Insolvenz bei großem Pflegeanbieter trifft auch Standorte in OWL

Ein rasanter Absturz hat den Pflegeanbieter Kenbi ereilt. 2019 mit großen Ambitionen gegründet, verstand sich Kenbi als Vorreiter in der Digitalisierung der Pflegewelt. 2024 übernahm das Unternehmen selbst noch drei andere insolvente Pflegedienste. Jetzt muss das Unternehmen mit 50 Standorten bundesweit selbst Insolvenz anmelden, wie die Rechtsanwälte der Kanzlei Streitbörger in einer Pressemitteilung informieren. Mit Rheda-Wiedenbrück und Beverungen sind auch zwei OWL-Standorte betroffen. Der Geschäftsbetrieb werde ohne Einschränkungen fortgeführt, heißt es in der Mitteilung weiter, Ziel sei die Sanierung der Unternehmensgruppe. Die Gehälter der rund 850 Beschäftigten werden im März, April und Mai durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert, sagt Kenbi-Sprecher Sebastian Glaser. In dieser &bdquo;Atempause“ werde sich der eingesetzte Insolvenzverwalter Gregor Bräuer einen Überblick über die Situation des Unternehmens verschaffen. Neben den Angestellten beruhigt der Insolvenzverwalter auch die Pflegebedürftigen. &bdquo;Alle von Kenbi betreuten Personen werden wie sonst auch zuverlässig versorgt, deren Versorgungsverträge bleiben gültig und werden weiter erfüllt.“ Für die kommenden Monate kündigt der Insolvenzverwalter eine Prüfung der Sanierungsoptionen an. &bdquo;Parallel dazu arbeiten wir an einer Sanierungslösung für den Zeitraum danach.“ Denkbar sei etwa &bdquo;der Einstieg von Investoren oder auch eine Art Vergleich mit den Gläubigern“, heißt es in der Pressemitteilung. Lesen Sie auch: Kabinett beschließt Pflegereform mit Pflicht zur Tarifbezahlung Bereits 2024 geriet der Pflegeanbieter wirtschaftlich unter Druck Die Geschäftsführung von Kenbi habe bereits 2024 Restrukturierungsmaßnahmen einleiten müssen, weil die Finanzen knapp waren. Grund dafür seien die gestiegenen Personal-, Sach- und Energiekosten gewesen, heißt es weiter. Dabei haben die Personalkosten mit der seit September 2022 geltenden Tarifbindung in der Altenpflege eine wesentliche Rolle gespielt. Die durch die Corona-Pandemie ohnehin klammen Kassen hatten keinen wirtschaftlichen Spielraum mehr gelassen. Seitdem konzentriere sich das Unternehmen wieder auf das Kerngeschäft Pflege. Die kapitalintensive Entwicklung eigener digitaler Tools, die von den Gründern Bruno Pires, Katrin Alberding und Clemens Raemy als Markenkern proklamiert wurden, seien im Januar 2025 eingestellt worden. Welche weiteren Gründe es für die Insolvenz gibt, welche Rolle die Übernahmen 2024 der Pflegedienstleister Lioncare, Liebeskind Care plus und Liebeskind Care Iserlohn gespielt haben, gelte es in den kommenden Monaten zu ergründen, sagt Glaser. In einem Infoschreiben an Kunden und Angehörige verspricht Rechtsanwalt Bräuer, dass das Ziel eine Fortführung des Betriebs und die Weiterbeschäftigung der Angestellten sei. Sollte es keinen Weg aus der Insolvenz geben, werde man die Beschäftigten frühzeitig informieren und &bdquo;dafür sorgen, dass Sie eine nahtlose Anschlussversorgung bekommen.“ Lesen Sie auch: Besonderes Konzept: Diese neue Wohngruppe für Senioren öffnet bald in Rödinghausen .responsive23-Kj01rKH7zPXSKk7h-ttc-linechart-unternehmensinsolvenzen-in { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Kj01rKH7zPXSKk7h-ttc-linechart-unternehmensinsolvenzen-in { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Kj01rKH7zPXSKk7h-ttc-linechart-unternehmensinsolvenzen-in { padding-top: 142.86%; } }

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