Wieder Bundeswehr-Standort

Nach Sabotageverdacht: Endgültige Entwarnung bei Trinkwasser in Mechernich

Ein beschädigter Zaun neben einem Bundeswehr-Gelände sorgt für Aufregung in Mechernich. Jetzt hat die Stadt das Abkochgebot beim Wasser aufgehoben.

Das Mechernicher Gesundheitsamt hatte nach der Entdeckung eines durchschnittenen Zaunes an einem Trinkwasser-Hochbehälter der Stadt am Donnerstagabend davor gewarnt, das Trinkwasser zu nutzen. | © Benjamin Westhoff/dpa

18.08.2024 | 18.08.2024, 18:04

Mechernich (dpa). Der Bundeswehr-Ort Mechernich in der Nordeifel hat am Sonntag auch das Abkochgebot für das Trinkwasser im Ort aufgehoben. Das Wasser sei sicher, wie umfangreiche Tests der Stadtwerke und der Bundeswehr ergeben haben, teilte die Stadt mit. Auch das Gesundheitsamt habe Entwarnung gegeben. Keime oder Bakterien seien nicht gefunden worden.

Bis zum Wochenende gab es ein Abkochgebot, nachdem Bundeswehrangehörige am Donnerstag Beschädigungen am Zaun eines Hochbehälters der städtischen Trinkwasserversorgung entdeckt hatten.

Ein Maschendrahtzaun eines städtischen Geländes, auf dem sich ein Wasserhochbehälter befindet, ist beschädigter. Die Stadt Mechernich hatte nach der Entdeckung eines durchschnittenen Zaunes davor gewarnt, das Wasser zu nutzen. - © -/Kreispolizei Euskirchen/dpa
Ein Maschendrahtzaun eines städtischen Geländes, auf dem sich ein Wasserhochbehälter befindet, ist beschädigter. Die Stadt Mechernich hatte nach der Entdeckung eines durchschnittenen Zaunes davor gewarnt, das Wasser zu nutzen. | © -/Kreispolizei Euskirchen/dpa

Bereits am Freitag durfte das Wasser in Mechernich und den Ortschaften Breitenbenden, Strempt, Denrath, Weißenbrunnen und Roggendorf wieder zum Waschen und Duschen genutzt werden. Eine Feuerwehr-Spezialeinheit hatte keine biologische oder chemische Belastung gefunden. Vorsorglich sollten die Bürger das Wasser aber weiterhin abkochen.

Zwei ähnliche Vorfälle in NRW

Die Warnung sei auch vor dem Hintergrund der jüngsten Vorkommnisse am Bundeswehrstandort Köln ausgesprochen worden, hatte die Stadt mitgeteilt. In Köln war am Mittwoch die Luftwaffenkaserne Köln-Wahn gesperrt worden - im Raum stand der Verdacht, dass die Wasserversorgung sabotiert worden sein könnte. Es wurde ein Loch an einem Zaun vor dem Wasserwerk der Kaserne entdeckt, die Bundeswehr stellte zudem nach eigenen Angaben „abnorme Wasserwerte“ fest und leitete weitere Untersuchungen ein.

Am Stützpunkt Geilenkirchen wurde nach Nato-Angaben ein Eindringling abgewehrt; eine Prüfung des Trinkwassers ergab hier nichts Auffälliges.

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Der Staatsschutz ermittelt

Auch in Mechernich wurde nach Angaben der Stadt am Donnerstagnachmittag entdeckt, dass ein Zaun auf dem Gelände des Trinkwasser-Hochbehälters durchgeschnitten worden war. Die Kreispolizei Euskirchen teilte mit, es seien „keinerlei Beschädigungen am und im Bereich des Hochbehälters festzustellen“.

Innerhalb des umzäunten Geländes seien „typische, jedoch ältere Spuren von Wild“ gefunden worden, ansonsten sei die Spurensuche ohne Ergebnis geblieben. Hinweise auf mögliche Täter gebe es nicht. Der Staatsschutz sei eingeschaltet worden, um einen möglichen Sabotageakt gegen die Bundeswehr auszuschließen. „Bislang haben wir aber keine Erkenntnisse, die darauf hindeuten“, sagte ein Polizeisprecher.

Außerdem ermittle die Polizei nun wegen Sachbeschädigung. Der Wasserbehälter in Mechernich liege auf einem städtischen Grundstück unmittelbar an der Bundeswehr-Kaserne und sei separat eingezäunt, erläuterte CDU-Bürgermeister Hans-Peter Schick. „Gestern Mittag war der Zaun an einer Stelle hochgehoben und man hat auch gesehen, dass im Gras Spuren waren“, sagte Schick.