Von
Jörg Fritz
10.07.2015 | 10.07.2015, 11:21
Arminia Bielefeld
Mittelfeldspieler Jopek verlässt seine Berliner Union-Familie / Wichtiger Schritt nach Stagnation
Lienz. Ingesamt 21 Jahre hat Björn Jopek an der Alten Försterei im Berliner Ortsteil Köpenick verbracht. „Ich habe mit meinen Eltern in der Straße gewohnt, in der das Stadion sich befindet“, sagt der Linksfuß. „Ich kenne dort alle – vom Platzwart bis zur Wäschefrau. Das ist meine Familie.“
Jetzt hat sich der Mittelfeldspieler abgenabelt. Nicht ganz freiwillig. Sein Vertrag bei Union Berlin wurde nicht verlängert. Der Verein zog nicht die mögliche Option, was für Jopek zweifelsfrei eine große Enttäuschung bedeutete. Schließlich kam er bereits im Alter von sieben Jahren zu Union und durchlief sämtliche Nachwuchsteams. Jopek trat in die Fußstapfen seines Vaters Bernd, der von 1983 bis 1990 auch schon das Trikot der Eisernen getragen hatte.
Vater Bernd ist immer noch sein engster Berater. Gemeinsam suchten sie im Mai nach einer Lösung für die Fortsetzung der Karriere des Youngsters, der für Union 51 Spiele bestritt und drei Tore erzielte. „Ich befand mich in einem Stagnationsprozess und musste eine Änderung vornehmen“, nennt Jopek das Ergebnis des Familienrates.
Fußballerisch und vor allem spieltechnisch muss sich Björn Jopek, der im linken und zentralen Mittelfeld eingesetzt werden kann, nicht verstecken. „Meine Antrittsschnelligkeit ist allerdings verbesserungsbedürftig“, verschweigt er keinesfalls ein Defizit.
Bei Union („Die Fans haben eine gesunde Schraube locker“) hat er viel vom einstigen Publikumsliebling Torsten Mattuschka (jetzt Energie Cottbus) gelernt. „Er gab mir Tipps. Ich habe mir viel von ihm abgeguckt, da er bei Union auf meiner Position spielte.“
Drei Tage vor der Abfahrt zum Trainingslager nach Lienz hatte Jopek Pech und zog sich eine Außenbandverletzung am rechten Knöchel zu. Die Folge: Der Berliner konnte bis einschließlich Mittwoch nur ein Einzeltraining bestreiten und erlitt in seiner individuellen Vorbereitung einen kleinen Rückschlag. Am Donnerstag ist er wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und hofft auf einen Kurzeinsatz im Testspiel am Sonntag (17 Uhr) gegen den tschechischen Erstligisten FC Brünn.
In Bielefeld habe er sich schon ganz gut eingelebt, sagt Björn Jopek. „Es fehlt mir eigentlich nur das Wasser. Ich habe in Berlin am Müggelsee gewohnt.“ Heimweh nach Union und Berlin ist aber noch nicht aufgekommen. Dafür sorgen Freundin Hetti und Zwergschnauzer Frodo, die mit ihm nach Ostwestfalen zogen.
Jörg Fritz berichtet in unserem Liveticker direkt aus dem Trainingscamp:
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