Bielefeld. Die 28 Kinder der Klasse 2a der Grundschule Am Waldschlösschen nahmen im Januar das Alphabet durch. Die Klassenlehrerin Frau Piron erklärte, dass dies kaum ein Mensch rückwärts könne. Die Schüler hegten an der Aussage der Lehrerin allerdings Zweifel. Sehr begründet, wie sich herausstellte! „Was passiert denn, wenn wir es doch können?“, lautete die Frage. „Dann gibt es ein Überraschungsei zur Belohnung!“, versprach Frau Piron – sehr sicher, dass sie nicht in ihr Portemonnaie greifen müsse. Aber da hatte sie sich gewaltig geirrt! In den kommenden zwei Wochen gelang es immer wieder einzelnen Kindern, das Alphabet zügig und ohne Fehler rückwärts aufzusagen.
Begeisterter Applaus der Klasse und ein Überraschungsei, das den Besitzer wechselte, waren jeweils die Folge. Mucksmäuschen still war es immer im Klassenraum, wenn ein Kind sein Können zeigte. Da die Lehrerin selbst nicht ansatzweise in der Lage war, diese Leistung zu vollbringen, saß sie immer sehr konzentriert mit einer ABC-Karte neben ihren Schülern, um diese Glanzleistung zu kontrollieren.
Auch im Lehrerzimmer fand sich kein Lehrer, der das ABC rückwärts so aufsagen konnte
Matti war so ehrgeizig, dass - laut Aussage seiner Mutter - sowohl sie als auch ihr älterer Sohn nun „das Abc rückwärts pfeifen können“. Er übte es sogar auf dem Schulweg. Natürlich waren diese Kinder auch Thema in den Pausen im Lehrerzimmer: Dort fand sich keine Kollegin, die das Alphabet auf die gleiche Weise beherrschte wie sie, selbst die Schulleiterin erklärte ihr Scheitern.
Amina, Abdurrahman, Mila, Matti, Max, Lillienne, Liana und Leyla bewiesen sich als wahre Alphabet-Könner. Das besonders Schöne: Manchen von ihnen fällt das Lernen sehr leicht, anderen fällt es oftmals schwer – aber hier konnten alle acht Kinder sehr stolz auf sich sein!