Patientenakte des Arztes: Das sind Ihre Rechte auf Einsicht und Datenlöschung

Bielefeld. Grundsätzlich ist es wichtig, zwischen elektronischer Patientenakte (ePA) und ärztlicher Patientenakte zu unterscheiden. Denn Erstere ist ein versichertengeführtes, einrichtungsübergreifendes Dokument, auf das jeder Patient Zugriff hat. Hier kann er Angaben löschen oder verbergen. Auf die Daten und Diagnosen der ärztlichen Patientenakte hingegen hat nur der Arzt Zugriff – und sie wird von Versicherungen angefordert, wenn es um die Überprüfung von Erkrankungen geht. Darum sollten Verbraucher auch ihre ärztliche Akte gut kennen – denn nicht alle Daten aus ihr stehen auch in der ePA. Kümmern Sie sich um Ihre elektronische Patientenakte Jeder, der nicht gegen die Einrichtung seiner elektronischen Patientenakte widersprochen hat, erhält über die App seiner Krankenkasse Zugriff auf die Akte. Diese Möglichkeit sollte jeder in Anspruch nehmen, denn so kann man die Zugriffsrechte für die eigenen Gesundheitsdaten verwalten und festlegen. Allerdings gibt es große Kritik, dass die Anmeldung derart kompliziert ist, dass viele daran scheitern. Hintergrund: Fatale Folgen: Viele Patientenakten enthalten erfundene oder übertriebene Diagnosen So benötigt man zum Beispiel die elektronische Gesundheitskarte, die dazugehörige PIN der Krankenkasse, ein Smartphone oder Kartenlesegerät, das technisch für Nahfeldkommunikation geeignet ist und die App der Krankenkasse. Das müssen Patienten wissen: Elektronische Patientenakte ab sofort Pflicht für Praxen Außerdem kritisieren Datenschützer, dass es innerhalb der Akte nicht möglich sei, zielgerichtet zu differenzieren, dass bestimmte Ärzte die für sie relevanten Daten sehen können. Es sei nur möglich, Daten für alle einsehbar zu machen oder eben für alle zu verbergen. Fordern Sie Ihre ärztliche Patientenakte an Da die Daten in ärztlicher und elektronischer Patientenakte nicht deckungsgleich sind, empfehlen Patientenschützer und Versicherungsmakler grundsätzlich, eine Kopie von der Patientenakte des jeweiligen Arztes anzufordern. Dieses Recht auf Einsicht garantiert Paragraf 630 g des Bürgerlichen Gesetzbuches. Hier heißt es: &bdquo;Dem Patienten ist auf Verlangen unverzüglich Einsicht in die vollständige, ihn betreffende Patientenakte zu gewähren, soweit der Einsichtnahme nicht erhebliche therapeutische Gründe oder sonstige erhebliche Rechte Dritter entgegenstehen. Die Ablehnung der Einsichtnahme ist zu begründen.“ Beantragen Sie Einsicht in Ihre Patientenquittung Außerdem haben Versicherte nach Paragraf 305 des Sozialgesetzbuches das Recht, ihre Patientenquittung bei der Krankenkasse einzusehen. Dabei handelt es sich um ein Dokument, das eine Übersicht über alle von Ärzten abgerechneten Leistungen bietet. Mehr zur ePA: Versicherte nutzen elektronische Patientenakte bisher kaum Experten empfehlen hier unbedingt einen Abgleich der abgerechneten Leistungen aus der Patientenquittung mit den gestellten Diagnosen in der ärztlichen Patientenakte. Künftig ist die Patientenquittung verpflichtender Bestandteil der elektronischen Patientenakte. Stellen Sie einen Berichtigungsantrag Haben Sie Grund zu der Annahme, dass in der Patientenakte eine falsche Diagnose vermerkt wurde, empfiehlt das Bundesgesundheitsministerium, zunächst eine Korrektur beim behandelnden Arzt zu beantragen. Dies sollte am besten schriftlich geschehen. Erfolgt die Korrektur nicht, besteht nach Paragraf 305 des SGB V das Recht, bei der Krankenkasse einen Berichtigungsantrag für die aus Ihrer Sicht falschen Diagnosedaten zu stellen. Einige gesetzliche Krankenkassen bieten online sogar entsprechende Vordrucke an. Das Problem: Das Gesetz sieht auch vor, dass nachträgliche Veränderungen ärztlicher Dokumentation nicht grundsätzlich verboten sind, aber kenntlich gemacht werden müssen. Dies sorgt für Unsicherheit bei Ärzten, welche Löschungen nun eigentlich erlaubt sind. In einigen Fachforen wird explizit davon abgeraten, das zu tun. Lesen Sie zur medizinischen Versorgung in der Region: In OWL ist der Ärztemangel besonders heftig Als weitere rechtliche Grundlage für die Löschung kann Artikel 17 der Datenschutzgrundverordnung dienen. Er sieht vor, dass Betroffene das Recht auf Löschung von personenbezogenen Daten haben, wenn diese zur Aufgabenerfüllung nicht mehr erforderlich sind. Allerdings steht diesem Anspruch häufig entgegen, dass es Aufbewahrungspflichten und -fristen gibt, sodass Patienten erst nach Ablauf dieser Fristen Anspruch haben. Holen Sie eine Zweitmeinung ein Laut Bundesgesundheitsministerium dürfen Ärzte nach Paragraf 7, Absatz 2 der (Muster-)Berufsordnung den berechtigen Wunsch eines Patienten, einen weiteren Arzt zuzuziehen, in der Regel nicht ablehnen. Andererseits sind Patienten laut der Stiftung Unabhängige Patientenberatung bei einem Antrag auf Berichtigung einer Falschdiagnose bei der Krankenkasse verpflichtet, einen ärztlichen Nachweis für ihre Behauptung zu erbringen. Und dieser Nachweis muss in der Regel vom selben Arzt kommen, der die angefochtene Diagnose gestellt hat. Zumindest ist es aber möglich, ein Gegengutachten für Diagnosen bei der Antragstellung für Versicherungen mit aufzunehmen. Kommentar: Manipulation von Patientenakten: Irreparabler Vertrauensverlust in die Halbgötter in Weiß

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