Paderborn/Borchen. Die Conen Unternehmensgruppe, die unter anderem Möbel in Paderborn und Borchen produziert, hat für ihre fünf Unternehmen Insolvenz angemeldet. Das teilte der Möbelhersteller selbst bereits Ende Februar mit. Nun sei ein Investorenprozess gestartet, heißt es in einer Mitteilung.
Conen ist nach eigenen Angaben einer der führenden Produzenten von Möbeln und Halterungssystemen für Bildungseinrichtungen und Büroräume. Die zur Gruppe gehörenden Unternehmen – die Conen Holding GmbH, Conen Produkte GmbH, Conen Real Estate GmbH, Conen Systems GmbH und die Möbelwerke Niesky GmbH – werden derzeit durch einen Insolvenzverwalter gelenkt. Der Geschäftsbetrieb laufe an allen Standorten, auch in Paderborn und Borchen, unverändert weiter. Die Gehälter der rund 225 Beschäftigten seien dabei durch das Insolvenzgeld der Agentur für Arbeit abgesichert.
„Eine funktionierende Produktion sowie entsprechende Vereinbarungen mit Lieferanten und Kunden sind eine wesentliche Voraussetzung, um einen neuen Investor für das Unternehmen zu finden. Wenn der Geschäftsbetrieb erst einmal still steht, dann geht das mit erheblichen Wertverlusten einher“, erklärt Tobias Wahl, Rechtsanwalt und vorläufiger Insolvenzverwalter der Conen Gruppe, die Strategie.
Traditionsunternehmen mit internationaler Ausrichtung gerät in Schieflage
Die Conen Group ist ein mittelständisches Produktionsunternehmen mit Hauptsitz in Morbach-Gonzerath bei Trier. Neben den weiteren Standorten in Paderborn und Borchen ist die Unternehmensgruppe auch in Niesky bei Dresden vertreten. Seit der Gründung des ersten Unternehmens im Jahr 1960 sei die Gruppe stetig gewachsen und vertreibe ihre Produkte weltweit. Zuletzt erwirtschaftete die Conen Gruppe nach eigenen Angaben einen Umsatz von 64 Millionen Euro.
In den vergangenen Jahren sah sich die Unternehmensgruppe laut Pressemitteilung jedoch mit Umsatzrückgängen konfrontiert. Die Rede ist von „erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten“ die unter anderem mit einem Einbruch im US-Geschäft erklärt werden. Auch die in Deutschland stockende Fortsetzung des „Digitalpakts 2.0“ habe für ausbleibende Aufträge gesorgt, so Conen. Zusätzlich leide das Unternehmen unter verschärftem Preisdruck durch chinesische Konkurrenzunternehmen.
Investor für Möbelunternehmen springt kurzfristig ab
Bereits Ende 2024 seien daher erste Restrukturierungsmaßnahmen eingeleitet worden. Zudem sollte laut Mitteilung ein Investor einen wesentlichen Geschäftsanteil übernehmen. Weit fortgeschrittene Verhandlungen seien nach dem Jahreswechsel aber ohne Ergebnis geendet. Die Insolvenz der Conen Gruppe sei „unvermeidlich“ gewesen. Nun solle in einem laufenden Investorenverfahren mithilfe des Insolvenzverwalters eine geeignete Lösung gefunden werden.