CDU-Politikerin aus OWL vor Einzug ins EU-Parlament

Düsseldorf/Paderborn. Verena Mertens ist wahrscheinlich das neue Gesicht der Region Ostwestfalen-Lippe in Straßburg und Brüssel. Laut Hochrechnungen geht die CDU aus der Europawahl als stärkste Kraft hervor. Die Paderbornerin startete von Listenplatz vier der NRW-CDU in das Rennen um ein Mandat in der Abgeordnetenkammer. In der NRW-CDU war man im Vorfeld davon ausgegangen, dass mindestens die ersten sechs Listenplätze in das Parlament einziehen würden. Mertens selbst rechnete am Abend im Gespräch mit dieser Zeitung fest mit ihrem Einzug ins Europaparlament. Liveticker zur Europawahl 2024: Union in ersten Hochrechnungen vor AfD und SPD Damit wäre die Region nach fünf Jahren ohne Vertretung an den beiden Standorten in Straßburg und Brüssel wieder mit einer eigenen Politikerin vor Ort. Die 42-Jährige würde auf CDU-Urgestein Elmar Brok folgen. Der Bielefelder war bis 2019 insgesamt 39 Jahre lang Mitglied im EU-Parlament. Mertens arbeitet als Polizistin in Paderborn. Dort leitet sie die Direktion Kriminalität. Entsprechend will sie als Abgeordnete einen Schwerpunkt auf das Thema Innere Sicherheit legen, wie sie kürzlich im Interview mit dieser Zeitung erklärte. Daneben will sie sich auch für die Unternehmen in der Region starkmachen. Mertens: &bdquo;Ich komme aus der Mitte des Lebens“ Sie wolle sich dafür einsetzen, dass Planungen und Genehmigungen verkürzt und Regelungen reduziert werden, so Mertens. &bdquo;Ich möchte anpacken, gemeinsam mit den Menschen, damit in Europa auch die nächsten Generationen in Frieden, Freiheit und offenen Grenzen leben können“, erklärt sie auf ihrer Internetseite. Insgesamt wolle sie für alle Menschen in Ostwestfalen-Lippe da sein. Ihr prominenter Vorgänger Elmar Brok konnte auf eine fast 40-jährige Mitgliedschaft im EU-Parlament zurückblicken. Nach wie vor gilt der Ehrenvorsitzende der CDU Ostwestfalen-Lippe als gefragter Vortragsredner und Gesprächspartner bei den Medien. Verena Mertens: &bdquo;Ich werde auch in der Politik sagen, was ich denke“ Dass sie noch über wenig politische Vorerfahrung verfügt, sieht Mertens aber nicht als Nachteil, wie sie kürzlich gegenüber dieser Zeitung erklärte. &bdquo;Ich komme aus der Mitte des Lebens.“ Sie habe eine Familie, einen Beruf erlernt und dort als Führungskraft etwas bewirkt. &bdquo;Aus diesen Gründen wurde ich ja auch angesprochen und gefragt, ob ich mir einen Wechsel vorstellen könne“, sagt sie mit Verweis auf eine entsprechende Anfrage von CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann, der wie sie ebenfalls aus Paderborn kommt. &bdquo;Ich denke, ich habe bei der Polizei gelernt, Menschen zusammenzubringen und zu begeistern. Das ist ja auch das, was im EU-Parlament nötig sein wird. Dort muss man für jedes Thema eine eigene Mehrheit finden“, so Mertens. Viel Zuspruch von Elmar Brok Auf Mertens’ berufliche Expertise hebt auch ihr Vorgänger Elmar Brok ab. Sie sei &bdquo;eine überzeugte Europäerin mit internationaler Erfahrung“ sowie &bdquo;viel beruflicher Erfahrung als leitende Kriminalbeamtin“. Die könnte sie &bdquo;vom ersten Tag an in die parlamentarische Arbeit einbringen und damit sicherlich ihren Weg in Brüssel und Straßburg gehen“, so Brok. Ihn würde es freuen, hätte OWL nach fünfjähriger Abstinenz dann wieder eine direkte Anlaufstelle im Parlament. Die Abgeordneten, wie auch die Union insgesamt, sieht Brok derweil vor großen Herausforderungen. &bdquo;Bereits in den ersten Wochen müssen die demokratischen und proeuropäischen Fraktionen beweisen, dass sie in der Lage sind, rechts- und linksextremen Parteien die Grenzen aufzuzeigen.“ Außerdem müsse das Parlament Druck auf die Nationalstaaten machen, &bdquo;endlich Handlungsfähigkeit für eine selbstbewusste europäische Außen- und Verteidigungspolitik zu ermöglichen“, so Brok. &bdquo;Auch trägt es als mit dem Ministerrat gleichberechtigter Gesetzgeber die Verantwortung, den lebenswichtigen Kampf gegen den Klimawandel mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft zu verknüpfen“, so Brok.

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