Einzelkritik zum Kiel-Spiel: So gern hat Schipplock noch nie "Gelb" gesehen

Kiel. Nach dem 2:1-Siegtreffer in der Nachspielzeit sprangen alle von Arminia Bielefelds Bank auf, die meisten stürmten auf Torschütze Sven Schipplock zu. Die Bielefelder hatten wohl nicht mehr wirklich damit gerechnet, das Kieler Holsteinstadion mit drei Punkten zu verlassen und damit dem Bundesliga-Aufstieg jetzt ganz nah zu sein. In der ersten Halbzeit mit starker Leistung, ließ Arminia nach dem Wechsel nach und hatte Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Die DSC-Profis in der Einzelkritik: Stefan Ortega Moreno Einen &bdquo;doppelten Daumen hoch" gab es nach gut einer halben Stunde Spielzeit von Arminias Torwarttrainer Marco Kostmann für den Schlussmann. Mit seinen präzisen weiten Pässen war Ortega Moreno einmal mehr zum gefährlichen Vorlagengeber geworden. Perfekt, wie er vor dem 1:0 Klos bediente, der dann auf Clauss ablegte. Schon Arminias erste von sieben Torchancen in der ersten Halbzeit hatte der DSC-Keeper mit einem langen und genauen Ball auf Klos eingestielt. Beim Gegentor ohne Chance. Beim ersten Kieler Lattentreffer hatte er eine Hand am Ball, beim zweiten hatte er Glück. Danach mit einem unnötigen Ausflug, der Holstein beinahe eine Chance eröffnet hätte. Trotzdem insgesamt eine gute Leistung.Note: 2,5 Cédric Brunner Der rechte Verteidiger kehrte nach abgesessener Gelbsperre in die Startelf zurück. Über seine Seite lief in der ersten Halbzeit viel, der Schweizer agierte dabei sicher und mit dem nötigen Gespür dafür, wann eine offensive Aktion und wann ein Rückpass erforderlich ist. Bereitete mit einem energischen Vorstoß Seuferts Torchance in der 21. Minute vor – das war zu diesem frühen Zeitpunkt im Spiel bereits die vierte für den DSC. Mit dem zur Pause eingewechselten Kieler Reese hatte Brunner dann aber Mühe, dessen Flanke zum 1:1 durch Mühling vermochte er nicht zu verhindern. Note: 3 Amos Pieper Der Innenverteidiger begann gewohnt souverän. Sicher im Passspiel, eng dran in den Zweikämpfen. Nach der Pause gelegentlich mit Schwierigkeiten: ein unnötiges Foul hier, ein Fehlpass dort. Insgesamt nicht ganz so stark wie zuletzt. Note: 3 Joakim Nilsson Arminias zweiter Innenverteidiger agierte zunächst ebenfalls sehr aufmerksam. Aufgrund der Bielefelder Feldüberlegenheit im ersten Abschnitt hatte auch er defensiv keine Schwerstarbeit zu verrichten und konnte sich auf ein sicheres Aufbauspiel konzentrieren. Doch beim Gegentor zum 1:1 kurz nach Wiederbeginn störte Nilsson Kiels Mühling bei dessen Kopfball nicht und hatte damit eine Mitschuld.Note: 3,5 Florian Hartherz Der linke Verteidiger zeigte in der ersten Halbzeit mit gutem Pass- und Stellungsspiel eine sehr solide Vorstellung und hätte beinahe die Führung erzielt. Doch sein Schuss nach nicht ganz perfektem Zuspiel von Clauss strich knapp am Tor vorbei. Auch Hartherz hatte nach der Pause zunächst zunehmend Schwierigkeiten, stand nicht immer ideal und wurde so mehrmals überspielt.Note: 3,5 Manuel Prietl Der Sechser sah nach einem Foul seine zehnte Gelbe Karte in dieser Saison und fehlt damit gesperrt im Heimspiel am kommenden Samstag gegen den 1. FC Nürnberg (Anstoß: 13 Uhr). Gewohnt unauffällig – was in seinem Fall ausschließlich als Kompliment zu verstehen ist: zweikampf- und laufstark, mit Balleroberungen und sicher im Passspiel. Note: 3 Marcel Hartel Der Mittelfeldspieler ließ sein spielerisches