Mehr Deutsch und Mathe: NRW verkündet Änderungen für Grundschulunterricht

Düsseldorf. In den Grundschulen in NRW soll künftig mehr Deutsch- und Matheunterricht stattfinden. Das kündigte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) am Donnerstagvormittag in Düsseldorf an. Auch bei den Tests, die den Sprachstand der Kinder ermitteln, gibt es Veränderungen. &bdquo;Wir wollen Deutsch und Mathe um jeweils eine Schulstunde erhöhen“, sagte Feller. Möglich wird das, indem die bisher zwei &bdquo;variablen Förderstunden“ pro Grundschule pro Woche nun &bdquo;verbindlich“ den Fächern Mathe und Deutsch zugeordnet werden. Dadurch werde die Anzahl an Schulstunden in Deutsch auf sechs und in Mathe auf fünf bis sechs pro Woche erhöht, kündigt Feller an. Die neue Regel soll &bdquo;idealerweise“ zum zweiten Halbjahr 2024/25 greifen. Lesen Sie auch: Mehr Unterrichtsausfall in NRW – und längst nicht alle Stunden erfasst In der nächsten Woche startet in NRW das neue Schuljahr für rund 2,5 Millionen Schülerinnen und Schüler an rund 5.400 Schulen. Eingeschult werden rund 180.000 Kinder – das sind rund 45.000 mehr als im zurückliegenden Schuljahr. NRW will Brennpunktschulen nun besonders fördern Feller betont, dass die Basiskompetenzen der Kinder weiter gestärkt werden sollen. Im vergangenen Jahr hatte das Land verbindliche Lesezeiten von &bdquo;3 mal 20 Minuten“ pro Woche eingeführt. Lehrkräfte berichteten ihr bei Schulbesuchen, dass dies erste positive Auswirkungen habe, zum Beispiel, indem die Zahl der &bdquo;Stolperwörter“ bei Schülern weniger würde, sagt Feller. In den Augen der Ministerin zählen neben Lesen, Rechnen und Schreiben auch die sozial-emotionalen Kompetenzen und das Zuhören zu den &bdquo;Basiskompetenzen“. Auch ein &bdquo;anständiger Umgang im Miteinander“ sei eine absolute &bdquo;Basiskompetenz“, so Feller. &bdquo;Da haben wir Nachholbedarf.“ Lesen Sie auch: Vorstoß: Schulministerin Feller will diese drei Schulfächer stärken Deshalb will das Land künftig an sogenannten Brennpunktschulen, die besonders gefördert werden sollen, auch Ansätze &bdquo;erproben“, wie die Schüler in den &bdquo;musischen Fächern“ und bei den Bewegungsangeboten wieder zu mehr Miteinander kommen könnten, kündigte Feller an. Diese Maßnahme ist Teil des sogenannten Startchancenprogramms, bei dem 400 Schulen in NRW ab der nächsten Woche besonders gefördert werden – durch mehr Personal und durch datengestützte Unterrichtsentwicklungen. &bdquo;Aus diesen Schulen sollen in vielerlei Hinsicht Leuchtturm-Schulen werden mit Ansätzen, die wir perspektivisch auf alle Schulen übertragen werden“, sagt Feller. Sprachförderung soll vereinheitlicht werden Eine weitere Veränderung gibt es für die Beteiligten im Bereich der Sprachförderung. Das Land will bei den Anmeldungen für die Grundschule künftig &bdquo;systematisch“ den Sprachstand aller Kinder erfassen. Lesen Sie auch: Tausende Vorschulkinder in NRW haben sprachlichen Förderbedarf Bislang würden die Grundschulen dafür oft eigene Verfahren einsetzen, was mit viel Aufwand verbunden sei. Diesen wolle man den Schulleitungen in Zukunft ersparen, sagt Feller. Die Feststellung des Sprachstands an den rund 2.800 Grundschulen solle &bdquo;weitestgehend“ vereinheitlicht werden – mithilfe eines wissenschaftlich erprobten Tools namens &bdquo;ILEA-T“. Es wird allen Grundschulen kostenfrei zur Verfügung gestellt. So sollen die Kinder nach gleichen Maßstäben getestet werden. Lesen Sie auch: Feller: &bdquo;Schule ist kein Ersatz-Elternhaus“ Screening-Verfahren bei Grundschulanmeldung Perspektivisch wird bei der Grundschulanmeldung ein digitales Screening-Verfahren zum Einsatz kommen, kündigt das Ministerium an. Es erprobe ein solches digitales Screening-Tool in diesem Jahr an rund 130 Grundschulen. Nach erfolgreichem Testlauf soll es im Herbst 2025 allen Grundschulen zur Verfügung stehen. &bdquo;Das digitale Tool erfasst insbesondere sprachliche Kompetenzen systematisch und wertet diese unmittelbar aus. Es ermittelt, an welchen Stellen die Kinder Unterstützungsbedarf haben und bietet passgenaue Übungen an“, sagt Feller und ruft die Eltern auf, Beratung und Förderangebote zu nutzen. Entlasten will das Land Grundschulen künftig auch in einem anderen Bereich. Sie habe entschieden, dass Grundschulen keine Arbeitspläne mehr erstellen müssen, sagte Feller. &bdquo;Es gelten von nun an Vorgaben wie an den weiterführenden Schulen.“ Somit müssten die Pläne nun nicht mehr Jahr für Jahr von den Schulleitungen aktualisiert oder ganz neu geschrieben werden. Stattdessen reiche es, lediglich schuleigene Unterrichtsvorgaben zu erstellen, in denen die Grundzüge der Unterrichtsarbeit festgehalten werden. Lesen Sie auch: NRW-Opposition fordert Maßnahmen gegen übervolle Klassenzimmer Der Lehrerverband &bdquo;lehrer nrw“ bezeichnet die von Feller vorgestellten Maßnahmen als &bdquo;positive Impulse“. Angesichts von mehr als 6.000 unbesetzten Stellen bleibe der Lehrkräftemangel aber die &bdquo;größte Herausforderung“. Lesen Sie auch: Gericht stoppt erste Abordnungen von Lehrkräften

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