
Auf zahlreichen Wahlplakaten werben die Spitzenkandidaten bereits seit Wochen um Stimmen bei der Europawahl. Am 9. Juni wird in Deutschland und vielen anderen EU-Ländern das Europäische Parlament gewählt. Das Besondere: In diesem Jahr dürfen erstmals auch Minderjährige an der Wahl teilnehmen.
Während die Einen sich vielleicht schon länger damit auseinandersetzen, welcher Partei sie ihr Kreuzchen geben, fragen sich andere eventuell noch, wo und wie sie wählen können, studieren Parteiprogramme oder sind am Wahltag gar nicht zu Hause und beantragen die Briefwahl.
Wann findet die Europawahl statt?
In Deutschland findet die Wahl am Sonntag, 9. Juni, statt. Das ist jedoch nicht in allen europäischen Ländern der Fall. Insgesamt werden die Wahlen europaweit zwischen dem 6. und 9. Juni durchgeführt.
Was wird bei der Europawahl gewählt?
Bei der Europawahl wird - kurz gesagt - für eine Dauer von fünf Jahren das Europäische Parlament gewählt. Das Europäische Parlament ist dabei das einzige EU-Organ, das von den Bürgerinnen und Bürgern direkt gewählt wird. Das passiert in diesem Jahr zum insgesamt zehnten Mal.

Auf den deutschen Stimmzetteln finden sich deutsche Parteien. Sobald die Abgeordneten für das Europäische Parlament nach der Wahl feststehen, schließen sie sich einer internationalen politischen Gruppierung an. Die meisten nationalen Parteien sind nämlich einer internationalen europäischen Partei beziehungsweise Gruppierung angegliedert. Abgeordnete können aber genauso auch fraktionslos bleiben.
Im Europäischen Parlament gibt es wiederum sieben Fraktionen, die die Interessen der EU-Bürgerinnen und -Bürger vertreten. Neue Gesetze werden beschlossen, die mit dem Leben in der EU zusammenhängen.
Stichwort Europawahl: Was genau entscheidet sich am 9. Juni?
Wie viele Stimmen hat man bei der EU-Wahl?
Bei der Europawahl haben Wählerinnen und Wähler eine Stimme, setzen also insgesamt ein Kreuz auf dem Wahlschein.
Mit Umfrage: Spitzenkandidaten zur Europawahl: Wer tritt an und wofür?
Können Deutsche im Ausland wählen?
Wer als Deutscher dauerhaft im Ausland lebt, steht nicht automatisch im Wählerverzeichnis. Wer dennoch wählen möchte, muss vorab einen Antrag auf Eintragung stellen. Wer lediglich im Urlaub ist, erhält seine Wahlbenachrichtigung gewohnt per Post und hat die Möglichkeit, vorab per Briefwahl seine Stimme abzugeben.
Wer darf bei der Europawahl wählen?
In Deutschland darf jeder ab 16 Jahren wählen. Das ist in diesem Jahr bei der Europawahl zum ersten Mal möglich. Außerdem müssen Wählerinnen und Wähler über die deutsche oder eine andere EU-Staatsbürgerschaft verfügen. Wählerinnen und Wähler, die in Deutschland zur Wahl gehen möchten, müssen in Deutschland leben und sich außerdem seit mindestens drei Monaten in der EU aufhalten. Darüber hinaus müssen Wähler im Wählerverzeichnis eingetragen sein.
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Wo kann man wählen?
Gewählt werden kann im Wahllokal. In welches Wahllokal Bürgerinnen und Bürger konkret gehen müssen, um ihre Stimme abzugeben, ist der Wahlbenachrichtigung zu entnehmen, die einige Wochen vorher in den Briefkästen landet.

Wie wird man ins Wählerverzeichnis aufgenommen?
Alle Bürgerinnen und Bürger, die in Deutschland gemeldet und wahlberechtigt sind, sollten etwa drei Wochen vor der Wahl ihre Wahlbenachrichtigungen erhalten. Wer keine Benachrichtigung erhalten hat, kann bei der jeweiligen Verwaltung nachfragen.
Kann man per Briefwahl wählen?
Die Briefwahl gehört mittlerweile zu den gängigen Alternativen für diejenigen, die am Wahltag nicht zuhause sind oder sich den Weg ins Wahllokal sparen möchten, ihre Stimme jedoch trotzdem abgeben möchten. Die Briefwahl zu beantragen, ist dabei auf verschiedene Art und Weise möglich. Grundsätzlich können die Briefwahlunterlagen deutschlandweit bis zum 7. Juni 2024 um 18 Uhr beantragt werden. Wer besondere Gründe vorlegen kann, kann den Wahlschein auch noch am Wahltag bis 15 Uhr beantragen.

Gibt es für die Europawahl eine Wahlpflicht?
In Deutschland gibt es keine Verpflichtung, bei Wahlen eine Stimme abzugeben. In anderen Ländern sieht das anders aus. Geht man etwa in Belgien ohne ausreichende Begründung nicht zur Wahl, können dort Bußgelder anfallen.
Was muss man zur Wahl mitbringen?
Um im Wahlraum seine Stimme abgeben zu dürfen, sollten Wählerinnen und Wähler ihre Wahlbenachrichtigung mitbringen. Darüber hinaus empfiehlt es sich aber auch, ein Ausweisdokument dabei zu haben.
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Kann man online wählen?
In Deutschland kann die Stimme nicht online abgegeben werden. Es gibt aber die Möglichkeit, sich online auf die Wahl vorzubereiten.
Was hat der Wahl-O-Mat mit der Europawahl zu tun?
Der Wahl-O-Mat gehört mittlerweile zu den beliebtesten Online-Tools, um sich im Vorfeld der Wahl einen Überblick zu verschaffen und durch das Beantworten von Fragen ein Gefühl dafür zu bekommen, welche Partei am ehesten zu den eigenen Wünschen und Vorstellungen passt. Nutzer können über knapp 40 Thesen und Fragen abstimmen und am Ende die eigenen Vorstellungen mit den verschiedenen Parteien vergleichen lassen.
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Ist die Wahl barrierefrei?
Es gibt barrierefreie Wahlräume, außerdem Stimmzettelschablonen für Menschen mit Sehbeeinträchtigungen. Ob der eigene Wahlraum barrierefrei ist, lässt sich der Wahlbenachrichtigung entnehmen. Ist das nicht der Fall, kann bei der jeweiligen Kommune eine neue Benachrichtigung für einen barrierefreien Wahlraum beantragt werden.
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