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Black Friday: Junge Bielefelder verraten ihre Spar-Tricks

Sonder-Aktionstage des Handels sollen die Kunden zur Geldausgabe verleiten. Wie junge Menschen auf die Schnäppchen reagieren.

Carsten Heil
27.11.2025 | 27.11.2025, 06:11

Bielefeld. „Nur noch für kurze Zeit zu haben – Countdown läuft“, „Nur noch drei Exemplare auf Lager – schnell zugreifen“, „Super-Schnäppchen – um 40 Prozent reduziert“, „Schon x Kunden haben sich für dieses Produkt entschieden“. So oder ähnlich werben Handel und Produzenten am Black Friday und Cyber Montag um die Kaufentscheidungen der Kundinnen und Kunden.

Oft wird mit solchen Slogans eine Art Kaufdruck ausgeübt. Vor allem im Internet laufen die Schnäppchentage für die Anbieter oft bestens. Doch der stationäre Handel hat längst nachgezogen. Und was sagt die Zielgruppe, was sagen junge Leute aus Bielefeld dazu? Kaufen sie intensiv ein, bereiten sie sich vor, wie widerstehen sie den Shopping-Versuchungen? Oder auch nicht.

Umfrage in der Bielefelder Innenstadt: Viele junge Menschen stehen dem Black Friday eher skeptisch gegenüber. | © Carsten Heil
Umfrage in der Bielefelder Innenstadt: Viele junge Menschen stehen dem Black Friday eher skeptisch gegenüber. | © Carsten Heil

„Ich vermeide den Black Friday, das ist mir zu anstrengend. Außerdem habe ich beobachtet, dass es gar nicht so viel günstiger ist“, sagt Jolien Dettmann. Sie kauft Klamotten fast ausschließlich online. „Da habe ich zu Hause die Ruhe, die Sachen anzuprobieren.“

Kaufdruck oder tolle Spar-Chance?

Lenn Weißenbach bereitet sich auf den großen Einkaufstag dagegen vor. „Drei bis vier Wochen vorher kaufe ich bewusst weniger ein, weil ich weiß, es wird an den Aktionstagen günstiger.“ An Kaufstrategien wie dieser liegt es wohl auch, dass der Handel am Black Friday selbst zwar deutlich höhere Umsätze macht, sich das über einen längeren Zeitraum aber wieder etwas ausgleicht.

Hier ein besonderer Service: Diese Rabatt-Aktionstage gibt es 2025

Dilara Demir gibt zu, vor einigen Jahren häufig auf die Angebote „reingefallen“ zu sein. Da habe sie sich mehr Sachen gekauft, die sie eigentlich gar nicht benötigte. Heute kaufe sie bewusster. „Ich überlege mir vorher, ob ich etwas brauche. Nur das kaufe ich.“ Sie sei nun überlegter beim Shoppen und nicht mehr emotional.

Gerrit Sander hat sich eine Strategie zurechtgelegt, um mit seinem Geld über die Runden zu kommen. Er bezahlt lieber in bar, da behält er den Überblick. Und nutzt die Aktionstage folglich eher im Einzelhandel in der Stadt als online. Eine andere Strategie hat Viktoria Lach entwickelt. Sie stellt sich Budgets für unterschiedliche Bereiche auf, um den Überblick über ihre finanzielle Lage zu behalten. „Ich versuche zu sparen.“

Es gibt auch Schnäppchen-Fans

Luisa Schweitzer dagegen macht gern mit. „Es gibt so viele Schnäppchenmöglichkeiten. Wenn alle zuschlagen, will ich dabei sein.“ Einen Schnäppchentag hält sie für vertretbar, aber „ganze Wochen sind mir dann doch zu viel“. Entsprechend lässt sie sich von Countdowns oder ähnlichen Marketing-Kniffen nicht beeinflussen.

Gut zu wissen: So fällt die Kundin und der Kunde nicht auf Online-Fakeshops herein

Auch Jule Vaußen ist dabei: „Ich freue mich auf den Black Friday. Der ist praktisch, weil ich da günstig Weihnachtsgeschenke kaufen kann.“ Katharina Schulz hat einen Tipp: „Man fällt nicht auf Angebote herein, wenn man nur das kauft, was man möchte und braucht. Dafür muss man vorher in Ruhe überlegen und darf sich beim Shoppen nicht ablenken lassen.“