Arminia Bielefeld

Lettieri ist schon zum Siegen verdammt

Vor dem Spiel am Sonntag rumort es beim gastgebenden MSV Duisburg

So geht es nicht: Duisburgs Trainer Gino Lettieri ärgert sich über die 0:3-Niederlage beim VfL Bochum. | © Foto: dpa

13.08.2015 | 13.08.2015, 06:30

Bielefeld. Norbert Meier und Gino Lettieri kennen sich gut. Von Februar bis Juni 2014 arbeiteten sie gemeinsam als Trainer und Co-Trainer für den damaligen Zweitligisten DSC Arminia. Nach dem Abstieg trennten sich die Wege: Während Meier in Bielefeld blieb und eine neue Mannschaft aufbaute, zog Lettieri nach Duisburg weiter. Dort wurde aus dem Co der Chef. Mit Erfolg: Wie auch die Arminia konnte der MSV am Ende der vergangenen Saison den Aufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga feiern.

Vor dem Gastspiel der Bielefelder in Duisburg am kommenden Sonntag (Anstoß um 13.30 Uhr) rumort es aber schon ein wenig beim MSV. Der Saisonstart in der Liga war schwach, nach zwei verlorenen Partien stehen 1:6 Tore auf dem Konto. Zudem gab es im DFB-Pokal eine 0:5-Klatsche gegen den FC Schalke 04.

Für Lettieri ist dies aber kein Grund, an seiner Arbeit und seinem Team zu zweifeln. "So eine Drucksituation ist nicht neu. Damit müssen wir die ganze Saison leben", sagt der 48-Jährige, für den die bislang schlechte Punkteausbeute keine Überraschung ist. "Es gibt zwölf Teams in der Liga, gegen die wir punkten können, vielleicht sogar müssen", erklärt Lettieri. Die ersten beiden Gegner Kaiserslautern und Bochum zählen nicht dazu, Arminia Bielefeld aber auf jeden Fall.

Leistungsträger laufen der Form hinterher

Der Trainer glaubt jedenfalls fest daran, dass seine Elf in der kommenden Begegnung einen Schritt nach vorne machen und die ersten Punkte für den Klassenerhalt sammeln wird. Lettieri weiß aber auch, dass er noch einige Baustellen abarbeiten muss. "Uns fehlt vor allem noch die Handlungsschnelligkeit. Das bestrafen die Gegner sofort. Wir müssen diese Fehler abstellen und Ballverluste vermeiden", sagt er. Vor allem muss er die richtige Balance zwischen sicherer Defensive und durchschlagkräftigem Angriff finden. Elf Gegentore in drei Pflichtspielen sind schon eine Menge.

Einige Leistungsträger laufen zudem noch ihrer Form hinterher. Der Ex-Bielefelder Zlatko Janjic beispielsweise konnte dem Offensivspiel der Meidericher noch keine Impulse geben. Mittelfeldakteur Dennis Grote sucht noch seinen starken linken Fuß, Sechser Martin Dausch konnte bislang auch nicht überzeugen.

"Ich bin da, um mit dem MSV die Klasse zu halten"

Dass er sich aufgrund des schwachen Starts bereits öffentlicher Kritik ausgesetzt sieht, ärgert Lettieri: "Ich bin da, um mit dem MSV die Klasse zu halten. Ich bin nicht da, um im Zirkus aufzutreten." Fest steht aber auch, dass die Duisburger gegen Arminia unter Zugzwang stehen. Die bereits angespannte Stimmung könnte sich nach einem weiteren Rückschlag erheblich verschlechtern.

Beim MSV hält man es aber genauso wie bei Arminia: Es ist erst der dritte Spieltag, es ist noch genügend Zeit, Punkte gegen den Abstieg zu holen. "Wenn wir das Spiel in Duisburg gewinnen, sind wir noch nicht am Ziel. Verlieren wir, sind wir aber auch noch lange nicht abgestiegen", sagt Bielefelds Sportchef Samir Arabi. Die gleiche Denkweise hat auch Lettieri, mit dem Punkten will er aber langsam mal einen Anfang machen.