Hochwasser in OWL: So groß ist der Schaden in der Region

Bielefeld/Münster. Überschwemmte Keller, unbefahrbare Straßen, kaputte Heizungen und vieles mehr: Das Hochwasser, das Ostwestfalen-Lippe und Nachbarregionen Ende des vergangenen Jahres heimsuchte, hat beträchtliche Schäden verursacht. Der Versicherungskonzern Provinzial mit Sitz in Münster hat nun eine erste, geschätzte Schadensbilanz vorgelegt. &bdquo;Die Dezember-Hochwasserschäden des Jahres 2023 werden beim Provinzial-Konzern mit rund 15 Millionen Euro zu Buche schlagen“, teilt die Provinzial Versicherung dazu mit. &bdquo;Das Gros der Schäden fiel in Nordrhein-Westfalen an“, heißt es weiter. Der Aufwand für Elementarschäden erhöhe sich damit für den Konzern für das Gesamtjahr 2023 auf 66 Millionen Euro bei 11.300 gemeldeten Schäden. Davon entfielen den Angaben zufolge 61 Millionen Euro bei 10.300 Schäden auf das Geschäftsgebiet der Provinzial Versicherung in Nordrhein-Westfalen und Teilen von Rheinland-Pfalz. Für die Anfang des Jahres 2024 aufgelaufenen Hochwasserschäden könne noch keine konkrete Schätzung zur Schadenhöhe vorgenommen werden, da an vielen Orten das Wasser noch stehe. &bdquo;Es wurden bisher rund 500 Schäden gemeldet.“ Hier gehe das Unternehmen aber von keinen größeren Belastungen aus. Versicherungsschutz überprüfen Fast die Hälfte aller Wohngebäudeversicherungskunden des Münsteraner Konzerns verfügen demnach über eine Elementarschadenversicherung, bei Neukunden liege diese Quote bei knapp zwei Drittel. Offenbar bringt der Klimawandel mit einer zunehmend größeren Zahl von Extremwettereignissen viele private Gebäudebesitzer dazu, einen Versicherungsschutz für solche Fälle abzuschließen. >>>Lesen Sie auch: Hochwasser in OWL - die Fotos >>>Lesen Sie auch: Hochwasser in OWL - so sah die Region von oben aus Sich über einen solchen Schutz als privater Hausbesitzer Gedanken zu machen, sei &bdquo;auf jeden Fall anzuraten“, so Elke Weidenbach, Referentin für Versicherungen bei der Verbraucherzentrale NRW. Die Verbraucherberatung oder die Stiftung Warentest stellten auf ihren Internetseiten unabhängige Informationen zur Verfügung. Eine Elementarschadenversicherung decke etwa alle Schäden ab, die ein Hochwasser am Gebäude auslösen könne. Diese könne zusätzlich zur Gebäude- oder Hausratversicherung in bestimmten Regionen sinnvoll sein. &bdquo;Manche Versicherer trennen Wohngebäude- und Elementarschadenversicherung“, erläutert Weidenbach. Sturm - und Hagelschäden seien über eine verbundene Gebäudeversicherung abzusichern. Eine Hausratversicherung decke die Schäden an beweglichen Sachen ab, die sich im Haus befinden. Schäden möglichst rasch melden Allerdings hat jede Versicherung ihre Grenzen. &bdquo;Schäden durch Grundwasser sind nicht über die Elementarschadenversicherung versicherbar.“ Für solche Schadensereignisse gebe es keinen Versicherungsschutz, so die Expertin. Sie rät grundsätzlich, den Versicherungsschutz für Gebäude regelmäßig zu überprüfen. &bdquo;Man sollte schauen, ob noch alles abgedeckt ist“, betont Weidenbach. Das gelte etwa, wenn eine neue Solaranlage auf dem Dach installiert werde oder wertvolle Einrichtungsgegenstände neu angeschafft würden. Im Schadensfall, so wie beim jüngsten Hochwasser, müsse der Hauseigentümer dafür sorgen, &bdquo;dass sich der Schaden nicht vergrößert“. Allerdings gelte auch: &bdquo;Bis zur Selbstgefährdung muss man nicht gehen.“ Zudem müsse der Schaden rasch gemeldet und mit dem Versicherer über die Regulierung gesprochen werden. Wer mit dem Gedanken eines Versicherungswechsels spiele, habe hierfür in der Regel ein halbes Jahr Vorlaufzeit. &bdquo;Der Gläubiger muss eine neue Versicherung unterschreiben.“ Dies gelte für den Fall, dass auf dem Haus noch eine Hypothek liege; hier müsse die Bank mit ins Boot geholt werden.

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