Trickbetrug

Seniorin aus NRW verliert Gold in Wert von mehreren Hunderttausend Euro an Kriminelle

In Köln lässt sich eine Frau auf einen dubiosen Goldhandel mit zwei vermeintlichen Investoren ein – und erhält Falschgeld.

Ein Goldbarren wird in einem Geschäft gezeigt. Ein Seniorin aus NRW hat Hunderttausende Euro bei einem Goldhandel-Betrug verloren. | © Jae C. Hong/AP/dpa

28.10.2025 | 28.10.2025, 16:47

Köln (dpa/jad). Kriminelle haben eine Seniorin in Köln um mehrere 100.000 Euro betrogen. Die alte Dame hatte sich auf einen vermeintlichen Goldhandel eingelassen – das versprochene Bargeld entpuppte sich jedoch als Fälschung, wie die Polizei mitteilte.

Die beiden Männer gaben sich der Seniorin gegenüber zunächst als ausländische Investoren aus, die ein Rennpferd von ihr kaufen wollten. Nach einem ersten Treffen in Mailand schlugen sie der Frau zusätzlich einen Goldhandel vor. Die Seniorin ging darauf ein und kaufte für einen Teil ihres Vermögens Goldbarren.

Im Juni übergab sie die Barren dann in einer Hotellobby in der Kölner Innenstadt an einen der beiden Täter. Im Gegenzug erhielt sie eine Tragetasche mit vermeintlichem Bargeld – fast in der doppelten Höhe des Goldwertes. Erst zu Hause erkannte ein Familienangehöriger, dass es sich um Falschgeld handelte. Die Polizei sucht nun mit Phantombildern nach den mutmaßlichen Tätern.

Millionär (86) aus NRW verliert gesamtes Vermögen

Erst vor zwei Wochen wurde ein besonders schwerer Betrugsfall öffentlich: Ein 86-jähriger Millionär aus dem Raum Aachen wollte mit Kryptowährungen Geld verdienen – und investierte sein gesamtes Vermögen. Er geriet an Betrüger und verlor alles: 1,2 Millionen Euro Bargeld, Goldbarren und eine hochwertige Uhr. Das Landeskriminalamt (LKA) NRW berichtet von diesem besonders krassen Fall in seinem neuesten Lagebild Wirtschaftskriminalität für das Jahr 2024.

Neue Betrugsmasche „Cybertrading Fraud“: Was das ist und wie man sich schützen kann

„Cybertrading Fraud“ wird das Phänomen genannt, zu deutsch etwa: Anlagebetrug im Internet. „Anlage- und Finanzierungsdelikte werden zunehmend über das Internet begangen“, stellt der Bericht fest. Die Täter könnten dabei von fast jedem Ort der Welt handeln und ihre Spuren weitestgehend verschleiern. „Im Mittelpunkt stehen betrügerisch agierende Online-Trading-Plattformen, die ihre Leistungen aus dem Ausland über das Internet und soziale Medien bewerben.“

„Cybertrading Fraud“ nimmt auch im Inland massiv zu

Die nordrhein-westfälischen Polizeibehörden registrierten im vergangenen Jahr einen starken Anstieg der Fallzahlen, bei denen die Täterinnen und Täter außerhalb von Deutschland saßen. Fast 2.900 sogenannte Auslandstaten und damit rund 900 mehr als 2023 wurden erfasst. Der entstandene Schaden belief sich auf über 90 Millionen Euro - nach knapp 70 Millionen Euro im Vorjahr.

Doch auch im Inland nahm diese besondere Form des Betrugs zu: Die Zahl der registrierten Fälle stieg hier von gut 300 auf fast 640, Schadenssumme: 14 Millionen Euro.