
Von
Jan Ahlers
14.08.2018 | 14.08.2018, 20:21
Arminia
Bielefeld. Die möglicherweise langfristige Verletzung von Rechtsverteidiger Cedric Brunner hat Arminia Bielefeld vor ein Problem gestellt: Wer soll in den nächsten Wochen einspringen? Jetzt stellt sich ein Testspieler im Training vor, der zuletzt in der zweiten französischen Liga aktiv war. Der 25-jährige Jonathan Clauss soll planmäßig bis Freitag beim DSC vorspielen.
„Wir haben den Spieler mehrfach beobachtet, er ist uns bekannt", sagte Sport-Geschäftsführer Samir Arabi am Rande des Dienstagstrainings. Es war die erste Einheit, an der Clauss teilnahm – ein Fazit käme laut Arabi zu früh. Ähnliches ließ auch Cheftrainer Jeff Saibene ausrichten, der sich noch nicht zu seinem Testspieler äußern wollte.
Der Name Clauss dürfte hierzulande nur wenigen Fußballinteressierten ein Begriff sein. Der 25-Jährige spielte zuletzt beim US Quevilly Rouen in der Ligue 2, der zweithöchsten französischen Liga. Dort erzielte er in der vergangenen Saison in 29 Spielen einen Treffer und bereitete gleich acht Tore vor. Den Abstieg der Normannen konnte Clauss damit nicht verhindern, seitdem ist er vereinslos.
Ohne den Schweizer Brunner, der sich im Spiel gegen Dynamo Dresden einen Meniskusriss zugezogen hat, reduziert sich die Anzahl an gelernten Außenverteidigern im Arminia-Kader auf zwei Profis. Einer davon, Florian Hartherz, ist als Linksverteidiger gesetzt. Der 18-jährige Can Özkan war mittelfristig als Backup für Brunner eingeplant, hat aber erst 56 Minuten in der 2. Liga absolviert.
Weiterhin könnten die eigentlich positionsfremden, aber flexiblen Tom Schütz und Patrick Weihrauch auf die Rechtsverteidiger-Position ausweichen. Ob Arminia Bielefeld nochmals auf dem Transfermarkt tätig wird, macht der Klub von der Ausfallzeit Brunners abhängig. „Im Bestfall ist er in drei Wochen wieder dabei, im schlimmsten Fall dauert es deutlich länger", sagte Arabi dazu. Mittlerweile steht zwar fest, dass der Neuzugang vom FC Zürich konservativ behandelt wird, eine Operation also nicht notwendig ist. Wie lange der 24-Jährige dem DSC fehlen wird, ist dennoch offen.
Keine Rolle spielt bei kurzfristigen Verpflichtungen, ob Arminia seine Pflichtaufgabe im DFB-Pokal bei Fünftligist 1. FC Lok Stendal (Sonntag, 15.30 Uhr) meistert und damit Zusatzeinnahmen in sechsstelliger Höhe einfährt. „Das ist in der Angelegenheit kein Faktor", bekräftigt Arabi, der aber betont: „Wir können in diesem Wettbewerb sehr viel Geld verdienen. Daher werden wir den Gegner ernstnehmen. Egal, in welcher Liga er spielt."
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