und technisches Vermögen erstmals so richtig aufblitzen, als er Clauss mit einem Lupfer auf dem rechten Flügel auf die Reise schickte und so Arminias zweite gute Torchance durch Florian Hartherz einleitete. Emsig und umtriebig, an vielen Offensivaktionen beteiligt, und auch wegen der Vielzahl an Standards für Arminia im Dauereinsatz. Seinen 18-Meter-Schuss in der ersten Halbzeit lenkte Gelios mit einer Glanztat zur Ecke. Hartel wehrte sich verbissen gegen den Verlust der Spielkontrolle – und zeigte schließlich ganz zum Schluss noch einmal seine Gabe: Trotz Zeit- und Gegnerdrucks servierte er in der Nachspielzeit die perfekte Flanke für Schipplock, der zum Sieg einköpfte.Note: 2 Nils Seufert In Hamburg saß er auf der Bank, jetzt stand der Mittelfeldspieler als zweiter Achter neben Hartel wieder in der Anfangsformation. Ballsicher und lauffreudig, aber ohne nennenswerte Offensivaktionen. Vergab – wie andere auch – eine gute Chance um 1:0. Ging in der 83. Minute, für ihn kam Schipplock.Note: 3,5 Jonathan Clauss Auch der Rechtsaußen durfte wieder ran – und zeigte gleich, wie wertvoll er auf dem rechten Flügel sein kann. Clauss wirbelte, trickste und traf. Nach Klos Ablage zog er in der 23. Minute aus elf Metern ab, sein Schuss wurde noch leicht abgefälscht und war damit unhaltbar für Kiels Keeper Gelios. Nach der Pause nicht mehr so oft zu sehen und in der 73. Minute ausgewechselt.Note: 2,5 Fabian Klos Der Torjäger scheiterte in der überlegen geführten ersten Halbzeit mit zwei Gelegenheiten an Kiels Torhüter Gelios, hatte dann aber doch noch eine sehr gute und entscheidende Szene. Nach einem weiten Pass von Ortega Moreno nahm Klos den Ball gekonnt an und legte auf Clauss ab, der zum 1:0 traf. Nach dem Wechsel scheiterte er nach einem abgefälschten Hartel-Schuss erneut an Gelios.Note: 2,5 Cebio Soukou Der Linksaußen tat sich trotz der Bielefelder Überlegenheit in der ersten Halbzeit schwer, sich in Szene zu setzen. Keine schlechte Leistung, aber auch nicht überzeugend. Immer bemüht, aber ohne die richtige Bindung zum Spiel. Nach der Pause häuften sich bei ihm die Ballverluste, in der 73. ausgewechselt.Note: 4 Andreas Voglsammer In der 73. Minute für Soukou auf der Linksaußenposition eingewechselt, hatte &bdquo;Vogi" nicht mehr die eine, große Szene. Er brachte aber spürbar frischen Schwung und hatte damit Anteil am späten Sieg. Keine Note Reinhold Yabo Kam in der 73. Minute für Clauss ins Spiel und trug ebenfalls dazu bei, dass Arminia das Spiel noch einmal besser in den Griff bekam und spät treffen konnte. Zog sich den Zorn von Trainer Uwe Neuhaus zu, als er den Ball ohne Gegnerdruck köpfte, statt ihn mit der Brust zu stoppen. Das ist längst abgehakt: Nach dem Abpfiff sprachen sich die beiden auf dem Rasen aus. Keine Note Sven Schipplock Der Joker kam in der 83. Minute für Seufert und wurde neun Minuten später zum Matchwinner. Nach Hartels Flanke kam der Stürmer zum Kopfball und traf zum Sieg. Es war Schipplocks erster Punktspieltreffer seit dem 20. Mai 2017 und sein erster für Arminia – und dann gleich ein so wichtiger. Weil er beim Jubeln sein Trikot auszog, wurde Schipplock vom Schiedsrichter verwarnt. So gern hat er wohl noch nie eine Gelbe Karte gesehen. Keine Note Fabian Kunze Kam in der vierten Minute der Nachspielzeit für Hartel auf das Feld, wenige Sekunden später war Schluss. Keine Note

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