Essen (dpa/groe/jad/groe). Das Sturmtief Telse hat Ostwestfalen-Lippe eine unruhige Nacht beschert. Auch am Donnerstagmorgen gab es noch starke bis stürmische Böen und Regenschauer. Um 10 Uhr wurde die Sturmwarnung aufgehoben. Der Zugverkehr zwischen Bielefeld und Paderborn war wegen des Unwetters am Morgen beeinträchtigt. Abgesehen von umgestürzten Bäumen und abgeknickten Ästen hat das Unwetter in OWL aber keine größeren Schäden angerichtet.
In Rheine ist ein Baum auf eine Bahnstrecke gestürzt und hat dort einen Regionalexpress mit 44 Fahrgästen getroffen. Bei der Kollision mit dem Baum wurde der Zugführer des Regionalzuges schwer verletzt und musste zur Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Auch ein Fahrgast mit Kreislaufproblemen kam in ein Krankenhaus. Die übrigen Fahrgäste blieben unverletzt. Der Zug wurde durch den Aufprall des Baums stark beschädigt. Die Fahrgäste blieben unverletzt. Bis zum Mittag war die Bahnstrecke noch in Richtung Münster gesperrt.
Ein auf die Fahrbahn gewehtes Verkehrsschild hat auf der Autobahn 30 bei Bad Oeynhausen (Kreis Minden-Lübbecke) zu einem Verkehrsunfall und einer stundenlangen Sperrung geführt.
In Bielefeld gab es Einsätze, weil Bäume und Bauzäune umgefallen waren.
Im Kreis Lippe mussten die Feuerwehren etwa 40 Mal ausrücken. Überwiegend mussten einzelne Bäume zersägt und von der Straße geholt werden.
Im Paderborner Stadtteil Schloß Neuhaus verursachte ein umgestürzter Baum einen größeren Sachschaden an einem geparkten Auto.
Unwetterschäden störten am Morgen den Bahnverkehr der Linie RB 74 zwischen Bielefeld und Paderborn. Es kam laut zuginfo.nrw zu Ausfällen auf dem gesamten Laufweg. Betroffen waren diese Fahrten:
- Bielefeld (8:04) – Paderborn (8:57)
- Bielefeld (8:34) – Paderborn (9:27)
- Paderborn (9:13) – Bielefeld (10:07)
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD)in Essen hatte es vor allem im Münsterland sowie in den Höhenlagen des Sauerlands kräftig gestürmt. Im Münsterland sowie auf dem Kahlen Asten seien vereinzelte schwere Sturmböen gemessen worden, überwiegend seien aber etwas geringere Windgeschwindigkeiten von 70 bis 80 Kilometer pro Stunde registriert worden.
Für Reisende gut zu wissen: Nach dem Zugunfall auf der Strecke Uelzen-Hannover rollt der Bahnverkehr langsam wieder an. In der Nacht war ein Zug gegen einen umgestürzten Baum gefahren. Verletzt wurde nach Metronom-Angaben niemand, aber im Raum Suderburg riss wegen der Kollision die Oberleitung. Viele Schäden hätten behoben werden können, teilte das Bahnunternehmen Metronom mit. Am Nachmittag ab etwa 16 Uhr sei mit weiterer Stabilisierung und weniger Verspätungen zu rechnen.
Die Züge der Linien RE3 und RB31 von Hamburg über Lüneburg nach Uelzen fahren demnach wieder in beide Richtungen, es kommt noch zu leichten bis mittleren Verspätungen. Der RE3 auf der Strecke Uelzen-Celle-Hannover fährt ebenfalls wieder, laut Metronom sind die Verspätungen aber noch deutlich. Zwischen Hannover und Göttingen fährt der RE2 mit Einschränkungen wegen der Bauarbeiten am Stellwerk Kreiensen.
Die Wetterwarnung galt von Mittwoch, 27. November, 16 Uhr, bis Donnerstag, 28. November, 10 Uhr. Betroffen waren Bielefeld, Teile der Kreise Paderborn und Gütersloh sowie die Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Lippe. Der DWD hatte die Warnstufe 2 ausgerufen.
So wird das Wetter am Wochenende
Am Freitag beruhigt sich das Wetter. Die Temperaturen sollen in OWL zwischen 1 und 5 Grad erreichen. Es bleibt trocken. Für Samstag und Sonntag sagt der DWD sogar bis zu fünf Stunden Sonnenschein voraus.
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