Stipendien für Studenten in OWL: Warum immer mehr private Förderer spenden

Paderborn. Als Deutschland 2006 über die Einführung von Studiengebühren diskutiert, entsteht in OWL die Idee eines gemeinsamen Stipendienprogramms für Studenten der fünf staatlichen Hochschulen. Der einzigartige Zusammenschluss besteht bis heute und hat inzwischen 18 Millionen Euro an Spendengeldern eingeworben und 3.500 Studenten der Universitäten Bielefeld und Paderborn, der Hochschule Bielefeld, der Technischen Hochschule OWL sowie der Hochschule für Musik Detmold unterstützt. Im Förderjahr 2023/2024 wurde erstmals der Spendenrekord von einer Million Euro geknackt. Zu diesem Erfolg tragen neben vielen Unternehmen, Stiftungen und Vereinen auch immer mehr private Förderer bei. Zum Tag der Stiftungen am 1. Oktober stellen wir drei vor, die sich seit Jahren über den Studienfonds OWL für Studenten in der Region engagieren. 50 Spender geben Geld für Studenten in OWL Die Stiftung fördert Studenten über zwei Wege – das Deutschlandstipendium und das Sozialstipendium. Das Deutschlandstipendium ist nach Angaben der stellvertretenden Geschäftsführerin Julia Kralemann ein Leistungsstipendium, das eine Förderung von 3.600 Euro pro Jahr vorsieht. Das Stipendium bestehe zur einen Hälfte aus privaten Mitteln, die der Studienfonds OWL als Spenden einwirbt, und zur anderen Hälfte aus Mitteln des Bundesbildungsministeriums. Das Sozialstipendium umfasst laut Kralemann eine jährliche Förderung von 1.800 Euro und besteht komplett aus Spenden, weil der Staat die Mittel nicht aufstockt. Vorgesehen sei die Förderung für Studenten in besonders schwierigen finanziellen und privaten Lebensumständen. Lesen Sie auch: Ehemaliger Rektor der Uni Bielefeld engagiert sich mit 80 noch für Studenten In beiden Bereichen engagieren sich neben Unternehmen, Vereinen und Stiftungen immer mehr private Förderer. Aktuell zählt der Studienfonds OWL nach Angaben von Geschäftsführerin Katja Urhahne 50 Privatspender, die regelmäßig zwischen 50 und mehreren Tausend Euro pro Jahr spenden. &bdquo;Darunter zwei Förderer, die bereits einen Stiftungsfonds gegründet haben. Das sind Zustiftungen ins Grundstockvermögen des Studienfonds OWL, einmal mit 20.000 Euro und einmal mit 100.000 Euro.“ Zwei weitere Ehepaare haben dem Studienfonds OWL laut Urhahne testamentarisch einen Teil ihres Vermögens zugesichert. Spender möchten mit Stipendien etwas zurückgeben Im Gespräch mit privaten Förderern wird deutlich, dass sie mit ihrem Engagement etwas zurückgeben möchten. So auch die Paderborner Allgemeinmedizinerin Luise Stolz, die seit sechs Jahren jedes Jahr ein Deutschlandstipendium fördert. &bdquo;In meiner Studienzeit war ich auf ein Stipendium angewiesen, da meine Eltern nicht in der Lage waren, mich finanziell zu unterstützen. Dafür bin ich bis heute sehr dankbar“, erklärt die 78-Jährige, die immer noch vier Tage pro Woche arbeitet. &bdquo;Mit der Förderung von Stipendiaten kann ich etwas an die junge Generation zurückgeben, das mir vor vielen Jahrzehnten geschenkt worden ist.“ Stolz hat sich für den Studienfonds OWL entschieden, weil 100 Prozent der Spenden bei den Studenten ankommen und die Stipendien nicht zurückgezahlt werden müssen. &bdquo;Außerdem gibt es ein sehr gutes ideelles Förderprogramm und Netzwerk, das den Studenten schon früh enge Kontakte zu Unternehmen ermöglicht. Das ist großartig.“ .responsive23-IUq3dEvuio5Nn3sY-bar-grouped-horizontal-zahl-studenten-in-owl-stand-ws { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-IUq3dEvuio5Nn3sY-bar-grouped-horizontal-zahl-studenten-in-owl-stand-ws { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-IUq3dEvuio5Nn3sY-bar-grouped-horizontal-zahl-studenten-in-owl-stand-ws { padding-top: 142.86%; } } Förderung von Studenten mit schwierigen Startbedingungen Auch Oliver Müller aus Lage hat sich aus diesen Gründen vor sechs Jahren dafür entschieden, Studenten über den Studienfonds OWL zu unterstützen. Der Personalleiter der Stadtwerke Bielefeld Gruppe fördert jedes Jahr ein Sozialstipendium. &bdquo;Ich kenne die Arbeit der Stiftung, weil die Stadtwerke jedes Jahr zwei Deutschlandstipendien fördern. Als die Anfrage der Stiftung kam, habe ich auch als Privatspender zugesagt, weil ich das Gefühl habe, damit etwas Gutes tun zu können“, erklärt der 55-Jährige. &bdquo;Ich habe auch immer von Menschen profitiert, die mich gefördert haben, und in dieser Rolle möchte ich heute etwas zurückgeben. Ich bin dankbar, dass ich das auf diesem Weg machen kann.“ Lesen Sie auch: Studienfonds OWL: Immer mehr Alumni fördern Studenten Müller erlebt sein Engagement als Bereicherung. &bdquo;Ich bin froh, dass ich mit der Förderung vor allem Menschen unterstützen kann, die trotz schwieriger Startbedingungen gute Leistungen erbringen und einen starken Willen haben. Ich habe dadurch schon viele tolle Persönlichkeiten kennenlernen dürfen.“ Zudem sieht Müller durch die Förderung auch Vorteile für die Region. &bdquo;Durch das tolle ideelle Förderprogramm entstehen gute Kontakte zwischen Unternehmen und Nachwuchskräften, die dringend gebraucht werden.“ Die Arbeit der Stiftung sei ein Aushängeschild der Region. Stipendienkultur in den USA als Vorbild für OWL Die Vorteile für die Region sieht auch Joachim Fettig aus Höxter, der seit seinem Ruhestand 2020 jedes Jahr ein Deutschlandstipendium fördert. Fettig war 30 Jahre als Professor für Umweltingenieurwesen am Standort Höxter der Technischen Hochschule OWL tätig und kennt die Arbeit des Studienfonds OWL gut, weil er Teil der Auswahlkommission der Stipendiaten war. &bdquo;Nach meiner aktiven Zeit wollte ich die Hochschule und vor allem die Studenten weiter unterstützen, deshalb habe ich mich für die private Förderung entschieden“, erklärt der 70-Jährige. &bdquo;Davon profitieren Studenten und die Region.“ Lesen Sie auch: So engagiert sich ein Bielefelder Unternehmen für mehr Frauen in der IT-Branche Auf die Förderung der Studenten habe Fettig immer den Fokus seiner Arbeit gelegt. &bdquo;Ich habe Studenten dazu motiviert, ins Ausland zu gehen und mich dabei auch um Förderungen bemüht.“ Als junger Wissenschaftler erlebt Fettig in den USA zudem, welche positiven Folgen die Stipendienkultur an den Universitäten hat. &bdquo;Daher finde ich es toll, was die Stiftung in OWL bewirkt.“ Weitere Informationen zum Studienfonds OWL finden Sie hier.

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