Solarboom in OWL: Dieser Kreis ist Photovoltaik-Spitzenreiter

Düsseldorf/Detmold. Geht es nach der schwarz-grünen Landesregierung, dann gehört den grünen Energien die Zukunft. Eine neue Auswertung zeigt, dass Windkraft und Photovoltaik in OWL schon jetzt eine große Rolle spielen – und dass die Region landesweit gleich mehrere Spitzenplätze einnimmt. Die Leistung aus Photovoltaik ist in OWL im vergangenen Jahr um 24 Prozent gewachsen, heißt es in einer Auswertung des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv). Ganze 33.400 Solarstromanlagen sind demnach im vergangenen Jahr im Regierungsbezirk Detmold ans Netz gegangen – insgesamt waren somit rund 115.000 Anlagen in Betrieb. Sie konnten laut Lanuv 11,6 Prozent des Stromverbrauchs in der Region decken. Mit diesen Werten schneidet OWL im Landesvergleich gut ab. In der Region ist der Kreis Höxter beim Ausbau der PV mit einem Anteil von 23,6 Prozent an der Stromversorgung vorn. NRW-weit ist es der Kreis Borken im Münsterland mit 25,6 Prozent. In OWL folgen die Kreise Paderborn, Minden-Lübbecke, Gütersloh, Lippe und Herford, wie die Grafik zeigt: .responsive23-8AnAPcqfPtuIfqjs-bar-horizontal-bar-chart { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-8AnAPcqfPtuIfqjs-bar-horizontal-bar-chart { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-8AnAPcqfPtuIfqjs-bar-horizontal-bar-chart { padding-top: 142.86%; } } Photovoltaik-Anteil in Bielefeld am geringsten Es zeigt sich also: Wie schon im Bereich der Windkraft, so liefern die Kreise Paderborn und Höxter – also das Hochstift – auch bei der Photovoltaik die meisten Strommengen in der Region. Die Stadt Bielefeld kommt trotz einer Steigerung nur auf 4,1 Prozent. Bei den Städten liegt Marienmünster vorn. Die Stadt im Kreis Höxter ist &bdquo;Hauptstadt der Photovoltaik“ in OWL – mit einem Solarstromanteil von 45,4 Prozent. Somit stammte 2023 fast jede zweite Kilowattstunde Strom, die in Marienmünster verbraucht wurde, aus der Photovoltaik. &bdquo;Besser in ganz NRW ist lediglich die Gemeinde Schöppingen im Münsterland – mit einem PV-Anteil von 47,2 Prozent an der Stromversorgung“, heißt es vom Landesverband Erneuerbarer Energien (LEE) in OWL. Stadt im Kreis Paderborn ist &bdquo;Windenergiehauptstadt“ Den dritten Platz beim PV-Anteil in ganz NRW nimmt die Orgelstadt Borgentreich im Kreis Höxter ein – mit einem PV-Anteil von 44,5 Prozent. Schlusslicht in NRW ist die Landeshauptstadt Düsseldorf mit einem PV-Anteil von nur 1,4 Prozent an der Stromversorgung. Im Bereich der Windkraft schneidet OWL aber noch besser ab. Lichtenau im Kreis Paderborn hat sich längst als &bdquo;Windenergiehauptstadt“ einen Namen gemacht. Dort erzeugen 173 Windenergieanlagen zwölfmal so viel Strom, wie in der Stadt verbraucht wurde. Auch bei der Photovoltaik steht Lichtenau laut LEE mit einem Anteil von 34,8 Prozent an der Stromversorgung gut da. &bdquo;Lichtenau hat sich den Zusatznamen Energiestadt verdient“, sagt Jürgen Wrona, OWL-Regionalvorsitzender im LEE NRW. Ähnlich ist die Situation in Bad Wünnenberg. In der Stadt im Kreis Paderborn haben 98 Windenergieanlagen fast neunmal so viel Strom produziert, wie im Ort verbraucht wird. Der Anteil bei der Photovoltaik liegt in Bad Wünnenberg bei 34,6 Prozent. OWL mit größtem Anteil grüner Energien am Stromverbrauch Unterm Strich kommt die Region OWL somit beim Anteil Erneuerbarer Energien an der Stromversorgung auf 57,3 Prozent im Jahr 2023. Das ist ein Anstieg von knapp zehn Prozent. Es folgen die Regierungsbezirke Münster, Arnsberg, Köln und Düsseldorf, wie die Grafik zeigt: .responsive23-3xO8SDvMyRTSa5b8-bar-vertical-column-chart { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-3xO8SDvMyRTSa5b8-bar-vertical-column-chart { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-3xO8SDvMyRTSa5b8-bar-vertical-column-chart { padding-top: 142.86%; } } Der Kreis Paderborn war bereits 2018 der erste &bdquo;100-Prozent-Kreis“ in ganz NRW, in dem bilanziell mehr Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugt als verbraucht wurde, teilt der LEE mit. Im vergangenen Jahr haben auch der Kreis Borken (106,4) und der Kreis Höxter (106,2) die 100-Prozent-Marke geknackt. Der Kreis Paderborn hat die Ökostrom-Quote 2023 auf 167,7 Prozent gesteigert. Lesen Sie auch: Unfair verteilt? Hier sollen neue Windkraft-Flächen entstehen Auffällig ist, dass in OWL dennoch auch künftig vor allem in den Kreisen Paderborn und Höxter der Großteil neuer Windkraftanlagen entstehen soll, obwohl diese zwei Kreise bereits jetzt mit Abstand am meisten Strom liefern. Der anhaltende Boom bei der Photovoltaik sei &bdquo;erfreulich“, aber &bdquo;nicht ausreichend“, meint auch LEE-OWL-Chef Wrona. Auch die Windenergie müsse im Regierungsbezirk Detmold noch &bdquo;deutlich ausgebaut“ werden. Kritiker: Fokus auf Wind- und Sonnenenergie reicht nicht Kritiker wie zum Beispiel die Initiative Vernunftkraft sehen das gänzlich anders. Sie monieren immer wieder, dass der Fokus auf Wind- und Sonnenkraft allein nicht ausreiche. Sie warnen vor einer Dunkelflaute, also wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Zudem würden die bis zu 300 Meter hohen Windkraftanlagen das Landschaftsbild beeinträchtigen – und negative Auswirkungen wie Schattenwurf mit sich bringen, sagen Kritiker. Der hohe Anteil der Erneuerbaren Energien führt zudem dazu, dass die Netzentgelte in der Region höher sind als in anderen Landesteilen, weil die Kosten für die Strominfrastruktur auf die Stromverbraucher umgelegt werden.

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