Was Arminia aus dem Trainingslager in Scheffau mitnimmt

Scheffau. So schön Scheffau Arminia Bielefeld empfing, so trüb verlief der Abschied: Als die 45-köpfige Delegation des Erstliga-Rückkehrers am frühen Sonntagabend am Münchener Flughafen eintraf, hatte sie ein äußerst regenreiches Wochenende hinter sich. Den DSC brauchte das nicht mehr zu kümmern, er konnte das Trainingslager in Scheffau am Wilden Kaiser erneut als insgesamt gelungen verbuchen. &bdquo;Wir haben viele Dinge umgesetzt, ich bin absolut zufrieden", resümierte Trainer Uwe Neuhaus. Die Erkenntnisse der vergangenen Woche in der Zusammenfassung. Wie waren die Bedingungen in Österreich? Auch wenn der Scheffauer Rasen mit seinen kleinen Unebenheiten wohl noch kein Bundesliga-Format bot, so wurde er doch gut und regelmäßig gepflegt. Arminia zeigte sich zufrieden mit den Bedingungen vor Ort und nutzte diese intensiv: Zahlreiche Passübungen und das Einüben von Spielformen ließen darauf schließen, dass der DSC seine spielerischen Elemente auch in der höheren Liga auf den Platz bringen will. Auch die Corona-Hygienemaßnahmen wurden eingehalten: Einige Dutzend Zuschauer, darunter auch neugierige Hotelgäste, verteilten sich während der Einheiten mit ausreichend Abstand am Rande des Trainingsplatzes. Wie liefen die Testspiele? 180 Minuten, null Tore: Das 0:0 gegen Feyenoord Rotterdam sowie die 0:2-Niederlage gegen Stuttgart am Samstag (Tore von Nicolas Gonzalez und Daniel Didavi) durften nicht als erfolg-, aber als lehrreiche Probeläufe durchgehen. Gegen starke Gegner erspielte sich der DSC insgesamt eine Handvoll Chancen. Auffällig, aber gleichwohl nicht ungewöhnlich ist, dass auch Fabian Klos in der gesamten Vorbereitung noch ohne Torerfolg ist. Das Zusammenspiel mit Sergio Cordova entwickelt sich hingegen stetig. Gegen Stuttgart war auf tiefem, regendurchnässtem Boden wenig Kombinationsspiel möglich. Defensiv stand Arminia gegen die Niederländer noch sicher, die Fehler gegen den VfB wurden schnell bestraft. &bdquo;Das ist es, was uns auch in der Bundesliga erwarten wird", resümierte Trainer Neuhaus nach Spielende vielsagend. Wer spielte sich in den Blickpunkt? Von den Neuen fiel Sergio Cordova auf. Immer öfter wird er im präferierten 4:3:3-System auf dem linken Flügel aufgeboten, er adaptierte diese Rolle schnell – körperlich bringt er ähnliche Voraussetzungen mit wie sein derzeit verletzter Positionskonkurrent Andreas Voglsammer. Linksverteidiger Jacob Laursen hat sich mit präzisen Flanken und hohem Laufeinsatz in Richtung Startformation gespielt. Auch Nachwuchsspieler Jomaine Consbruch hinterließ Eindruck. Sein Vorteil ist, dass er parallel zur Bundesliga auch in der U 19 der Arminia noch ein Jahr spielberechtigt ist. Durch kleinere Blessuren kurzzeitig zurückgeworfen wurden hingegen Cédric Brunner, Joan Simun Edmundsson und Sven Schipplock. Der zuverlässige Nathan de Medina lauert auf seine Chance, in die Viererkette zu rutschen. Wie könnte die Startelf beim Pflichtspielauftakt aussehen? Alles noch offen im Kampf um die Positionen? &bdquo;Nein, das wäre übertrieben", sagte Neuhaus nach dem Stuttgart-Spiel. Tatsächlich: Torhüter Stefan Ortega Moreno, die Innenverteidiger Amos Pieper und Joakim Nilsson, die Mittelfeldspieler Manuel Prietl und Marcel Hartel sowie Kapitän Fabian Klos und wohl auch Sergio Cordova in vorderster Reihe haben exzellente Chancen auf eine Berücksichtigung. Links hinten ist Jacob Laursen in der Favoritenrolle. Rechts hinten hat Brunner als Stammspieler der Aufstiegssaison leichte Vorteile, war zuletzt aber nicht fehlerfrei. Rechts vorne duellieren sich Cebio Soukou und Christian Gebauer auf Augenhöhe: Gebauer bringt mehr Tempo mit, Soukou einen guten Torabschluss. Der letzte verbliebene Platz ist frei auf der Achter- oder Sechserposition, für beide Varianten sucht Arminia noch einen Neuzugang von Startelf-Format. Bis dahin kämpfen Nils Seufert, Reinhold Yabo, Joan Simun Edmundsson, Consbruch und Fabian Kunze um die vakante Stelle. &bdquo;Wir haben auf vielen Positionen enge Duelle", sagte Neuhaus. Was steht in den nächsten Tagen auf dem Programm? Nach der Rückkehr am späten Sonntagabend hat die Mannschaft den Montag freibekommen. Am Dienstag stehen bereits wieder zwei Einheiten auf dem Programm, am Mittwoch das neu terminierte, nicht-öffentliche Testspiel gegen Drittligist MSV Duisburg im eigenen Trainingszentrum (Anstoß 15.30 Uhr). Nicht mehr zur Verfügung steht Arminia dann Amos Pieper, der mit der U-21-Nationalmannschaft tags darauf in Wiesbaden Moldawien empfängt. Nicht nominiert, aber immerhin im erweiterten Kader ihrer Länder sind Manuel Prietl (Österreich) und Joakim Nilsson (Schweden).

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