
Von der nominellen Startelf der Vorsaison waren auch am Samstag nur Bruchstücke zu sehen: Zwischen Stefan Ortega Moreno, Manuel Prietl und Fabian Klos mischten sich zunächst etwa drei der vier Neuzugänge. Stephan Salger und Brian Behrendt bildeten die Innenverteidigung, in die sich gegen den Ball als auch im eigenen Angriffsspiel aber auffällig oft Prietl fallen ließ – die Interpretation einer Fünferkette lag da nicht fern.
Vorne wirbelten Christian Gebauer und Noel Niemann neben Kapitän Klos. Im wahrsten Sinne des Wortes, wechselten sie doch häufig die Positionen in einer Dreierspitze. Über wertvolle Erkenntnisse für die weitere Vorbereitung hinaus brachten die neuen spieltaktischen Ansätze aber zunächst keinen zählbaren Erfolg: Einen Tempogegenstoß des flinken Niemann spielte dieser nicht gut genug aus (6.), kurz vor der Pause zielte Klos eine Volleyabnahme nach einem Eckball links neben das Tor.
Osnabrücks 1:0 nach einem DSC-Missverständnis
Gefällig kombinierte hingegen der VfL Osnabrück. Der Kontrahent aus der abgelaufenen Spielzeit fand den Weg durch die Schnittstellen und ging kurz vor der Pause verdient mit 1:0 in Führung: Etienne Amenyido nutzte ein Missverständnis zwischen Salger und Cédric Brunner, kurz darauf hätte er beinahe noch das zweite Tor nachgelegt. Arminia traf zweimal, aber aus Abseitsposition: Gebauer und Klos waren beim Zuspiel jeweils zu früh gestartet.
In der zweiten Halbzeit wechselte DSC-Trainer Uwe Neuhaus auf neun Positionen. Nur Torhüter Ortega Moreno und Salger blieben auf dem Feld, Letzterer wechselte auf die Position des Linksverteidigers – etwas überraschend blieb unter den Feldspielern einzig Anderson Lucoqui außen vor. Neuhaus klärte aber nach Spielende auf: Es handelte sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme. Nach intensiven Trainingseinheiten hatte der 23-Jährige über eine gereizte Achillessehne geklagt und blieb deshalb außen vor. "Er hat es beim Aufwärmen nochmal probiert", sagte sein Trainer. Aber es sollte nicht sein.
Arminia gestaltete das Spiel nun ebenbürtig und glich aus: Cebio Soukou war unverhofft frei vor Torhüter Philipp Kühn, weil ein VfL-Verteidiger wegrutschte, und schob unten links ein (60.).
Viel Mittelfeld, wenig Spektakel nach dem Ausgleich
Kurz darauf musste Sturmtalent Sebastian Müller bereits wieder vom Feld, Joan Simun Edmundsson kam zu einem Kurzeinsatz. Sportliche Höhepunkte blieben eine Weile lang Mangelware, zu aufmerksam verteidigten beide Klubs das jeweils eigene Spieldrittel - und zu wenig einfallsreich waren die Offensivreihen.
Marcel Hartels Distanzschuss, der knapp über das Tor rauschte (82.) sowie Sven Schipplock, der nach einem Arminia-Eckball aus kurzer Distanz nicht schnell genug reagieren konnte (84.), näherten sich final nochmals an. Schipplock vergab schließlich in der stärksten Arminia-Phase das 2:1 frei vor Torhüter Kühn (89.). "Es war der erwartet schwere Test. Dass noch nicht alles funktioniert, war klar", resümierte Neuhaus nach dem Spiel.
Als nächstes steht für Arminia ein Testspiel bei Drittliga-Aufsteiger SC Verl auf dem Programm. Gespielt wird in der Sportclub-Arena des SCV am Dienstag um 18 Uhr, einen öffentlichen Ticketverkauf wird es nicht geben.
Arminia 1. Halbzeit: Ortega Moreno – Behrendt, Prietl, Salger – Brunner, Yabo, Seufert, Laursen – Niemann – Gebauer, Klos
Arminia 2. Halbzeit: Ortega Moreno – Pieper, Kunze, Nilsson, – de Medina, Consbruch, Hartel, Salger – Soukou – Müller (69. Edmundsson), Schipplock