Wie gut harmonieren Sie mit Fabian Klos, Janni Serra?

Herr Serra, was für ein Fazit ziehen Sie nach den ersten drei Trainingswochen?Ich habe gut hineingefunden in die Mannschaft, gehe gerne zum Training. Man gewöhnt sich mehr und mehr daran, dass Bielefeld mein Zuhause wird. Sind Sie alleine nach Bielefeld gekommen?Meine Freundin absolviert in Bielefeld derzeit ein Praktikum und ist noch zwei, drei Monate da. Danach geht sie erst einmal zurück nach Bochum. Aber das ist von der Entfernung her viel angenehmer als die Strecke bis nach Kiel. Ein angenehmer Nebeneffekt des Wechsels von Zweitligisten KSV Holstein, der ja seit Jahresbeginn ein offenes Geheimnis war. Wie viel Bedenkzeit brauchten Sie bei der Vereinswahl?Ja, in der Tat. Ich habe noch viele Freunde in Dortmund, auch zu meiner Mutter (Serra stammt aus Bredenbeck am Deister, Anm. d. Red.) komme ich schnell. Natürlich gab es auch Anfragen anderer Vereine, aber die Entscheidung fiel rasch - in einem Monat war das durch. Die Ernsthaftigkeit, die der DSC mir entgegengebracht hat, hat mich überzeugt. Welches Ziel haben Sie für sich bis zum Saisonstart gesetzt?Ziel ist in der Vorbereitung immer, das Bestmögliche auf den Platz zu bringen, den Rhythmus schnell zu finden. Dass die ersten Wochen einer Saison nicht so leicht sind, ist klar, aber diese Zeit gebe ich mir. Mit dem ersten Spiel in Bayreuth möchte ich in der Startformation stehen, und darum geht es ab dann in jedem Spiel. Das nehme ich mir vor. Sie gelten nicht als der klassische Torjäger. Was zeichnet Sie aus?Ich bin kein Simon Terodde. (lacht) Natürlich sind Stürmer zunächst da, um Tore zu schießen. Aber es geht ja auch darum, das Spiel zu gestalten, Bälle zu fordern, mutig zu sein und gerade für uns als Arminia, auch gegen den Ball zu arbeiten. Für mich gilt: Wenn ein anderer trifft und ich habe den drittletzten Pass gespielt, ist das völlig in Ordnung. Bei Holstein Kiel waren Sie alleinige Spitze, der DSC experimentiert derzeit auch mit zwei Stürmern. Was liegt Ihnen mehr?Das wird interessant zu sehen sein, denn das habe ich im Seniorenbereich noch nicht kennengelernt. Ich war eigentlich immer alleine vorne, ob in Dortmund oder in Kiel. Als zweiter Stürmer muss ich mich noch zurechtfinden, viel kommunizieren mit dem Trainerteam und auch mit Spielern wie Fabian Klos, die das kennen. Am wichtigsten bleibt für einen Stürmer, in den Strafraum zu kommen. Das bleibt gleich - unabhängig von der Formation. Apropos Klos: Im DSC-Umfeld werden sich etliche Fans fragen, wie das Zusammenleben zwischen Vereinsikone Klos und dem neuen Konkurrenten Serra funktioniert. Klären Sie uns auf.In den Einheiten harmoniert es ganz gut, weil Fabi und ich recht ähnlich denken: Wir sind beide groß, wollen Bälle ablegen und können auch ein bisschen kicken. Er gibt mir auch häufiger schon eine Vorlage, weil er weiß, wo ich hinlaufe, wie ich denke. Wie groß ist denn der Konkurrenzkampf?Im Sport ist es ganz normal, dass auch direkte Konkurrenzsituationen entstehen. Das ist gut so, denn so bleibt man ehrgeizig. Am Ende musst du dich innerhalb der Mannschaft durchsetzen können. In Kiel war so ein Kampf zuletzt auf meiner Position nicht mehr gegeben, das war ein bisschen schade. Manchmal wünscht man sich da jemanden wie Fabian Klos, von dem ich noch einiges lernen kann. Was genau?Er hat so viele Tore gemacht in der zweiten Liga, zuletzt auch in der Bundesliga, hat zehn Jahre und entsprechend viele Spiele mehr Erfahrung auf dem Feld als ich. Seine Bewegungen, Ballmitnahmen, auch Torabschlüsse schaue ich mir genau an und bin mir nicht zu schade zu sagen, dass er in einigen Dingen bisher besser ist als ich. Da kann ich mir einiges abschauen.

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