Darum lockt das Spiel bei 96 so viele DSC-Anhänger an

Bielefeld. Die Zweitliga-Partie bei Hannover 96 mobilisiert die Anhänger von Arminia Bielefeld wie kaum ein anderes Auswärtsspiel der vergangenen Jahre. Der DSC rechnet mit rund 5.000 Fans, die ihre Mannschaft am Samstag in der HDI-Arena unterstützen werden. Mehr waren es nach Angaben von Arminia letztmals im April 2006: Das erste Bielefelder Gastspiel in der neuen Allianz-Arena bei Bayern München erlebten damals 6.500 Bielefeld-Anhänger live mit. "Ich hoffe, dass wir jetzt in Hannover mal wieder die 5.000er-Marke knacken", sagt Thomas Brinkmeier. Arminias Fan-Beauftragter sieht mehrere Faktoren für den ungewöhnlich großen Andrang. Zum einen ist die Partie in Hannover mit einer vergleichsweise kurzen An- und Abreise verbunden. Nur der Weg nach Osnabrück, wo der DSC am 7. Oktober antreten wird, ist noch kürzer. Ob mit dem Auto oder mit dem Zug: Gerade mal rund eine Stunde dauert die Fahrt von Bielefeld nach Hannover in der Regel. Hinzu kommt der günstige Termin: Das Spiel findet nicht wie etwa dasjenige demnächst in Osnabrück an einem Montagabend statt, sondern am Samstag um 13 Uhr. Das Gästekontingent in Hannover liegt bei 4.000 Tickets Außerdem gibt es in Hannover anders als in kleineren Stadien ausreichend Karten. Das Gäste-Kontingent von 4.000 Tickets hat Arminia komplett abgenommen. Die bisher nicht abreißende weitere Nachfrage kann in der HDI-Arena, die 49.000 Zuschauer fasst, problemlos befriedigt werden, weil auch an den Gästebereich angrenzende Blöcke für Bielefelder zur Verfügung stehen. So bekommen alle Arminen, die das Spiel sehen möchten, die Gelegenheit, tatsächlich dabei zu sein, denn Hannover 96 erwartet zum Heimspiel gegen Bielefeld rund 30.000 Besucher. An der Südkasse wird es am Spieltag noch Sitzplatzkarten für Arminia-Anhänger geben. In Osnabrück, wo knapp 17.000 Zuschauer ins Stadion passen, wird das Kontingent für die Gäste dagegen gerade mal 1.500 Karten betragen. Viele DSC-Fans, die an der Bremer Brücke gern live dabei wären, werden das Spiel am Fernseher verfolgen müssen. Auch die sportliche Situation ist ein Aspekt. Arminia tritt nach der starken Rückrunde der vergangenen Saison auch in dieser Spielzeit stabil auf und besitzt gute Chancen, auch in Hannover zu punkten. Zumal der Bundesliga-Absteiger bisher nicht in Fahrt gekommen ist und nach fünf Spielen mit lediglich fünf Zählern dasteht. Zu Hause ist 96 in dieser Saison bisher ohne Sieg, gegen Regensburg gab es genau wie gegen Fürth jeweils nur ein 1:1. Die Bielefelder sind auf einen Ausflug ohne Konflikte eingestellt "Auch der frühe Zeitpunkt in der Saison spielt eine Rolle", sagt Brinkmeier, "viele Fans sind jetzt noch sehr motiviert, dabei zu sein." Dies wiederum löse im Vorverkauf der Karten eine Eigendynamik aus. "Wir haben es schon öfter beobachtet, dass es bei Auswärtsspielen so etwa ab 3.000 losgeht, dass dann immer mehr aufspringen, weil sie bei etwas Außergewöhnlichem dabei sein wollen." Dass zwischen den Fanszenen von Arminia und 96 freundschaftliche Verbindungen bestehen, wertet Brinkmeier als zusätzlichen, "eher unterstützenden als hemmenden Faktor". Anders als bei Auswärtsspielen etwa in Münster oder Bochum seien die Bielefelder auf einen Ausflug ohne Konflikte eingestellt. Wie bei Begegnungen gegen den HSV, mit dem viele Arminen ebenfalls sympathisieren ("Hamburg, Hannover, Bielefeld!") seien deshalb auch keine Schmähgesänge gegen den Gegner zu erwarten. Allzu ausgeprägte Freundschaftsbekundungen zumindest im Stadion aber ebenfalls nicht. "Wir wollen ambitioniert und selbstbewusst auftreten, auch auf den Rängen", sagt Brinkmeier, "es geht um drei Punkte für Arminia Bielefeld." Auf lautstarke Unterstützung ihrer Fans dürfen die DSC-Profis in Hannover also auf jeden Fall zählen.

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