Düsseldorf (dpa). Ausgerechnet als angebliche Datenschützer wollen Betrüger am Telefon sensible Daten erbeuten. Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Nordrhein-Westfalen, Bettina Gayk, warnt vor dieser Betrugsmasche. Das Landeskriminalamt NRW rät zu großer Vorsicht.
Was ist passiert?
Anrufer würden sich als Mitarbeitende „der Datenschutzbehörde aus Düsseldorf“ ausgeben und versuchen, die Angerufenen zur Weitergabe von persönlichen Informationen zu bewegen. Die Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit in Nordrhein-Westfalen, die die Datenschutzaufsicht in NRW mit Sitz in Düsseldorf darstellt, bitte die Bürgerinnen und Bürger nicht telefonisch um ihre Daten oder einen Datenabgleich. „Bitte geben Sie keine Daten telefonisch an eine vermeintliche Datenschutzbehörde preis!“, appellierte die Landesbeauftragte.
Kein Einzelfall
Dem Landeskriminalamt NRW sind diverse ähnliche Betrugsversuche bekannt. Erfahrungsgemäß richteten sich verantwortungsvolle Firmen und auch Behörden frühzeitig an die Öffentlichkeit beziehungsweise ihre Kunden, um über die Gefahr betrügerischer Nachrichten in ihrem Namen aufzuklären, sagte eine LKA-Sprecherin. Hierzu reichten in der Regel schon wenige Meldungen, denn es sei wahrscheinlich, dass eine größere Zahl von Betrugsversuchen weder dem Unternehmen noch der Polizei zur Kenntnis gelangen.
Die Menschen sollten kritisch bleiben, insbesondere wenn per Brief oder Anruf Datenfreigaben – oder schlimmer noch – konkrete Zahlungen gefordert werden. „Unabhängig von der Art der Kontaktaufnahme ist große Vorsicht geboten, denn sowohl Briefe als auch E-Mails können auf den ersten Blick sehr authentisch wirken, Anrufer können mit rudimentären Informationen sehr überzeugend auftreten“, erklärte die Sprecherin des LKA NRW.
Wie gehen die Täter vor?
Grundsätzlich bedienten sich Betrüger verschiedenster Methoden per Telefon, Mail, Messenger oder Brief, um ihre potenziellen Opfer zu kontaktieren. Dabei würden auch ständig neue Maschen entworfen wie in dem aktuellen Fall die der angeblichen Datenschutzbehörde. Hierbei spielten sie oftmals eine Identität von vertrauenswürdigen sowie bekannten großen Marken und Institutionen vor.
Die LKA-Sprecherin verwies auch auf die Maschen der Schockanrufe und des sogenannten Enkeltricks, bei der Notlagen von angeblichen Verwandten wie Sohn, Tochter oder Enkel vorgetäuscht würden. Eine weitere Masche sei die der falschen Polizeibeamten, also Betrügern, die sich als Polizisten ausgeben.
Was rät die Polizei?
Im Zweifel sollten Betroffene immer über einen offiziellen Weg – wie Telefonnummer oder Mail-Adresse auf der offiziellen Homepage – Kontakt zu der angeblich betroffenen Behörde oder Firma aufnehmen. So könnte die Richtigkeit der Kontaktaufnahme beziehungsweise Forderung hinterfragt werden. „Im Fall eines versuchten Betrugs sollten sich die Empfänger unmittelbar an die Polizei wenden und Anzeige erstatten“, rät das LKA.
„Um die eigenen Daten, Passwörter und das Online-Banking generell sicherer zu machen, empfiehlt es sich immer, eine Multi-Faktor-Authentifizierung einzurichten.“ Hierbei fehle den Kriminellen dann der zweite oder dritte Faktor, selbst wenn sie durch Phishing oder Betrug Daten erhalten haben sollten.