nicht kampflos auf, erarbeitete einige Ecken und durch Reinhold Yabo und Ritsu Doan noch zwei passable Abschlüsse (83./84.), belohnt wurde das finale Engagement aber nicht. Mit zehn Punkten verbleibt Arminia auf Relegationsrang 16.

Das ganze Spiel im Liveticker: