
Bielefeld. Darauf hatten Studierende in Ostwestfalen-Lippe gewartet: Das Deutschland-Semesterticket ist für den Raum des Westfalentarifs seit dem 1. März verfügbar. Es gewährt Uni-, TU- und FH-Studierenden sowie anderen an deutschen Hochschulen eingeschriebenen Personen „größtmögliche Flexibilität“, wie die Westfalentarif GmbH mitteilt. „So wird spontanes Reisen ohne Tarifdschungel und ohne lästigen Ticketdruck möglich. Der Preis ist mit 29,40 Euro denkbar günstig“, heißt es weiter.
„Die Universität Bielefeld wird zum 1. April das Deutschland-Semesterticket einführen“, sag Christian Osinga von der Verkehrsgruppe des AStA Bielefeld. Die Hochschule Bielefeld (HSBI) starte bereits am 1. März. Dies hänge mit dem unterschiedlichen Semesterbeginn zusammen. Auch an der Hochschule für Musik Herford soll das neue Ticket nach Recherchen dieser Redaktion bereits zum 1. März verfügbar sein.
Für die Studierenden werde das Ticket „demnächst über die OWLmobilApp erhältlich sein“, heißt es von der OWL Verkehr GmbH. „In der Zwischenzeit gilt für die bereits zum 1. März 2024 startenden Studierenden an der HSBI und TH OWL der Studierendenausweis als Fahrtberechtigung für NRW.“ Eine deutschlandweite Nutzung sei zunächst jedoch nicht möglich.
Finanzierung nach dem Solidarmodell
Für die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen bedeute das Deutschland-Semesterticket „sichere Einnahmen, denn es wird nach dem Solidarmodell finanziert“, heißt es in einer Mitteilung vom Westfalentarif. Das Ticket werde allen Studierenden zur Verfügung gestellt und von ihnen über den Semesterbeitrag auch bezahlt, unabhängig von der Nutzungsintensität einzelner. „Nur so kann das Semesterticket zu einem entsprechend günstigen Preis angeboten werden.“
Basis ist der Abschluss eines individuellen Vertrags zwischen den Allgemeinen Studierendenschaften (AStA) oder Hochschulverwaltungen und der zuständigen Tariforganisation. Die ASten und Hochschulverwaltungen seien es auch, die ihren Studierenden nähere Informationen zum konkreten Beginn, dem Ablauf und zu allen weiteren Spezifika ihrer Hochschule erteilen könnten.
Feste Laufzeit von einem Semester
Eine spätere Ticket-Einführung könne vielfältige Gründe haben, heißt es. So gebe es im Westfalentarif-Gebiet auch Hochschulen, die ihre Lehre in Trimestern anbieten. Dort werde es das Semesterticket voraussichtlich in den Sommermonaten 2024 geben. Andere Hochschulen starten zum Wintersemester. „Jede Hochschule ist frei, nach den eigenen Gegebenheiten über das Ob und Wie der Einführung selbstständig zu entscheiden“, sagt Gabriela Spreyer, Teamleiterin Tarif/Vertrieb der OWL Verkehr GmbH.
Das Deutschland-Semesterticket hat den Angaben zufolge eine feste Laufzeit von einem Semester und kann nicht monatlich gekündigt werden. Studierende an Hochschulen, die keinen entsprechenden Vertrag geschlossen haben, können das Deutschland-Semesterticket gegen Aufpreis auf das regionale Semesterticket erwerben. Die Nutzung des Semesterticket-Upgrades ist bis einschließlich Wintersemester 2024/2025 möglich.